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1284 - Am Paß der Icana

Titel: 1284 - Am Paß der Icana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Aber wer sagt dir, daß ich mich mit Salov in Verbindung setzen wollte?"
    „Bin ich hier hergekommen, um Kinderspiele zu treiben?" zeterte der Haarige. „Hast du nicht vor ein paar Stunden versucht, Salov zu erreichen?"
    „Versucht schon, aber erfolglos." Bull war mit einemmal mißtrauisch. Hatten die Ophaler ihm eine Falle gestellt? Für den Kommunikationscomputer, mit dem er sich unterhalten hatte, mußte es ein leichtes gewesen sein festzustellen, daß er sich mit Salov hatte unterhalten wollen. Der Knochengesichtige gehörte zum Untergrund, daran gab es für Bull keinen Zweifel. Für Graucum wäre es ein gefundenes Fressen, wenn er ihm auch noch eine Verbindung mit Gestalten der Unterwelt vorwerfen könnte. Auf der anderen Seite wußte der Haarige Details über sein erstes Zusammentreffen mit Salov. Es war eine verzwickte Situation. „Ich kam nicht durch", fuhr er entschlossen fort. „Der Anschluß war nicht mehr aktiv."
    „So redet Salov sich immer aus", erklärte das Wesen mit dem Rüsselgesichtchen.
    „Schließlich ist er einer, dessen man hier und da gern habhaft werden würde. Es ist nicht allzu schwierig, das Kodezeichen der Stadtverwaltung zu simulieren."
    Reginald Bulls Unbehagen schmolz dahin. Es paßte alles zusammen. Einer, nach dem gesucht wurde, mußte sich so verhalten.
    „Also gut", sagte er. „Was hast du mir auszurichten?"
    Der Kleine reckte sich. Das Händchen ließ Bulls Stiefelschnalle los.
    „Ich bin Twik aus dem Volk der Ulupho, aus dem Stamm der Movari, Mitglied der erlauchten Sippe Tantos." Als Bull eine ungeduldige Geste machte, keifte er: „Laß mich ausreden, du ungehobelter Klotz! Unter den Ulupho ist es Sitte, daß man Namen und Herkunft ausführlich bekannt macht. Nur so kannst du erkennen, daß Salov dir nicht irgendeinen Boten geschickt hat, sondern den würdevollen, stets zuverlässigen Twik."
    Reginald Bull wippte mit dem Fuß.
    „Vorsichtig bist du, und Steine kannst du werfen", sagte er. „Aber wenn wir uns noch lange mit Vorreden aufhalten, werden die Ophaler aufmerksam. Was dann mit dem würdevollen, stets zuverlässigen Twik geschieht, magst du dir selbst ausmalen."
    „Pfffft", machte es unter dem Rüssel hervor. „Von den Faßbäuchen habe ich nichts zu befürchten. Du vielleicht schon eher. Also, hier ist Salovs Botschaft: Heute, um vierzehn Uhr Ortszeit, am Platz der Dreizehn Krieger. Du kommst von Westen, aus der Straße Lemma. Wir wissen, daß Kuursen Ton auf dich aufpaßt. Salov wird für Ablenkung sorgen.
    Achte auf ein Fahrzeug, daß das Symbol des Dritten Wegs in grüner Farbe trägt. Bring alles mit, was du für eine längere Abwesenheit brauchst. Du kehrst vorläufig nicht mehr hierher zurück."
    „Salov bringt mich zur Upanishad?" fragte Bull knapp.
    „Die Expedition ist bereits zusammengestellt", bestätigte Twik.
    Reginald Bull hatte seinen Entschluß schon getroffen. Gewiß, er ging ein Risiko ein.
    Wenn er Kuursen Ton abschüttelte, würde er nicht mehr ohne weiteres hierher zurückkehren können - auch dann nicht, wenn er mit Salov aus dem einen oder anderen Grund nicht handelseinig wurde. Aber irgendwie hatte er Vertrauen zu dem Wesen mit dem Brauenwulst, und auch zu dem vorlauten Haarknäuel, das vor ihm auf dem Pfad kauerte.
    „Einverstanden", sagte er. „Ich bin pünktlich zur Stelle."
    „Oh", entfuhr es da dem Ulupho. „Fast hätte ich etwas Wichtiges vergessen."
    „Was ist das?"
    „Bring Geld, sagt Salov. Es ist nicht billig, eine solche Expedition auszustatten."
    Reginald Bull nickte. Dann wandte er sich um und schritt auf das Haus zu.
    Auch an anderer Stelle gerieten die Dinge in Bewegung.
    Früh am Morgen schon ließen sich bei Roi Danton und Ronald Tekener zwei Ophaler anmelden. Sie gaben ihre Namen als Tomkan und Veedro und bezeichneten sich als Unparteiische, Beamte der Spielverwaltung also. Die beiden Terraner empfingen sie im selben Saal, in dem sie vorgestern mit Graucum konferiert hatten.
    „Es ist Zeit, an den Aufbruch zu denken", erklärte Tomkan, nachdem man einander begrüßt hatte.
    „Aufbruch wohin?" fragte Ronald Tekener.
    „An den Ort des Geschehens", antwortete Veedro. „Während der ersten Spielphase werdet ihr im Land Beshen eingesetzt."
    „Was ist das, das Land Beshen?" wollte Roi Danton wissen. „Bisher hat uns niemand über den Verlauf und die Regeln des Spiels aufgeklärt. Wir wissen nur, was wir von den Touristen erfahren haben."
    Tomkans Organtrauben zu beiden Seiten des Schädels zitterten

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