1282 - Sprung zum Dreiecksnebel
Stalker unseren Kommandotrupp, der Adams entführen sollte, in einen Kampf verwickelte, bei dem sowohl wir als auch Adams getötet wurden. Daraufhin hätte die MASURA Arkon Imit schwersten Nuklearwaffen beschossen - was nicht nur den offenen Krieg mit der Hanse bedeutet, sondern auch das Galaktikum zum Eingreifen auf Seiten der Hanse gezwungen hätte.
Ich wußte nicht, ob Stalkers Pläne tatsächlich so ausgesehen hatten. Aber es wäre unverantwortlich von mir gewesen, es darauf ankommen zu lassen. Folglich hatten wir von seiner Upanishad auf Arkon Iaus per Teleport zugeschlagen und Adams entführt, aber wir waren nicht in die Admiral Kenos zurückgekehrt, wie es mit Stalker vereinbart worden war.
Statt dessen hatten wir von der MASURA aus einen Paratau-Angriff gestartet und Arkon Ivon einem Psi-Sturm heimsuchen lassen - und in seinem Schutz waren meine vier Begleiter und ich ungehindert von einem unserer Beiboote aufgenommen worden.
Mein Verdacht hinsichtlich Stalkers Heimtücke hatte sich dabei bewahrheitet. Er und seine Panisha hatten uns sofort angegriffen, als wir materialisierten, um Adams zu entführen. Ohne die allgemeine Verwirrung, die der Psi-Sturm angerichtet hatte, wäre es ihnen möglich gewesen, uns zu töten.
Stalker war ein Scheusal!
Ich ertappte mich dabei, daß ich den Rücken krümmte und die Krallen ausfuhr.
Gewaltsam drängte ich diese Reaktionen zurück. Es fiel mir nicht leicht, aber ich mußte kaltes Blut bewahren. Die MASURA befand sich in einer wenig beneidenswerten Lage.
Zwischen der Galaxis Milchstraße und unserer Heimatgalaxie lagen 2,5 Millionen Lichtjahre. Aber davon würden wir mit unseren Lineartriebwerken höchstens ein Fünftel schaffen, bevor sie ausbrannten.
Meine Assistentin Jamur-Trahl-L'aggyr und ein Teil der Esper hatten mir geraten, von der Milchstraße aus Kurs auf Fornax zu nehmen, da die Entfernung dorthin nur rund 600.000 Lichtjahre betrug. Das hatte einleuchtend geklungen, aber nur ohne tiefergehende Abwägung der Gegebenheiten.
600.000 Lichtjahre wären nämlich immer noch 100.000 Lichtjahre zuviel gewesen.
Außerdem lag Fornax nicht auf dem Weg zu unserer Heimatgalaxie, so daß sich die Entfernung zu ihr sogar noch vergrößert hätte.
Ausschlaggebend für meine Entscheidung, Kurs auf die ferne Heimatgalaxie zu nehmen, war aber für mich die Gewißheit gewesen, daß Stalker uns verfolgen würde. Wir hatten ihm auf Arkon Idas Konzept verdorben - und er würde zusehen müssen, daß er sein Ansehen bei den Milchstraßenvölkern wieder aufpolierte. Das konnte er am besten, indem er Adams befreite - und die MASURA dabei eventuell vernichtete.
Stalker aber würde die MASURA zweifellos auf dem Weg nach Fornax vermuten - aus dem gleichen Grund, aus dem Jammur-Trahl-L'agyr und ein Teil der Esper sich für diesen Kurs ausgesprochen hatten. Er konnte nicht glauben, daß wir so „verrückt" sein würden, uns auf einen völlig aussichtslosen Weg zu wagen.
Wenn er in Richtung Fornax suchte, hatten wir aber vielleicht noch eine Chance, ihm zu entgehen, denn von Fornax aus würde er auch mit den Mitteln der ESTARTU die Streustrahlung des Parataus aus der MASURA nicht orten können. Dazu emittierten die Paratau-Regionen innerhalb von Fornax viel zu stark.
Und wenn unsere Linearkonverter ausgebrannt waren, gab es immer noch eine Möglichkeit für uns, der Verfolgung zu entkommen.
Allerdings war die Wahrscheinlichkeit dafür, in die Hölle zu kommen anstatt in unsere Galaxis, fast unendlich groß.
Doch wir Kartanin fürchteten den Verlust von Freiheit und Ehre mehr als den Tod.
Ich sah zu Fessen-Kon-H'ay, den Piloten der MASURA und Chef ihrer Raumfahrer, hinüber.
Er lehnte ungerührt in seinem Sessel, hatte die Augen halb geschlossen und schenkte sich gerade wieder Tee aus seiner Isolierkanne in den Becher, der auf seinem Schaltpult stand.
Er mußte meinen Blick auf sich gespürt haben, denn seine kurzen, spitzen Ohren zuckten plötzlich und drehten sich in meine Richtung. Doch er sagte nichts und auch ich schwieg. Wir kannten uns so lange, daß zwischen uns kaum Worte nötig waren.
Plötzlich ertönte eine Serie leiser Pfiffe.
Ortungssignale!
Fessen-Kons Ohren richteten sich augenblicklich auf Bao-Tinhyr-H'ay, die für die Ortung und Raumüberwachung verantwortlich war.
Die mollige, ältere Frau bewegte sich schneller, als Fremde es ihr zugetraut hätten.
Wenn es darauf ankam, war sie voll da.
Nach einer Serie von Schaltungen und dem Ablesen zahlreicher
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