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1285 - Der Vampirhasser

1285 - Der Vampirhasser

Titel: 1285 - Der Vampirhasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Menschen. Er hörte nichts. Nur Staub schwebte in der Luft. An jedem der winzigen Partikel schien auch diese alte Luft zu kleben, die den Flur ausfüllte, und das sicherlich vom Boden bis hoch hier zum Dach.
    Der Flur war mit schmalen Fenstern bestückt. Dahinter lauerte die Nacht, die um alles ein graues Tuch gewickelt hatte. Er sah den Absatz einer Treppe, und erst als der Absatz hinter ihm lag, traute er sich, das Flurlicht einzuschalten.
    Niemand stand in seiner Nähe. Kein Mensch und auch kein Vampir wartete auf ihn.
    Allmählich fühlte er sich besser. Der Herzschlag normalisierte sich wieder.
    Er schaute die Stufen hinab. Er dachte an die Höhe des Hauses und wusste, dass noch einige Absätze vor ihm lagen, bis er die Haustür erreichte und fliehen konnte.
    »Aber ich komme weg!« flüsterte er.
    »Es hält mich niemand auf!«
    Danach startete er. So schnell wie möglich lief er nach unten. Das Glück stand auf seiner Seite, denn er sah keinen Menschen, und die Haustür hatte auch niemand abgeschlossen.
    Wieder wurde er vorsichtiger. Zog sie auf, schaute nach draußen. Sah auch dort keinen Menschen, der auf ihn lauerte. Die Blicke nach rechts und nach links, da war niemand zu sehen, und die Dunkelheit war jetzt zu seinem Freund geworden.
    Sekunden später hatte sie ihn verschluckt wie ein finsterer Tunnel…
    ***
    Auch Suko und ich hatten das fremde Haus hinter uns gelassen. Wir standen auf dem holprigen Bürgersteig, schauten uns an und brauchten nichts zu sagen, weil wir das Gleiche dachten.
    Verloren auf der ganzen Linie!
    »Und das zu zweit«, meinte Suko, der wütend über sich und uns den Kopf schüttelte.
    »Es läuft nicht immer alles nach Plan.«
    »Das ist kein Trost.«
    »Wir holen uns Urcan.«
    »Oder Justine holt ihn.«
    »Das Schicksal gönne ich ihm wirklich nicht.«
    »Ach, tatsächlich? Woher weißt du denn, wie es ist, ein Vampir zu sein?«
    »Ich denke da an meine Fantasie.«
    »Vergiss sie. Wir müssen nachdenken und…«
    Dann meldete sich mit recht leisen Tönen das Handy meines Freundes. Er hielt es an sein Ohr, und ich wusste eine Sekunde später, dass Shao angerufen hatte.
    Suko antwortete auf eine Frage. »Nein, nein, wir sind okay. Es war zwar etwas stressig, aber das ließ sich aushalten. Wir haben nur nicht unseren Vogel in den Käfig holen können. Er ist uns leider entwischt. Jetzt denken wir über andere Alternativen nach.«
    In der nächsten Zeit hörte Suko so intensiv und gespannt zu, dass ich zu dem Schluss kam, dass er Neuigkeiten hörte. Ich sah ihn auch einige Male nicken. Dann bedankte er sich bei Shao, bevor er den Apparat wieder einsteckte.
    »Scheint interessant gewesen zu sein«, sagte ich.
    Suko nickte. »Das war es auch.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Mein Freund lächelte. »Du kennst doch Shao. Sie hat einiges mitbekommen und schaffte es natürlich nicht, untätig zu sein. So hat sie sich dahinter geklemmt und herausgefunden, was über diesen Urcan noch bekannt ist. Man hat ihn in eine Klinik gesteckt und der behandelnde Arzt heißt Dr. Frank Sobec.«
    »Gut.«
    »Sie hat sogar mit ihm gesprochen«, erklärte Suko, »und das war nicht schlecht.«
    »Sag schon.«
    »Der Arzt wohnt neben der Klinik. Ich denke, wir sollten ihn besuchen. Er ist bereit, seine Schweigepflicht aufzugeben. Das hat er zumindest zu Shao gesagt. Die Flucht des Patienten kann ihm nicht gefallen. Ich denke, es ist an uns, dass wir uns nähere Informationen von ihm holen.«
    »Gut, dann wissen wir ja, was wir an diesem Abend alles zu tun haben.« Ich war trotz meiner forschen Antwort skeptisch. »Wir dürfen nur nicht vergessen, dass dieser Vampirjäger durch die Nacht rennt. Dass er Erfolg gehabt hat und uns zudem noch entkommen ist, das wird ihn nicht eben schwächer gemacht haben.«
    Suko nickte. »So denke ich auch, aber ich gehe auch davon aus, dass der Doktor uns Tipps geben kann, wo wir Urcan finden können. Oder hast du eine bessere Idee?«
    Ich winkte nur ab…
    ***
    Vorhin hatten wir Pech gehabt. Diesmal stand das Glück auf unserer Seite, denn wir kamen gut durch und hatten es auch nicht weit bis zu dieser Klinik, die in dem durch den Film erst richtig berühmt gewordenen Stadtteil Notting Hill lag und nicht weit von der Botschaft Estlands entfernt war.
    Ein hohes Gitter umgab das Gelände. Wer darüber hinwegklettern wollte, der musste schon gelenkig wie ein Affe sein, was man von den Patienten sicherlich nicht erwartete.
    Der Eingangsbereich war beleuchtet. Auch über das helle

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