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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorstellen.
    Aber Mailler macht seinen Plan selbst zunichte, indem er Sheela derart gut aufbaute, daß ihre Wahlchancen beängstigend stiegen. Und plötzlich war sie, neben Blake Gordon, aussichtsreichste Kandidatin und war sogar drauf und dran, den „Mann wie Rhodan" in der Gunst des Volkes zu überflügeln.
    Nach einer Absprache mit seinem Vater mußte Mailler seinen Plan daraufhin ändern. Er arbeitete nunmehr darauf hin, sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe zu treffen, Sheela und die Kosmische Hanse mit einem Schlag in Verruf zu bringen.
    Und das stellte sich Mailler so vor: Er setzte Gerüchte über Sheelas Vergangenheit in Umlauf und erweckte gleichzeitig den Anschein, daß sie aus dem Lager der Kosmischen Hanse kamen. Als Sündenbock wählte er Celeste Maranitares, die Wahlbeobachterin von Homer G. Adams.
    Der erste Teil in diesem Intrigenspiel war leicht zu bewerkstelligen. Mailler hatte genügend Mittelsmänner, die Gerüchte in Umlauf zu bringen. Um den zweiten Teil zu realisieren, mußte er ein persönliches Risiko in Kauf nehmen.
    Er drang in ein Parteilokal der Terranova ein und knackte den Computer. Aus den Speichern holte er sich die Stimmproben von Celeste Maranitares und mischte die verschiedenen Gesprächsteile neu. Er arbeitete zwei Nächte hindurch, bis er mit dem Ergebnis seiner Mühen zufrieden sein konnte.
    In der dritten Nacht rief er aus jenem Parteilokal Sheela Rogard an und spielte ihr das Erpresserband vor. Die vorhandene Ausrüstung erlaubte ihm einen derart großen Spielraum, daß er das vorhandene Stimmmaterial auf eine Weise mischen konnte, um mit Sheela Rogard sogar ein Gespräch zu führen und auf ihre Reaktionen einzugehen. Um die Sache nicht gar so plump erscheinen zu lassen, schaltete er noch einen Verzerrer dazwischen.
    Mailler tätigte insgesamt vier solcher anonymen Anrufe. Er wollte sie in der kommenden Nacht wiederholen, falls sich nicht der gewünschte Erfolg einstellte.
    Doch da löste er durch eine Unachtsamkeit die Alarmanlage aus. Um alle Spuren seiner Tätigkeit zu verwischen, schaltete er den Computer kurz und zerstörte den Sender. Als er sich zur Flucht wandte, schnappten ihn die alarmierten Sicherheitsbeamten. Nachdem er sich ausgewiesen und seine Zugehörigkeit zu den Kosmopoliten eingestanden hatte, wurde er angezeigt und wieder auf freien Fuß gesetzt.
    Mailler blieb danach nichts anderes, als Terra auf Schleichwegen zu verlassen.
    „Du Idiot!" schrie Tailer Goshbon ihn an und versetzte ihm zwei Ohrfeigen. „Du hast alles verpfuscht. Ich hätte es noch hingenommen, daß du unsere Sippe in Verruf gebracht hast, wenn du wenigstens ein Teilerfolg zu verbuchen gehabt hättest. Aber was hast du erreicht? Adams hat eine totale Kehrtwendung gemacht und sich auf Sheela Rogards Seite gestellt. Und statt die Kosmische Hanse in eine Krise zu stürzen, hast du eine Fusion mit dem Galaktikum erwirkt. In weiterer Folge bedeutet das, daß der Aufbruch der Hanse-Karawane nach ESTARTU beschleunigt wird. Es könnte der Ruin für unsere Sippe sein."
    Tailer Goshbon beruhigte sich erst, nachdem er sich mit einer weiteren Tracht Prügel an Mailler abreagiert hatte.
    „Soll ich denn überhaupt noch fragen, wie es dir ergangen ist, Flyn?" erkundigte er sich bei seinem Jüngsten. Flyn war sein Lieblingssohn, und Tailer hatte sogar sein Patriarchenschiff nach ihm benannt. Um so enttäuschter war er, daß auch Flyn nicht erfolgreich gewesen war.
    „Ich habe mein Bestes gegeben, mein Patriarch", sagte Flyn aus der Höhe von fast zwei Metern herab. „Es lief anfangs auch recht gut, so daß ich nie daran zweifelte, Erfolg zu haben. Ich war sicher, dir keine Schande zu machen. Die Sache hat mir sogar Spaß gemacht, aber..."
    „Sache!" rief Tailer empört aus und trommelte mit seinen kleinen Fäusten auf den Körper seines Lieblingssohnes wie auf einen Sandsack ein; Flyn verzog keine Miene. „Klar, daß du versagen mußtest, wenn du es als eine ‚Sache’ angesehen hast. Es ist eine Berufung, mein Sohn! Man geht nicht einfach hin und sagt, so, da bin ich, laßt mich ein Shad werden, damit mein Dad auf mich stolz sein kann. Man begibt sich demütig in die Upanishad und bittet untertänigst um die Gnade, in der Philosophie der Superintelligenz ESTARTU unterwiesen zu werden. Merkst du den Unterschied, Nichtsnutz? Was bist du nur für ein Versager, Flyn! Ist denn keiner meiner Söhne aus dem Stoff, aus dem Helden gemacht werden? Warum konntest du mir nicht die Freude bereiten, ein Shad

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