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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und schwarzem Zottelhaar, bekleidet mit einem SERUN oder einem SERUNähnlichen Kleidungsstück, der zwischen den Kartanin und Stalker aufgetaucht war und etwas geschrieen hatte.
    Und schräg hinter ihm eine Frau.
    Iruna von Bass-Thet!
    „Ich glaube, ich erinnere mich", sagte ich leise und bedrückt. „Aber ich habe ihn und dich nur flüchtig bemerkt, weil..."
    Weil ich den Kartanin unauffällig den Rücken deckte und über Stalkers Verhalten ihnen gegenüber schockiert war! fuhr ich in Gedanken fort. Aber das durfte ich natürlich nicht aussprechen.
    „Ich verlor ihn aus den Augen", erklärte ich statt dessen völlig wahrheitsgemäß. „Danach habe ich ihn nie wieder gesehen. Es tut mir leid, Iruna von Bass-Thet, aber ich fürchte ..."
    „Nein!" stieß die Akonin voller Inbrunst hervor. „Er ist nicht tot, denn er steht unter Shivas Schutz."
    Shiva? wiederholte ich in Gedanken. Sie glaubt, eine Gottheit hätte ihn beschützt. Das mag sie trösten, aber es hat ihm sicher nichts genützt. Gottheiten helfen nicht, sie sehen nur zu.
    Ich zuckte die Schultern.
    „Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, daß er die Entführer noch vor dem Start einholte und dadurch Adams' Schicksal teilte", erklärte ich, obwohl ich das für sehr unwahrscheinlich hielt. „Dann befindet er sich an Bord des Kartaninschiffs MASURA auf dem Weg nach Fornax."
    „Nach Fornax", wiederholte Iruna tonlos, dann wandte sie sich um und ging davon.
    Ich wollte sie zurückrufen.
    „Laß sie, Tiff!" bat Lelila mich. „Dieser Giffi Marauder ist bestimmt tot. Je eher sie das einsieht, desto besser. Aber Tovari ist springlebendig - und eine innere Stimme sagt mir, daß ich ihn finde, wenn ich mit euch komme."
    „Von mir aus", erwiderte ich. „Du kannst bis zum Beiboot der ESTARTU mitkommen - und du darfst mir zuwinken, wenn ich an Bord gehe. Aber mehr kann ich für dich leider nicht tun. Opa Shetvan hin, Opa Shetvan her."
    Ich erschauderte, als ich daran dachte, daß mir Lelila Lokoshan über den Weg gelaufen war, als ich noch Erster Terraner und Galaktischer Rat gewesen war. Doch nicht der Zeitpunkt jagte mir nachträglich eisige Schauer über den Rücken, sondern der Ort, an dem sich das abgespielt hatte.
    Es war der Transmitterraum der MUTOGHMANN SCERP gewesen, ein Ort, an den jemand nur nach vielfacher Prüfung durch alle möglichen Sicherheitsinstanzen transmittieren konnte - und Lelila war bei keiner einzigen Sicherheitsinstanz auch nur registriert worden.
    „Ich werde nicht winken, sondern mit an Bord gehen", erklärte die Kamashitin mit verblüffender Selbstverständlichkeit.
    „Das darf ich nicht entscheiden", erwiderte ich, froh darüber, daß es so war, und ganz sicher, daß sie bei Stalker auf Granit beißen würde. „Das kann nur der Sotho."
    „Bring mich zu ihm!" forderte Lelila mich auf.
    Ich holte tief Luft, um zu einer geharnischten Erwiderung anzusetzen, ließ es dann aber bleiben.
    Stalker konnte Ablehnungen viel besser und einleuchtender formulieren als ich.
    Warum also sollte ich mich um etwas bemühen, was ihm mit einem Fingerschnippen gelingen würde.
    „Komm mit!" sagte ich.
     
    7. STALKER
     
    An Bord der FLYNBON herrschte ein so schreckliches Gewimmel, daß ich fürchtete, trotz meines Deflektorschirms entdeckt zu werden, denn der Teleport hatte mich mitten im engsten Gedränge materialisiert.
    Doch obwohl ich hin und her gestoßen wurde, schöpfte niemand Verdacht. Ich ließ mich zu Boden fallen und kroch an die Wand. Dort war ich außerhalb des schlimmsten Trubels - und mit einemmal wurde mir auch klar, daß das Gewimmel nicht mir galt.
    Ich war mitten zwischen den kleinen Gästen eines Kindergeburtstags gelandet!
    Befremdet schlich ich an der Wand entlang.
    Mir wollte nicht in den Kopf, daß ich einen unbeschwerten, fröhlichen Kindergeburtstag erlebte, inmitten von Geschöpfen, die so unschuldig waren wie die Blumen auf dem Felde - und das auf dem Schiff des verschlagensten Verräters, den ich bisher in der Galaxis Milchstraße kennen gelernt hatte.
    Ich war erschüttert, denn logischerweise mußten viele der herumtollenden unschuldigen Geschöpfe die Erbmasse von Tailer Goshbon in sich tragen.
    War es denkbar, daß Tailer nicht von Natur aus schlecht war, sondern daß die Umstände ihn erst zu dem Lumpen gemacht hatten, als der er sich mir präsentierte?
    Ein kleines Mädchen stolperte rücklings gegen mich, strauchelte und ließ einen Teller mit Schokoladenpudding und Vanillesoße auf meine Füße

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