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1284 - Am Paß der Icana

Titel: 1284 - Am Paß der Icana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Videofläche verschwand.
    Sein erster Vorstoß war ins Leere gegangen.
     
    *
     
    Der Beginn der Spiele lag nur noch wenige Tage entfernt. Die Stadt Mardakka platzte vor Schaulustigen aus den Nähten. Das ganze Land summte vor Aufregung, denn das bevorstehende Spiel versprach, eines der aufregendsten zu werden, die Mardakaan je gesehen hatte. Wetten in Höhen von Milliarden von Norkys wurden abgeschlossen. Die Gilde der Spielmacher mit ihren Tausenden von Mitgliedern hatten alle Hände voll zu tun, die Wettlustigen zu befriedigen.
    Über dem platten Land tummelten sich scharenweise die Logen. So nannte man auf Mardakaan die mit allem Komfort ausgestatteten Antigrav-Plattformen, die Touristen zur Verfügung gestellt wurden und je nach Wunsch der Schaulustigen die verschiedenen Bühnen anflogen, auf denen das Spiel des Lebens sich abwickeln würde. Hier waren die Planform-Architekten am Werk, ohne Ausnahme Ophaler, die Kunstlandschaften aus dem Boden stampften. In diesen Landschaften würden die Kämpfer sich zu bewähren haben.
    Die gesamte Planetenoberfläche stand für das große Spiel zur Verfügung. Es gab nur zwei Exklaven, die im Verhältnis zur verfügbaren Gesamtfläche jedoch nicht ins Gewicht fielen. Da war zum ersten die Stadt Mardakka, die für die Zwecke der planetarischen Verwaltung und vor allem für die Unterbringung der Touristen gebraucht wurde. Da war zum zweiten die Hohe Schule des Nordens, am Nordpol gelegen. Das Areal der Upanishad galt als Sperrgebiet. Ob es wirklich abgesperrt, d. h. durch Sicherheitsvorrichtungen geschützt war, ließ sich für Landesfremde nicht in Erfahrung bringen. Die, die nach Mardakaan kamen, um sich das Spiel des Lebens anzusehen, glaubten an die Weisheit der Ewigen Krieger. Es wäre keinem von ihnen eingefallen, uneingeladen in das Gebiet einer Hohen Schule einzudringen.
    Das, was man gemeinhin DAS SPIEL DES LEBENS nannte, war in Wirklichkeit eine ganze Serie von Spielen. Es konnte nicht anders sein: Die Zahl der Teilnehmer war viel zu groß, als daß ein Prozeß der Vorauswahl sich hätte vermeiden lassen. Es gab zahlreiche Vorspiele, jedes auf seiner eigenen Bühne, in denen die Kämpfer zeigen konnten, was in ihnen steckte. Ihre Bewertung richtete sich danach, wie kodexgetreu ihr Verhalten war.
    Schiedsrichter beaufsichtigen die Spiele und trafen die Entscheidungen. Wer vor ihren Augen bestand, rückte eine Runde weiter vor. Was mit denen geschah, die durchfielen, darüber war sich die touristische Öffentlichkeit nicht ganz im klaren. Viele von ihnen landeten in den Reihen der Zwangsarbeiter, die ihre Kräfte ein volles Planetenjahr lang - das waren immerhin elf Jahre nach Standardrechnung - den Planform-Architekten zur Verfügung stellen mußten. Andere wiederum fanden trotz ihres Versagens auf die eine oder andere Weise Zugang zum Troß dieses oder jenes Kriegers. Die Entscheidung lag im Ermessen der Schiedsrichter, deren Stellung somit als äußerst einflußreich eingestuft werden mußte.
    Die Sieger der letzten Vorspielphasen nahmen am eigentlichen Spiel des Lebens teil, an dem Großen Spiel, aus dem Graucum die Shana für seine Upanishad rekrutierte. Aber auch hier waren die Regeln offenbar keineswegs festgeschrieben. So hörte man dieser Tage zum Beispiel gerüchteweise, daß einer der Teilnehmer am Endspiel bereits feststehe. Er sei ein Auserwählter des Kriegers Ijarkor und der mächtigste Kämpfer, den die Zwölf Galaxien je gesehen hatten. Informationen dieses Kalibers besaß nur der Panish Panisha, und der ließ nach außen hin nichts verlauten - es sei denn, er verspräche sich etwas davon. Das Gerücht war also entweder falsch oder es beruhte auf Angaben, die Graucum mit Absicht hatte durchsickern lassen.
    Wie dem auch sein mochte: Die Touristen nahmen das Gerücht für bare Münze. Die Beträge, die auf den unbekannten Superkämpfer als Gewinner gesetzt wurden, machten mehr als siebzig Prozent der Gesamtwettsumme aus. Unermeßliche Reichtümer standen auf dem Spiel, und die Gilde der Spielmacher tat ihr Bestes, um daran teilzuhaben. Die Gilde war ein durchaus gesetzliches Unternehmen. Man munkelte allerdings, daß sie ihre Beziehungen hin und wieder benützte, um den Ausgang eines Spiels in ihrem Sinn zu beeinflussen. Solche Aktivitäten standen außerhalb des Gesetzes. Daß sie nicht strenger geahndet wurden, lag nach der zynischen Ansicht gutinformierter Beobachter daran, daß Mitglieder der hohen mardakaanschen Beamtenhierarchie selbst vom

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