1281 - Teleport
auf. Es waren Angehörige verschiedener Völker, auch ein paar Terraner befanden sich darunter.
„Eine Gruppe von zwölf Personen ist besonders unauffällig", stellte der Zentralcomputer fest. „Sie verläßt ihr Hotel so gut wie nie. Es hat den Anschein, als gehöre diese Gruppe nicht zu denen, die wegen des Großversuchs nach Arkon Igekommen sind. Aber etwas verbindet die zwölf. Man müßte Spezialisten mit der Auswertung betrauen!"
„Sofort Maßnahmen einleiten!" rief Barnon.
„Tut mir leid", erwiderte der Computer. „Es stehen keine Kräfte zur Verfügung!"
Der Galaktische Rat schimpfte und wandte sich an Murnym. „Man muß die Gruppe beobachten. Möglicherweise hat sie kriminelle Absichten!"
„Das ist wahrscheinlich, Barnon. Aber wir können nichts tun, solange sie nicht wirklich gegen die Gesetze unseres Planeten verstoßen. Und wir müssen die Charta der GAVÖK berücksichtigen, die das Zusammenleben der Milchstraßenvölker regelt und vom Galaktikum übernommen wurde."
„Die Gruppe wird bereits beobachtet", meldete der Computer. „Es handelt sich um einen Unither namens Tardus Zanc. Eine Überprüfung aller Datenbänke hat ergeben, daß Zanc Angehöriger des Medientenders KISCH ist!"
„Meysenhart, immer wieder Meysenhart. Womit habe ich das verdient?" Barnon wurde noch roter im Gesicht. Er ließ plötzlich die Schultern sinken. „Komm, Murnym. Ich muß mit deinen Amtskollegen reden. Es muß eine Entscheidung gefällt werden!" Er stapfte über die Terrasse und blieb an einem der Antigravabgänge stehen. „Was ist los? Hörst du schlecht?"
Murnym spreitzte die Finger und setzte sich langsam in Bewegung. Es war bekannt, daß Barnon ein cholerisches Temperament besaß. Schlimme Stunden kamen auf den Galaktischen Rat zu, denn die Entscheidung der Verantwortlichen stand unwiderruflich fest. Der Großversuch würde durchgeführt werden, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergaben.
Das Makabre an der Sache war, daß die Entscheidung aufgrund einer Stellungnahme des Galaktischen Rates zum Thema Teleport zustande gekommen war.
*
„Wonnejunge, zisch endlich ab!"
Meysenhart wuchtete seinen Körper herum und starrte den Matten-Willy aus zusammengekniffenen Augen an. Das Wesen von der Hundertsonnenwelt formte seinen Körper zu einer Halbkugel und fuhr zwei Stielaugen aus. Sie saßen auf dünnen Tentakeln und schwankten unruhig hin und her.
„Dabei fällt mir das unendlich schwer, Krohn!" pfiff Wonnejunge. „Das Abzischen ist mit dem Abgeben von Körperluft verbunden, und daran fehlt es mir seit geraumer Zeit. Zudem erinnert mich der Vorgang stark an gewisse Gebräuche in bluesschen Raumschiffen. Und mit einem Blue willst du mich hoffentlich nicht vergleichen!"
„Blues sind die Spitzenreiter der Evolution!" schrillte es aus einem Lautsprecher. „Wann begreift ihr das endlich?"
Meysenhart gab keine Antwort. Wie so oft drohte es zu einem Streitgespräch zwischen dem Diplom-Videologen und Informationsphilosophen Lüsysü von Gatas und dem Matten-Willy zu kommen. Und da war auch noch Hyperkomrelais-Spezialist Ce-2222, der Posbi mit seinem Tick vom Toupet.
Der rasende Reporter aktivierte den SERUN. Er hatte die Stunden und Tage nicht gezählt, die er nicht mehr aus dem Anzug herausgekommen war. Es war ihm egal. Es gab Wichtigeres unter der weißen Sonne Arkon, als die Wäsche zu wechseln und zu duschen.
„Ich stehe an einer der Schleusen des Energiefelds", hörte er die Stimme Rarps. „Siehst du mich, Krohn?"
Der SERUN interpretierte das undeutliche Gemurmel seines Trägers und schaltete die Teleoptik der Sichtscheibe ein. Die Innenseite des Helmes verwandelte sich in einen Bildschirm. Meysenhart erkannte einen Ausschnitt des Geländes und das Flimmern, das kaum sichtbar in der Luft lag und mit normalen Augen gar nicht wahrgenommen werden konnte. Die Energieschleusen waren als kleine Tore zu erkennen. Roboter durchquerten sie und transportierten eckige Lasten.
Neben dem achten Tor ruhte ein Schatten, das mußte der Ara sein. Der rasende Reporter gab dem SERUN Anweisung, und dieser verringerte seine Geschwindigkeit und landete zwei Meter von dem Schatten entfernt. Rarp trat auf ihn zu. Wie meistens lächelte er sein berüchtigstes Christopher-Lee-Lächeln. In dem kleinen Gesicht unter dem hohen, kahlen Schädel hatte es etwas Faunisches an sich, und Krohn Meysenhart begann zu frieren, wenn er an die früheren Erlebnisse mit Rarp dachte.
„Die Übertragung beginnt in sechs
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