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1288 - Das Barbarentor

Titel: 1288 - Das Barbarentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehen lassen, doch Ronald Tekener hielt ihn zurück. „Du kannst ihn zu nichts zwingen", sagte er. „Wozu sich aufregen. Wir haben unser Ziel, und das werden wir erreichen. Er scheint es für nötig zu halten, uns auf dem Weg dorthin zu prüfen.
    Soll er. Wir werden ihn nicht enttäuschen."
    Roi schüttelte unwillig den Kopf. „Dies ist die sechste Station", stellte er fest. „Nach Camat haben wir fünf weitere Heraldische Tore passiert, und überall hatten wir unsere Schwierigkeiten."
    „Das ist wirklich sehr dezent ausgedrückt", bemerkte die Wyngerin. „Genaugenommen sind wir pausenlos von einer Katastrophe zur anderen getrieben worden", rief Luzian Bidpott aus der Brusttasche Tekeners heraus. „Und wir sind an allen aber gerade so vorbeigeschrammt."
    „Mir wird jetzt noch schlecht, wenn ich bloß daran denke", fügte Susa Ail hinzu. „Mehr sollten wir wirklich nicht akzeptieren", sagte Jennifer Thyron. „Das habe ich auch nicht vor", erwiderte der Galaktische Spieler. „Aber jetzt sollten wir erst einmal nach draußen gehen und uns ansehen, was uns das Heraldische Siegel mitzuteilen hat." Die anderen stimmten zu, und sie verließen die Transmitterhalle. Die beiden Siganesen versanken wieder in der Brusttasche Tekeners. Sie schienen sich ausnehmend wohl zu fühlen, denn es ging recht lebhaft in der Tasche zu. „Wir werden wieder einmal eindrucksvolle Bilder sehen", sagte Demeter. Sie strich sich das silberne Haar über die Schulter zurück. „Das Siegel wird uns die Geschichte dieser Welt erzählen, uns einen Überblick geben."
    „Verzerrt. Kitschig. Eine Idealisierung der Ewigen Krieger und ihres Kodex", schloss Jennifer. Sie hatten Recht.
    Das Heraldische Siegel gab den Überblick über die Geschichte der Mlironer. Mliron war der erste von zwei Planeten der Sonne T'hidda, die 653 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum und damit auch vom Siom-System entfernt war. Die Somer hatten das Sonnensystem schon vor vielen Jahrtausenden erforscht und Mliron besiedelt. Die humanoiden Eingeborenen, die Mlironer, machten gerade die Steinzeit durch, als die Somer auf ihrem Planeten erschienen und ihnen Entwicklungshilfe gaben. Dabei gingen' die Somer - wollte man den Schilderungen des Siegels glauben - wirklich geschickt vor. Sie nahmen Rücksicht auf die Mentalität der Eingeborenen und versuchten nicht, ihnen ihre eigene Denkungsart aufzuzwingen. Sie gaben ihnen die Hilfe so, dass damit tatsächlich eine positive Entwicklung eingeleitet und kein Fehlverhalten der Mlironer provoziert wurde. Von den primitivsten Anfängen an leiteten die Somer sie, bis es ihnen gelang, im Lauf der Zeit eine technische Zivilisation mit einem beachtlichen Standard aufzubauen.
    Mittlerweile waren die Mlironer gleichberechtigt, und ihre Welt hatte seit zweitausend Jahren ein Heraldisches Tor. Sie nannten es das „Barbarentor".
    Darüber hinaus hatte Mliron ein Teleport-System, das nahezu den ganzen Planeten umschloss. „Was soll das bedeuten?" fragte Demeter sofort. „Was meinst du?" entgegnete Jennifer. „Ist etwas nicht in Ordnung?"
    „Ich weiß nicht", sagte die Wyngerin. „Ich wundere mich darüber, dass die Mlironer ein Teleportsystem haben, das ihren Planeten nur fast umschließt. Wieso diese Einschränkung? Warum nur beinahe? Warum nicht ganz?". „Du hast recht", stimmte Roi zu. „Da stimmt etwas nicht." Das Heraldische Tor berichtete, dass die Bevölkerung des Planeten zu einem Viertel aus Somern bestand.
    Den restlichen Teil der Bevölkerung stellten die Mlironer - humanoide Wesen, die etwa zwei Meter groß und auffallend schlank waren. Sie machten den Eindruck von Langstreckenläufern. Ihre Schädel waren am Hinterkopf ausladend, um die Augenpartien herum breit und am Kinn spitz zulaufend.
    Die Augen waren groß und rund. Sie hatten schwarze Pupillen und eine Regenbogenhaut, die von blau über grün 'bis gelb leuchtete. Das Weiß war kaum zu sehen, so dass ihr Blick etwas Bannendes, Fesselndes hatte. Ihr Haar war grau bis schwarz und hatte einen teils violetten, einen teils blauen Schimmer. Mit Hilfe von Festigern wurde es zu kunstvollen Frisuren gestylt. Die Somer hatten drauf geachtet, den Mlironern ihre Eigenheiten, ihren Glauben und Kulte zu belassen, auch wenn diese in krassem Gegensatz zu jenen ihrer eigenen Kultur standen. .
    Immer wieder betonte das Heraldische Siegel in seiner Darstellung, dass die Mlironer und die Nachkommen der einstigen Somer-Kolonisten gleichberechtigt waren, obwohl Mlironer sich

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