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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versprichst mir, nach ihm zu suchen?" vergewisserte sich Lelila.
    „Bei meinem Shan-Kodex!" versicherte ich und legte mir die Hand aufs Herz.
    „Shan?" fragte eine andere Frauenstimme ganz in der Nähe. „Shan Julian Tifflor?"
    Mir war, als jagte eine elektrische Entladung durch mein Rückenmark.
    Diese Stimme!
    Ich wußte, daß ich sie noch nie zuvor gehört hatte. Zugleich aber wußte ich, daß es die Stimme einer der seltenen Frauen war, die Himmel und Hölle gleichzeitig in den Händen hielten.
    Ich schob Lelila zur Seite und sprang aus dem Gleiter.
    Zuerst sah ich die Frau nicht, dann schob sie sich aus der Menge, die sich hier, in der Nähe der Tribünen drängte, auf denen Hunderttausende den Teleport-Großversuch erwartet hatten und auf denen wieder mindestens Hunderttausend warteten, was nun geschah.
    Ich schluckte trocken.
    Sie war eine Göttin!
    Das jedenfalls war mein erster Gedanke bei ihrem Anblick. Ich rief mich aber sofort zur Ordnung. Es gab weder Götter noch Göttinnen.
    Dennoch konnte ich nicht umhin, diese Erscheinung zu bewundern.
    Sie war zweifellos eine Akonin. Ihre goldbraune Haut, ihr kupferrotes Haar mit dem Goldglanz und die unnachahmlich aristokratische Haltung verrieten es.
    Als ich in die dunklen Lotusteiche ihrer Augen sah, zuckte ich unwillkürlich zurück, weil ich befürchtete, in ihnen die schwarzen Flammen zu sehen, die einst in Gesils Augen gelodert hatten. Aber da waren keine schwarzen Flammen. Nur das Feuer einer temperamentvollen Vollblutfrau - und mehr an Wissen, als eine Sterbliche je sammeln konnte.
    Mir verschlug es den Atem.
    Aber ich brauchte keine Sekunde, um mich wieder völlig in der Gewalt zu haben.
    Ich neigte den Kopf.
    „Mein Name ist Julian Tifflor", stellte ich mich vor. „Mit wem habe ich die Ehre?"
    „Iruna von Bass-Thet", antwortete sie mit volltönender Stimme, in der ein fast unendlich breites Gefühlsspektrum mitschwang.
    Bass-Thet, Bass-Thet! wirbelten meine Gedanken.
    Mir war, als hätte ich diesen Namen schon gehört Wenn er der Name eines akonischen Adelsgeschlechts war, dann allerdings hatte ich ihn mit Sicherheit schon gehört. Aber das mußte lange zurückliegen.
    „Was kann ich für dich tun?" erkundigte ich mich mit dem gebotenen Respekt.
    Iruna musterte Lelila abschätzend, aber als ich durch ein leises Lächeln ausdrückte, daß ich es nicht für notwendig hielt, die Kamashitin wegzuschicken, akzeptierte sie das sofort.
    Ich erkannte es an ihren Augen.
    „Ich suche jemanden", erklärte die Akonin. „Einen Mann. Er heißt Giffi Marauder."
    „Giffi Marauder?" wiederholte ich. „Ich habe den Namen nie zuvor gehört. Sollte ich ihn kennen?"
    „Nicht, daß ich wüßte", erwiderte Iruna. „Aber er war in deiner Nähe, als Homer G.
    Adams entführt wurde - und er versuchte, die Entführer aufzuhalten. Ich war an seiner Seite. Aber plötzlich startete das kartanische Beiboot, das die Kartanin und Adams aufgenommen hatte, Giffi geriet in den Impulsorkan der Triebwerke - und als ich wieder sehen konnte, war er verschwunden."
    Es versetzte mir einen Stich, und ich versuchte, mein Mitleid mit Iruna nicht zu zeigen.
    Wenn dieser Giffi Marauder in den Impulsorkan der Beibootstriebwerke geraten war, konnte ihn niemand mehr finden, denn dann war er atomisiert worden.
    Ich kniff unwillkürlich die Augen zusammen, als in meinem Bewußtsein die kaleidoskopische Wiederholung der Szene aufleuchtete, die dem Start des kartanischen Beiboots vorausgegangen war.
    Fünf humanoide Wesen in Kampfanzügen und mit katzenhaften Gesichtszügen waren plötzlich auf der Haupttribüne materialisiert, hatten Sicherheitsleute niedergeschlagen und Adams überwältigt. Was danach gekommen war, vermischte sich in meinem Gedächtnis zu einem unentwirrbaren Durcheinander, denn da hatte der Psi-Sturm gewütet. Nur vage vermochte ich mich daran zu erinnern, daß Stalker mit einigen Panisha versucht hatte, die Kartanin einzuholen.
    Mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
    Erst jetzt wurde mir bewußt, daß Stalker tatsächlich versucht hatte, die Entführung Adams' zu verhindern, obwohl er sie doch selbst inszeniert hatte. Mir war nachträglich sogar, als hätte er versucht, die Kartanin zu töten.
    Doch das war absurd.
    Weshalb sollte er seine Verbündeten töten und seinen eigenen Plan zunichte machen wollen?
    Plötzlich durchfuhr es mich gleich einem elektrischen Schlag.
    Da war tatsächlich noch jemand gewesen!
    Ein mittelgroßer, schlanker Humanoide mit hellrotbrauner Haut

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