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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Besatzungsmitglieder des Raumschiffs ESTARTU wurden nie Zeuge solcher Gespräche. Auch für sie zogen die beiden stets eine Show ab.
    Doch solche Shows trugen stets auch solch ernste Elemente in sich, wie sie bei diesem Dialog herauskamen.
    „Ich setze die Prioritäten!" sagte Stalker entschlossen; er tänzelte nicht, vollführte keine großartigen Gesten, stand nur unbewegt da. „Erstens werde ich eine Handelskarawane der Galaktiker nach ESTARTU verhindern. Beim Stand der Dinge dürfen die beiden Mächtigkeitsballungen noch nicht in Wechselbeziehung miteinander treten. Zweitens werde ich den Paratau aus dem Verkehr ziehen. Gershwin wird ihn in meinen Besitz bringen."
    „Verläßt du dich in Sachen Paratau ganz auf Gershwin?" erkundigte sich Skorsh lauernd. „Das wäre unklug. Gershwin wird der Lage nicht Herr. Der Kartanin-Konflikt entgleitet seiner Kontrolle. Und hat er durch seine Zugeständnisse die Verantwortung nicht an das Galaktikum übertragen? Überhaupt hätte dir von Anfang an klar sein müssen, daß Gershwin kein kompetenter Verhandlungspartner ist. Du müßtest dich an die höchste Instanz dieser Mächtigkeitsballung wenden."
    Stalker wurde durch Skorshs Worte nicht gerade ermuntert. Er wirkte immer noch traurig und verloren, ein tragischer Bevollmächtigter einer Superintelligenz.
    „Das mit Gershwin hat sich so ergeben - und der Kontakt hat sich bewährt", erklärte Stalker. „Zumindest am Anfang. Und was die Superintelligenz ES betrifft..."
    Stalker hatte alles mögliche versucht, um mit ES in Verbindung zu treten. Es war mit der ESTARTU entlang der psionischen Ströme kreuz und quer durch diese Mächtigkeitsballung gereist und hatte alle Möglichkeiten für eine Kontaktaufnahme ausgeschöpft. Aber ES reagierte nicht.
    Was war das für eine Superintelligenz, die keinen Ansprechpunkt bot? EDEN II ist dort, wo man ES sucht. Alle Wege führen nach EDEN II. Nun gut, EDEN II existierte in der ursprünglichen Form nicht mehr, aber die Superintelligenz dieser Mächtigkeitsballung mußte einen festen Sitz haben - so wie ESTARTU auch. ES mußte sich irgendwo im Netz der psionischen Ströme verstecken - warum versteckte sich ES eigentlich?
    Die Suche nach ES hatte Stalker allmählich verzweifeln lassen. Er war über das Benehmen von ES derart in Zorn geraten, daß er sich in seiner Kampf gestalt gezeigt hatte.
    Ich bin Sotho Tal Ker, der Gesandte von ESTARTU. Ich bin der Bevollmächtigte einer Superintelligenz wie du. Zeige dich mir!
    Aber ES zeigte sich nicht.
    „Was kann eine Superintelligenz zu so einem lächerlichen Versteckspiel veranlassen?"
    hatte er Skorsh gefragt.
    „ES wird deinen Status nicht anerkennen!" war Skorshs höhnische Antwort gewesen.
    „ES steht auf einer Stufe mit ESTARTU. Darum kann man voraussetzen, daß sie sich anderer Möglichkeiten bedienen, wenn sie miteinander Kontakt aufnehmen wollen. Vergiß ES wieder und konzentriere dich auf deine Aufgabe."
    Stalker war lange Zeit von dem Ehrgeiz besessen gewesen, an ES heranzutreten und der Superintelligenz sein Ultimatum vorzutragen. Es machte ihn psychisch fast krank, daß er einfach ignoriert wurde.
    „ES hat mit Rhodan gesprochen. ES hat sich um die geringsten Geschöpfe seiner Mächtigkeitsballung gekümmert. ES muß den Sotho von ESTARTU empfangen!"
    „Vielleicht müßtest du selbst erst einmal erkennen, was ein Sotho wirklich ist", hatte Skorsh gemeint. „Aber dieses Wissen käme für dich noch zu früh. Du würdest nur auf philosophische Abwege geraten, und das täte deiner Aufgabe nicht gut. Tu deine Pflicht und erledige sie rasch. Denn du weißt, daß deine Zeit bald abgelaufen ist."
    Stalker zuckte zusammen, sein Körper wurde von heftigen Muskelkrämpfen geschüttelt.
    Nachdem die Körperbeben abgeebbt waren, hatte sich das Thema ES für ihn erledigt. Er verschwendete keinen Gedanken mehr an die Superintelligenz dieser Mächtigkeitsballung.
    Er war der Diener von ESTARTU.
    Und in gewisser Weise trug er ESTARTU in sich.
    Er war der verlängerte Arm von ESTARTU in dieser Mächtigkeitsballung und würde den Willen seiner Superintelligenz durchsetzen. Vielleicht war es gut, daß ES sich zurückhielt - und ihn nicht an der Durchführung seiner Aufgabe hinderte.
     
    *
     
    Die Geschehnisse in der Galaxis Fornax bereiteten Stalker Sorge. Er anerkannte „Gershwins" guten Willen, den Paratau einzusammeln, um ihn ihm, Stalker, zu überlassen. Aber Gershwin bediente sich zeitraubender Methoden. Wenn er so weitermachte, würde

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