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1288 - Das Barbarentor

Titel: 1288 - Das Barbarentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab, es keine mehr. Ein flüchtig hingekritzeltes Zeichen in der Toilette hatte es ihm verraten. Die Somer installierten diese Anlagen immer wieder, und, die Mlironer entfernten sie daraus. Keiner schien des Spiels müde zu werden. Tatsächlich verfolgten die Mlironer eine Täuschungstaktik, mit der sie die Somer in die Irre führen wollten. Die Anlagen verschwanden keineswegs nur dann, wenn die Mlironer unbeobachtet bleiben wollten. Daher konnten die Somer nie aus der Aktivität der Mlironer schließen, was diese vorhatten. Ropha Kherthrai war überzeugt davon, dass Somer und mlironischer Staatssicherheitsdienst noch nicht gemerkt hatten, dass er nun in diesem Zug war.
    Eine halbe Stunde später hielt der Zug an einer kleinen Station mitten im Dschungel, und der Priester stieg aus. Warme, vor Feuchtigkeit dampfende Luft schlug ihm entgegen. Insekten umschwirrten und stachen ihn, bis ein dunkelhäutiger Mlironer zu ihm kam und ihn mit einer farblosen Flüssigkeit einsprühte. Für ihn war sie geruchslos, die Insekten aber belästigten ihn von nun an nicht mehr. Einige Waldarbeiter stiegen in den Zug und fuhren mit ihm davon. Danach war Ropha Kherthrai allein mit dem dunkelhäutigen Mlironer. Du willst zur Station, nicht wahr?" fragte der Stationswärter. Der Priester sagte ihm, wer er war.
    Der Dunkelhäutige blickte ihn breit lachend an. „Du brauchst dich mir nicht vorzustellen", erwiderte er. „Ich weiß, wer du bist. Jeder kennt dich." Er griff in seine Tasche und holte ein zerknittertes Foto daraus hervor, um es ihm zu zeigen. Es war ein Foto von Kherthrai. „Wir alle haben so ein Foto", verriet ihm der Stationsvorsteher. „Es gibt uns Kraft."
    „Im Zug hat mich niemand erkannt", erwiderte der Priester.
    Der Dunkelhäutige lachte erneut. „Ganz sicher haben sie dich erkannt", erklärte er belustigt. „Aber hier würde dich nie jemand ansprechen, wenn du es nicht willst." Er führte ihn durch eine Tür und zwei Treppen hinab in einen Keller. Hier schob er eine auf Rollen gelagerte Wand zur Seite. „Perfekt getarnt", lobte Ropha Kherthrai. „Die Somer waren schon zweimal hier unten, aber sie haben das Geheimnis dieser Wand nicht entdeckt", berichtete der Dunkelhäutige. Hinter der Wand öffnete sich ein Tunnel im felsigen Gestein. Ein doppelter Schienenstrang war darin verlegt. Darauf stand ein wannenförmiger Wagen, der etwa zweieinhalb Meter lang war. „Du bist nicht zum erstenmal hier", sagte der Stationsvorsteher. „Dennoch erinnere ich dich daran. Du musst dich ganz flach hinlegen und komme nicht auf den Gedanken, den Kopf zu heben. Es würde dir nicht bekommen. „ „Ich werde daran denken." Er legte sich bäuchlings in die Wanne, und der Dunkelhäutige gab dem Wagen einen kräftigen Tritt.
    Ropha Kherthrai rollte einige Meter in den Tunnel hinein, ohne dass das primitive Gefährt beschleunigte, dann aber führten die Schienen plötzlich steil in die Tiefe, und der Wagen schoss voran. „Bleibt bloß unten", rief der Priester den beiden Siganesen zu, die unter seiner Brust hervorkrochen. „Der Tunnel ist an einigen Stellen so flach, dass man die Felsen streift."
    „Dann vergiss nicht, dass wir auch mal Luft holen müssen", antwortete Susa Ail. „Ich bin jetzt schon flach wie eine Flunder."
    Zusammen mit Luzian Bidpott kauerte sie sich neben dem Kinn Kherthrais hin und hielt sich an einer aufgeworfenen Falte seiner Bluse fest. Der Wagen schüttelte, rüttelte und schwankte. Mehrere Male schien es so, als werde er aus den Schienen springen. Und er wurde immer schneller und schneller. Der Wind pfiff dem Priester und den beiden Siganesen um die Ohren, so dass sie sich kaum noch miteinander verständigen konnten. „Fehlt nur noch ein Looping", brüllte Luzian Bidpott. .„Was ist das?" fragte Ropha Kherthrai. „Erkläre ich dir später, falls es noch ein Später geben sollte", erwiderte der Siganese. Der Wagen schoss durch eine Senke und stieg dann steil in die Höhe. Nun wurde er immer langsamer, und es schien bereits so, als werde er ganz stehen bleiben. Dann neigte er sich wieder nach vorn und rollte gemächlich weiter. „Da habt ihr Glück gehabt, ihr beiden", lachte Ropha Kherthrai. „Als ich das letzte Mal hier war, bin ich hängen geblieben, und der Wagen ist zurückgerollt. Ich musste ihn aus der Senke schieben." Der Wagen beschleunigte wieder, erreichte jedoch nicht die Geschwindigkeit wie zuvor. Dann spürten die Siganesen, dass der Tunnel sich weitete' und bald darauf wurde es hell

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