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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontrollen meldete sie: „Ortungsreflexe von etwas, das fast genau auf unserem Kurs liegt, Protektorin! Den Massetastern nach scheint es ein Planet zu sein. Aber er umkreist keine Sonne, sondern ist ein Einzelgänger, eine Dunkelwelt."
    „Eine tote Steinkugel!" sagte Jarmin-Vyn-H'ay abfällig.
    „Nein!" widersprach Bao-Tinhyr dem Sternmarschall heftig. „Sie ist nicht tot. Ich empfange Lebenszeichen."
    „Was für Lebenszeichen?" erkundigte ich mich.
    „Psionische Impulse, unmoduliert", antwortete Bao-Tinhyr atemlos. „Was werden wir tun, Protektorin?"
    Ich blickte aus geweiteten Schlitzpupillen auf den Teil der Panoramagalerie, der einen Ausschnitt des vor uns liegenden Weltraums abbildete.
    Konnte ich einen Schimmer der Heimatgalaxie sehen?
    Eigentlich war es nicht möglich. Wir waren viel zu weit von ihr entfernt. Wie hatte ich hoffen können, daß wir mit ausgebrannten Linearkonvertern das Fünffache der Strecke schaffen könnten, das wir mit intakten Linearkonvertern zurückzulegen vermochten!
    Wenn kein Wunder geschah, würden wir die Heimat nie wiedersehen.
    Unter diesen Umständen durfte ich nichts außer acht lassen, was uns auch nur eine vage Hoffnung zu geben vermochte.
    „Wir nehmen Kurs auf die Dunkelwelt, Fessen-Kon!" befahl ich.
     
    6. SHAN JULIAN TIFFLOR
     
    „Er war hier; ich bin ganz sicher!" flüsterte Lelila Lokoshan zitternd vor Aufregung.
    Ich musterte die zierliche, halb mädchenhafte und halb frauliche Person, die mir in meinen Gleiter nachgestiegen war, in dem ich nach einer Speicherspule suchte. Ihre dunklen Augen übten eine rätselhafte Faszination auf mich aus. Sie waren diesmal fordernd auf mich gerichtet.
    „Von wem sprichst du?" fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits ahnte.
    „Von ihm - und von ihm!" gab die zierlich wirkende Kamashitin im zartesten Sopran und nichtsdestoweniger energisch zurück. „Von meinem Vater-Schwester-Sohn Tovari und dem Großen Erbgott Lullog."
    Inzwischen hatte ich die Speicherspule gefunden. Ich steckte sie in eine Außentasche meines Shant und wollte den Gleiter wieder verlassen. Aber Lelila versperrte mir den Weg.
    „Es ist unmöglich", entgegnete ich. „Ich habe keinen Kamashiten gesehen."
    Aber mir war natürlich klar, daß das überhaupt nichts besagte. In dem Gedränge Hunderter von Prominenten und Hunderttausender gewöhnlicher Zuschauer während des Großversuchs mit dem Teleport-System und in dem Chaos danach hätten mir wahrscheinlich zehn Kamashiten entgehen können - und ein kamashitischer Erbgott war auch nicht auffälliger, sondern „nur" eine 40 Zentimeter große, smaragdgrüne Statuette.
    „Geh bitte aus dem Weg!" forderte ich Lelila auf, als sie hartnäckig die Gleitertür blockierte.
    Sie schüttelte so heftig den Kopf, daß ihr grasgrünes, bis zu den Schultern reichendes Lockenhaar flog, und gab keinen Quadratzentimeter Terrain preis.
    Ich seufzte.
    Meine Zeit war knapp bemessen.
    Stalker hatte Nia, Domo und mich in das Beiboot der ESTARTU bestellt, das auf Arkon Istand. Wir würden in Kürze starten, um die in den Leerraum geflohene MASURA zu verfolgen und Adams zu befreien. Was sollte der Sotho denken, wenn ich so lange ausblieb!
    Und was würde erst Nia denken, wenn sie kam, um nach mir zu sehen und mich mit der attraktiven Kamashitin in meinem Gleiter entdecken würde!
    Ich mußte unwillkürlich lächeln.
    Natürlich war es Unsinn, was ich eben gedacht hatte. Nia wußte, daß sie mir vertrauen konnte - so, wie ich wußte, daß ich ihr vertrauen durfte. Sie würde nichts Falsches denken - und das brauchte sie auch nicht.
    „Na, schön!" sagte ich schicksalsergeben. „Sie waren also hier. Hast du einen handfesten Beweis dafür, mein Kind?"
    „Terraner!" entrüstete sie sich. „Ihr Terraner wollt immer etwas Handfestes als Beweis!
    Ich habe seine Anwesenheit gefühlt."
    „Ihre Anwesenheit!" korrigierte ich sie, weil es mich irritierte, daß sie von zwei Dingen in der Einzahl sprach.
    Sie beschämte mich, indem sie nicht darauf einging.
    „Na, schön!" wiederholte ich mich. „Ich werde nach ihm suchen lassen - beziehungsweise nach ihnen. Kannst du mir Tovari beschreiben?"
    „Selbstverständlich", erwiderte Lelila. „Aber wenn du Patulli Shangrinonskowje Batulatschino Sagrimat Lokoshan gekannt hast, dann weißt du, wie Tovari aussieht."
    „Patulli Shangrinon..." Mir fiel alles wieder ein, was wir mit dem Burschen erlebt hatten - und plötzlich war ich gar nicht scharf darauf, Tovari kennenzulernen.
    „Du

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