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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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unseren Wagen später sowieso abstellen.«
    Harry hatte das Fenster an seiner Fahrerseite nach unten fahren lassen. Er entdeckte auch eine Kamera, deren Auge die Ankömmlinge beobachtete, und dann hörte er eine kratzige Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Bitte ziehen Sie eine Parkkarte und fahren Sie sofort in unser Parkhaus. Vielen Dank für Ihr Verständnis.«
    »Dann machen wir das doch«, sagte Harry.
    »Komisch.«
    »Was ist komisch?«
    Dirk runzelte die Stirn. »Das ist bei Helga und mir nicht so gewesen, als wir ankamen.«
    »Sie wollen eben den Bereich vor dem Eingang frei halten. Kann man auch verstehen.« Harry streckte seine Hand durch das offene Fenster, drückte einen Knopf und zupfte wenig später die Parkkarte aus dem Schlitz.
    Die Schranke glitt vor ihnen in die Höhe. Sie hatten freie Bahn und folgten dem Schild Parkgarage.
    Nach einer breiten Kurve ging es in die Tiefe, wo das große viereckige Maul auf sie wartete, um sie zu verschlingen.
    Es gibt ja die verschiedensten Tiefgaragen. Schmutzige, saubere, helle und düstere. Diese hier war sauber und sogar hell. Die Wände waren mit einer glänzenden gelben Ölfarbe angestrichen und schienen fast zu leuchten.
    Die Garage war lang und nicht zu breit. Es gab einen breiten Mittelfahrweg. Rechts und links davon zeichneten sich die Parktaschen ab. Zudem konnten sie sich einen Platz aussuchen, denn hier unten standen nur wenige Fahrzeuge. Ein weißer Lieferwagen mit geschlossenem Aufbau und einer zweiflügeligen Hintertür fiel ihnen besonders auf. Er überragte alle anderen Fahrzeuge.
    Sie fuhren so weit wie möglich, weil sie sich den Weg verkürzen wollten. Ein Schild wies zum Hoteleingang hin, und in der Nähe stellten sie den Wagen ab.
    Das Motorengeräusch erstarb. Harry drehte sich nach rechts und nickte seinem Nachbarn zu. »So, da wären wir.«
    »Ja.«
    »He, so einsilbig?«
    Dirk hüstelte gegen die Hand. »Ja, es kommt wieder alles hoch. Außerdem fühle ich mich hier unwohl. Das hier unten ist nicht meine Welt.«
    »Keine Sorge, Herr Schiller. Die werden wir schnell wieder verlassen.«
    »Hoffentlich.«
    Harry öffnete die Tür und stieg als Erster aus. Er konnte Dirk Schiller verstehen. Ihm wäre es auch nicht anders ergangen. Es war zwar nicht die Rückkehr in die Hölle, aber in eine Welt, in der einige Gesetze auf den Kopf gestellt worden waren.
    Harry ging an ihm vorbei und näherte sich dem Kofferraum. Er hatte dort seine Reisetasche hineingelegt. Die Klappe schwang hoch, und Harry wollte schon nach den beiden Griffen seiner Tasche fassen, als er zufällig noch mal auf seinen Nachbarn schaute.
    Der hatte das Interesse an ihm verloren, er stand wie auf dem Sprung und leicht nach vorn gebeugt.
    Der starre Blick passte zu den wie eingefroren wirkenden Gesichtszügen, und er schaute ausschließlich in eine Richtung.
    »He, was ist denn?«
    »Drehen Sie sich mal um.«
    Der Flüsterton gefiel Harry nicht. Er ließ seine Tasche stehen und wandte sich nach rechts.
    Sie hatten den Opel nicht weit von diesem hellen Lieferwagen abgestellt, dessen hintere Türen sich öffneten. Aber nicht von außen, sondern von innen, und aus dem Laderaum sprangen fünf, sechs Männer, die bestimmt keine Freunde von ihnen waren…
    ***
    Der Mann trat aus dem Fahrstuhl, und er war schon beim ersten Hinsehen für mich ein Phänomen.
    Der helle Anzug, der in einem leicht beigen Ton schimmerte, saß passgenau am Körper. Dazu trug der Mann ein weißes Hemd und als Schmuckstück eine Kette mit einer kleinen blauen Pyramide um den Hals.
    Das Outfit war irgendwie zweitrangig. Mich interessierte der Mann selbst. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals einen derartigen Menschen gesehen zu haben.
    Er war dünn, nein, er war ein Asket. Das sah ich seinem Gehabe an. Den Kopf hielt er ziemlich hoch, und die gebräunte Gesichtshaut, bei der die Wangen leicht eingefallen waren, spannte sich über die Knochen. Das kurz geschnittene graue Haar war nach vorn gekämmt, und die Spitzen endeten noch vor der Stirn. Die Nase wirkte wie ein kleiner Höcker, die dünnen Lippen wie zwei Striche.
    Er trug einen grauen Bart, zu dem der Ausdruck Knebelbart passte. Irgendwie hielt er seinen Kopf recht hoch. So konnte der Hals gut zum Ausdruck kommen, dessen Haut ebenfalls gebräunt war und von dicken Adern durchzogen wurde. An den Füßen sah ich weiße schmale Turnschuhe, so war er kaum zu hören, als er auf mich zukam.
    Ich wartete ab, und ich hatte zugleich das Gefühl, dass der Typ zu mir
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