1288 - Das Barbarentor
einer großen Halle am Rand der Mlironer-Stadt eintrafen und dort Istra Feta begegneten. „Er wird seine Gründe dafür haben", erwiderte die Berechtigte kühl. Roi stutzte. „Was ist passiert?" fragte er. „Nur eine Kleinigkeit", erwiderte Istra Feta. „Wir haben auf der ersten Etappe unserer Reise einen Begleiter."
„Das scheint dir nicht zu gefallen", sagte Demeter. „Was ist mit diesem Begleiter?" forschte Jennifer. „Es ist Mani Wooren", erklärte sie zögernd und zurückhaltend. „Wir kennen keinen Mani Wooren", entgegnete der Galaktische Spieler. „Du solltest uns etwas über ihn sagen."
„Er ist vom Staatssicherheitsdienst", brach es aus ihr hervor. „Er darf auf keinen Fall erfahren, wo die Gorim-Station ist. Er würde das Geheimnis an die Somer verraten."
Sie öffnete die Tür zur Halle und ging ihnen voraus zu einem kleinen Raum, der auf drei Seiten von Glaswänden begrenzt wurde. Auf zwei Stühlen saßen Ropha Kherthrai und Mani Wooren, ein Mann, der Jennifer, Demeter und den beiden Terranern auf Anhieb unsympathisch war, obwohl er in ihren Augen ausgesprochen gut aussah. Er war hochgewachsen, hatte dunkles, enganliegendes Haar. Seine Augen standen nicht so weit auseinander wie bei den meisten Mlironern.
Mani Wooren erhob sich und begrüßte erst Jennifer und Demeter und danach die beiden Männer, wobei er ihre Hände ergriff und ihnen dabei lange und intensiv in die Augen blickte, als wolle er auf diese Weise ihr Innerstes erforschen. „Ich freue mich, dass ich mit euch zusammen sein darf", sagte er. „Ich finde es ungemein erregend, Kontakt mit Fremden von anderen Sternen zu haben. Wann bietet sich dazu schon die Gelegenheit? Außer den Somern habe ich noch nie jemanden kennengelernt."
„Mani Wooren ist vom Staatssicherheitsdienst", stellte Ropha Kherthrai ihn vor. „Es ist also eine hohe Ehre, dass er uns begleitet." Wooren blickte ihn düster an, bemühte sich dann jedoch um ein gewinnendes Lächeln. Es missglückte ihm gründlich. „Wir wissen die Ehre zu schätzen", erklärte Ronald Tekener, wobei er das für ihn typische Lächeln aufsetzte. „Allerdings soll Kodexwahrer Dokroed nicht glauben, dass es nötig ist, uns zu beschützen. Wir sind von den Mlironer überaus freundlich aufgenommen worden."
„Ich werde euch nur ein kurzes Stück begleiten.", beteuerte Mani Wooren, der sichtlich verunsichert war. Er blickte den Priester kurz an, und Ropha Kherthrai begriff, wie sehr er ihn hasste. Er verzieh ihm nicht, dass er ihn als Beamten des Sicherheitsdiensts vorgestellt hatte. „Damit sind wir einverstanden", antwortete Ronald Tekener. „Vorausgesetzt, es bleibt bei einem kleinen Stück. Wenn nicht, werden wir Beschwerde beim Kodexwahrer einlegen."
„Wie geht es überhaupt weiter?" fragte Roi. Er trat an eine der Glaswände heran und blickte in die Halle. Dabei sah er den Zeppelin, der von zahlreichen Seilen am Boden gehalten wurde. „Damit", erläuterte Istra Feta stolz. „Es ist eine Entwicklung meines Volkes."
„Warum nicht mit einem Gleiter?" fragte Demeter. „Wir haben mehr als einen Gleiter gesehen."
„Nur Somer fliegen mit diesen Maschinen", erwiderte der Priester. „Wir gleichberechtigten Mlironer müssen mit bescheideneren Mitteln auskommen." Er streckte Mani Wooren die Hände abwehrend entgegen. „Verzeih mir", sagte er. „Ich wollte nicht zynisch sein."
„Wir Mlironer brauchen nur die Bedingungen der Somer zu erfüllen, die sie uns seit zweitausend Jahren stellen, um wirklich gleichberechtigt zu werden", entgegnete Wooren ärgerlich. „Die Bedingungen der Ewigen Krieger", sagte Ropha Kherthrai. „Du soll test wissen, dass wir uns niemals damit abfinden werden." Wooren wandte sich wortlos ab und ging in die Halle. Er stieg in die Gondel, die unter dem Zeppelin hing. „Das kann ja eine höchst amüsante Reise werden", bemerkte Jennifer. „Hoffentlich werden wir den Knilch bald los."
„Seid vorsichtig", warnte Ropha Kherthrai. „Mani Wooren ist ein gefährlicher Mann. Er war der Offizier, der mich verhört hat, als ich zuletzt hm - Gast. des Staatssicherheitsdiensts war. Er kennt keine Gnade, wenn es darum geht, die Interessen der Somer zu wahren."
„Ich kenne niemanden, der so schlecht und böse ist wie er", fügte Istra hinzu. „Für mich ist er die Inkarnation des Bösen." Sie verließ den Raum nun ebenfalls und ging zum Luftschiff hinüber. „Unter einem Luftballon wollte ich schon immer mal hängen", rief Luzian Bidpott aus Tekeners
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