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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber meine Habgier siegte darüber. Das war mir ganz klar, aber nur flüchtig. Saylidy würde schon auf sich aufpassen. Ich hatte dafür zu sorgen, daß die Goshbon-Sippe Profit machte.
    „An die Arbeit!" befahl ich meinen Söhnen, nachdem Saylidy verschwunden war.
    Wir installierten die thermonuklearen Abbrandladungen, stellten die Zünder auf eine Laufzeit von einer Minute ein und teleportierten.
    Allerdings teleportierten wir nicht in die FLYNBON zurück, sondern in die Ruinen einer seit tausend oder mehr Jahren stillgelegten Raumschiffswerft an der Peripherie von Tanh-Kothor, auf dessen intakter Fläche meine Schiffe standen.
    Hier wollten wir die Zerstörung der Teleport-Station abwarten und zusehen, was danach geschah. Ich traute Stalker nicht über den Weg. Womöglich hatte er längst anonym die Sicherheitsbehörden alarmiert und ein Verhaftungskommando war unterwegs zur FLYNBON.
    Wenn man uns dort aber nicht vorfand - und uns später auch nicht nachweisen konnte, daß wir im Besitz von Teleport-Gürteln gewesen waren, würde man uns nicht viel anhaben können.
    So leicht legte man den alten Tailer Goshbon nicht herein.
     
    5. DAO-LIN-H'AY
     
    Die MASURA stürzte im freien Fall durch den tiefsten Abgrund, den es innerhalb der Galaxiengruppe gab, zu der auch unsere Galaxis gehörte.
    Ein immerwährendes leises Knistern und Raunen erfüllte die Strukturen des Schiffes. Es waren die rund 300.000 Paratau-Tropfen, die in den 50 Esperkanzeln aufbewahrt wurden und gegen die psionischen Abschirmungen durch die Esper ankämpften, um sich zu entladen.
    Ich drehte mich mitsamt meinem Kontursessel und blickte auf den Teil der Panoramagalerie, der einen Ausschnitt des hinter uns liegenden Weltraums abbildete.
    Ein einziger blasser Lichtfleck, etwa so groß wie alle Fingerballen einer Hand zusammen, hing dort in der unendlich erscheinenden Schwärze.
    Natürlich war er nicht der einzige in jenem Raumsektor, er war nur der einzige, der sich aus dieser Entfernung mit bloßem Auge erkennen ließ. Wenn ich meine Schlitzpupillen willentlich weitete, ahnte ich weitere, aber wesentlich blassere Lichtflecken.
    Sie interessierten mich aber zur Zeit nicht.
    Mich interessierte nur der größere Lichtfleck.
    Es war die Galaxis, die wir Kartanin Ferner Nebel nannten und die bei vielen ihrer Völker den terranischen Namen Milchstraße trug.
    Ein verhaltenes Vibrieren durchlief mich und erzeugte ein dunkles Schnurren, als ich mich an unseren letzten großen Triumph erinnerte, den wir in der Galaxis Milchstraße errungen hatten, den zweiten innerhalb kurzer Zeit.
    Unseren ersten Triumph hatten wir feiern können, als es uns gelungen war, das terranische Kontor Fornax zu überfallen, die dortigen Paratau-Lager zu stürmen und den Großteil der Vorräte an Paratau zu erbeuten.
    Den zweiten Triumph hatten wir vor rund zehn Tagen errungen, allerdings mit der Hilfe eines Wesens, das sich Stalker nannte und angeblich der Gesandte einer fernen Superintelligenz sein soll.
    Nun, die Superintelligenz interessierte uns nicht, aber die Hilfe ihres Gesandten konnten wir nicht ausschlagen. Zu groß war die Verlockung, mit einem Schlag das Mittel in die Krallen zu bekommen, das die unverschämten Terraner in ihr Revier zurückweisen könnte: Homer Gershwin Adams, den Chef der Kosmischen Hanse und den Rädelsführer der Paratau-Diebe.
    Natürlich glaubte ich Stalker kein Wort, als er mir versicherte, er wolle einen Krieg zwischen der Hanse und uns verhindern. Für wie dumm hielt er mich eigentlich?
    Schließlich hatte ich gesehen, über welche Machtmittel er verfügte. Er hatte nicht nur mühelos die MASURA zwischen den Sterneninseln aufgespürt, meine Esper hatten auch festgestellt, daß sich in der ESTARTU, Stalkers Raumschiff, Kräfte konzentrierten, mit denen sich die Offensiv- und Defensivbewaffnungen großer Flottenverbände lahm legen ließen.
    Wenn er gewollt hätte, wäre es ihm demnach schon längst möglich gewesen, einen Frieden zwischen der Hanse und uns zu erzwingen. Es hätte keinesfalls einer Intrige wie der bedurft, die er gesponnen hatte.
    Nach einer Beratung mit Fessen-Kon-H'ay und Jarmin-Vyn-H'ay war ich zu dem Schluß gekommen, daß Stalker nicht am Frieden interessiert war, sondern den Krieg zu schüren beabsichtigte. Dazu hätte es aber nicht ausgereicht, uns die Entführung von Adams zu ermöglichen. Da hätte schon Blut fließen müssen - und es hätte einer Eskalation militärischer Aktionen bedurft.
    Beispielsweise, indem

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