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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir können Stalker einigermaßen zufrieden stellen."
     
    *
     
    Wie reagierte ein Hanse-Spezialist, wenn man ihn ungerechterweise der Korruption beschuldigte und ihn feuerte, obwohl er von einem ordentlichen Gericht von jeder Schuld freigesprochen wurde?
    Er reagierte wie jeder normale Mensch: Er sann auf Rache gegen jene, die ihn so schändlich behandelten. Eine großzügige Abfindung konnte da die Ehre eines Mannes nicht retten.
    Dies alles war Lancelot Biggs widerfahren, und er reagierte also ganz normal, als er sich mit Tailer Goshbon verabredete, um ihm eines der größten Geheimnisse der Kosmischen Hanse anzuvertrauen.
    Die FLYNBON stand schon seit zwei Monaten auf dem Raumfeld 7-West und wartete auf einen Auftrag. Tailer waren zwar schon einige Transporte angeboten worden, doch die hatte er empört abgelehnt. Er wollte keinen Zoo nach Wega transportieren und keine 30 Container mit Olymp-Schlamm nach Tahun. Dazu war er sich zu gut - zumindest war das seine offizielle Begründung. Tatsache war, daß er Olymp um keinen Preis verlassen wollte, bevor er den Standort der Hanse-Karawane herausgefunden hatte.
    Nun bot sich die Chance durch Lancelot Biggs.
    Tailer hatte die Zeit genützt, um eine Reihe von Containern mit Implosionsbomben zu versehen, die für die ESTARTU-Karawane bestimmt waren. Die Bomben sollten am Zielort hochgehen. Auf diese Weise erhoffte sich Tailer Hinweise, die ihm verrieten, wo die ESTARTU-Karawane ausgerüstet wurde. Aber bisher hatte das nicht geklappt.
    Dennoch konnte sich Tailer sicher fühlen, denn er hatte die Sabotageakte durch Mittelsmänner ausführen lassen, die ihn entweder nicht kannten oder sein vollstes Vertrauen genossen. Wie etwa der Topsider Zlot.
    Umgekehrt konnte man Tailer nicht trauen, wie er sich selbst eingestand, und er war stolz darauf. Er dachte stets zuerst an sich, an seine Sippe und an ihrer aller Vorteil.
    Das Treffen mit Biggs arrangierte er in dem angeblich absolut abhörsicheren Konferenzraum eines Geschäftspartners. In Wirklichkeit war das Zimmer mit allen möglichen Spionen gespickt, und Tailer machte von all diesen Möglichkeiten Gebrauch, um Biggs Verrat dokumentieren und ihn später weiterhin erpressen zu können.
    Biggs kam pünktlich. Er jammerte Tailer die Hucke voll, wie ungerecht er behandelt wurde und daß man nur Undank erntete, wenn man sich um Ehrlichkeit und Redlichkeit bemühte. Tailer konnte ihm da nur zustimmen, drängte im übrigen aber auf die Herausgabe der Unterlagen.
    Biggs rückte das Material heraus, einen kodierten Geheimbefehl der Hanse, in dem alles über die ESTARTU-Karawane stand. 10.000 Galax wechselten den Besitzer. Biggs überreichte den Hanse-Kode, und noch einmal 20.000 Galax wechselten den Besitzer.
    Nachdem sich Biggs verabschiedet hatte, wollte Tailer die gemachten Aufnahmen kontrollieren, mußte jedoch feststellen, daß sämtliche Spione durch irgendwelche Störsignale funktionsuntüchtig gemacht worden waren.
    Ein schlauer Fuchs dieser Biggs! Aber Tailer hatte die Unterlagen, und die 30.000 Galax waren präpariert, so daß er Biggs Spur jederzeit wiederfinden konnte.
    An Bord der FLYNBON machte sich Tailer dann an die Auswertung der Unterlagen. Sie schienen echt, denn sie widerstanden jeder Prüfung. Standort der ESTARTU-Karawane war natürlich einer der sechs Kosmischen Basare. Daß es sich dabei um den Basar ROSTOCK handelte, war für Tailer dagegen neu. Demnach gingen alle für ESTARTU bestimmten Container in Richtung Hundertsonnenwelt.
    Tailer war zufrieden. Er beauftragte seine Mittelsmänner, die präparierten Banknoten einzusammeln und ihm Lancelot Biggs zu bringen. Er brauchte den ehemaligen Hanse-Spezialisten, damit er ihm Unterlagen über ROSTOCK beschaffte.
    Aber Biggs tauchte nicht wieder auf. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Dafür meldete sich jemand anders bei ihm an Bord der FLYNBON.
    Tailer glaubte, einen Geist vor sich zu haben, als plötzlich Stalker in seine Patriarchengemächer getänzelt kam. Seine Linke pendelte wie eine Schaukel hin und her, und Skorsh klammerte sich daran.
    „Wie... was... bist du es wirklich?" stotterte Tailer und starrte auf die Anzeigen der Alarmanlage. „Wie bist du unbemerkt hereingekommen?"
    Skorsh kicherte schrill und meinte: „Du glaubst doch nicht, daß dein lächerliches Sicherheitssystem Stalker aufhalten kann!"
    „Natürlich nicht", sagte Tailer irritiert.
    „Sei nicht so vorlaut, Skorsh", ermahnte Stalker seinen Animateur milde. „Wir wollen

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