1281 - Teleport
sind mit euch zu einer vollständigen Einheit geworden. Damit seid ihr gerüstet für den vierten Schritt. Hamosh wartet auf euch, die Bewährung. Ihr werdet die Schule der Helden verlassen und eure erste Heldentat vollbringen. Ihr werdet euch und eure erworbenen Fähigkeiten in der Praxis erproben. Gewöhnlich weist ein Panish euch eine solche Aufgabe zu. Aber da ihr die ersten Shana der Galaxis seid, ruht das Wohlwollen von ihm auf euch. Vernehmt deshalb, daß Stalker euch nach Arkon Iruft. Dort sollt ihr aus seinem Mund die Aufgabe erfahren. Hamosh wartet auf euch. Geht jetzt, und denkt daran, daß ihr den Ruf Tschomolungmas zu bewahren habt. Ihr repräsentiert die erste und bislang berühmteste Heldenschule der Milchstraße!"
3.
Vom Hügel der Weisen aus bot sich ein farbenprächtiges Bild. Die Oberfläche des Planeten glich einer einzigen, ins Riesenhafte gewachsenen Parklandschaft. Es gab keine Städte und Ansiedlungen im herkömmlichen Sinn, sondern nur die weitläufig über die Oberfläche verstreuten Trichterbauten in ihrer großzügigen und prächtigen Beschaffenheit. Die vornehmen und reichen Arkoniden besaßen auch heute noch ihre eigenen Gebäude, während die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung mit luxuriösen Appartements in den großen Wohntrichtern vorliebnehmen mußte. Die bis zu 500 Meter hohen Trichterbauten bildeten traditionell die charakteristische Form arkonidischer Architektur, und es gab keine Bauten, die dieses vorgeschriebene Höchstmaß überschritten.
Aber hier mußte seit kurzem eine Korrektur angebracht werden. Es gab einen Trichter am Nordpol, der höher in die Atmosphäre hineinragte, nämlich die Schule der Helden. Sie besaß bekanntermaßen eine Höhe von 700 Metern.
Die Trichterbauten derer von Arkon waren äußerlich vergleichbar mit einer sehr kurzstieligen Sektschale, deren Fundament im Boden verankert war. Das hohle Innere bestand aus Parks und Gartenlandschaften im Basisbereich und umlaufenden Terrassen, die sich übereinander an der Innenwandung der Trichter entlangzogen und die 45 Grad geneigte Wandung unterbrachten. Auf diesen Terrassen blühten allerhand Pflanzen, es gab sogar kleinere Wälder. Die eigentlichen Wohnräume mit den Verwaltungsbezirken und dem Freizeitangebot lagen im Innern der Trichter. Alle Türen, Fenster und sonstige Öffnungen waren zum „Innenhof" hin ausgerichtet. Auf der Außenseite führten spiralig angelegte Ringstraßen bis zum Oberrand des Trichters hinauf. Diese Abgeschlossenheit nach außen hatte ihren Ursprung im völkisch bedingten Bedürfnis der Arkoniden nach Ruhe und Intimsphäre.
Jetzt, in der Zeit des Teleports, war von dieser Ruhe nicht viel zu spüren. Überall auf der Oberfläche von Arkon Ibildeten sich vor ganz bestimmten Trichterbauten lange Schlangen von Planetenbewohnern. Aber es gab auch Fremde dabei, die einfach ihr Glück versuchten, ohne sich eine Erfolgschance ausrechnen zu können. Sie wurden von den Arkoniden mit mitleidigen Blicken bedacht, aber keiner der Bewohner dieser Welt sagte etwas. Sie tolerierten die Drängler und Besserwisser und bedachten jene mit einem freundlichen Blick, die sich unter Hinweis auf ihren Reichtum oder ihre Abstammung einen erfolgversprechenderen Platz unter den Wartenden verschafften. Überall schwebten lautlos die Beobachtungskugeln und lieferten ihre Informationen an den Zentralcomputer weiter, der die Verteilung der Transportgürtel überwachte und koordinierte. Über den Köpfen der Wartenden spannten sich die eleganten Hochstraßen und zogen sich bis zum Horizont dahin. Sie waren über der Oberfläche angelegt, damit sie nicht in das kosmetisch veränderte Natursystem des Planeten eingriffen und die Beschaulichkeit der Arkoniden störten. Die meisten Transportsysteme jedoch waren unterirdisch angelegt.
Barnon stand auf der Terrasse der Glückseligkeit und betrachtete die Landschaft. Wer wie er wußte, welche fürchterlichen Kriege das alte Volk der Arkoniden in fernster Vergangenheit zum Beispiel gegen die Methanatmer geführt hatte, den erfreute der friedliche Anblick in besonderem Maß. In der langen Zeit des Friedens hatte Arkon Iseinem eigentlichen Namen viel Ehre gemacht.
Die Kristallwelt war ein Paradies. Und sie hatte sogar das Zeitalter der Degeneration überstanden. Das Volk der Arkoniden hatte seine Chance einst vertan, die ihm von der Superintelligenz ES gegeben worden war. Es war untergegangen, aber es hatte in den Neuarkoniden überlebt, die auf den von
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