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1288 - Das unheimliche Mädchen

1288 - Das unheimliche Mädchen

Titel: 1288 - Das unheimliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelegt. Wenn sie die Augen öffnete, konnte sie Gina sehen, aber sie tat weiterhin, als würde sie schlafen.
    Gina war neben dem Fenster stehen geblieben. Sie streckte Gabriela den Rücken zu und schaute nach draußen. Viel konnte sie durch das vergitterte Viereck nicht erkennen, aber wer dort hinschaute, hatte zumindest den Eindruck von Freiheit.
    Gina trug die Anstaltskleidung. Einen blaugrauen Kittel und eine Hose aus derbem Stoff. Das Haar hatte sie sich hellblond färben lassen. Sie war recht groß und besaß einen Körper mit üppigen Formen. Eine wie sie hätte auch in der Luder-Liga weit oben mitspielen können.
    Die Hände hatte sie in die Hüften gestemmt, und sie wippte leicht auf den Zehenspitzen. Auch wenn sie Gabriela den Rücken zuwandte, traute die ihr nicht über den Weg. Gina sah immer aus, als stünde sie unter Strom, und auch jetzt fegte sie plötzlich herum.
    Gabriela bemühte sich, ruhig zu bleiben. Wenn Gina sauer war, dann wollte sie nicht reagieren und die Worte einfach an sich abtropfen lassen.
    »He, schläfst du?«
    Gabriela schlief. Das machte Gina sauer. Wütend trat sie gegen einen Bettpfosten. »Verdammt, du schläfst nicht. Das weiß ich. Du willst mich nur verarschen, wie? Du denkst, du wärst etwas Besseres, aber das bist du nicht, du kleine scheinheilige Hure.«
    »Bitte, lass mich in Ruhe.«
    »Nein!«
    »Was hast du denn?«
    »Ich bin sauer!«
    »Dafür kann ich nichts!«
    Gina legte den Kopf zurück und lachte. Genau dieses hässliche Lachen kannte Gabriela. Es machte sie wütend, weil sie einfach diese Laute nicht hören wollte, aber sie hielt sich mit einem Kommentar zurück, denn das war besser so.
    Gina ließ sich auf ihr Bett fallen. Breitbeinig blieb sie dort hocken. Sie stemmte die Hände auf die Oberschenkel und schaute zu Gabriela rüber. »Ich mag dich nicht, du scheinheiliges Biest. Ich mag dich nicht, und ich weiß, dass dich andere auch nicht mögen. Du bist link. Du versuchst, die Harmlose zu spielen, aber so harmlos bist du nicht. Du hast was an dir, sage ich. In dir steckt was, und ich erinnere mich verdammt genau, wie es plötzlich gebrannt hat. Wie aus dem Nichts. Da war das Feuer da und hätte fast eine Freundin von mir erfasst. Urplötzlich, aus dem Nichts. Einfach so.«
    »Ich weiß.«
    »Toll. Mehr sagst du nicht.«
    »Was willst du denn hören?«
    »Die Wahrheit!«, zischte Gina. »Die verdammte Wahrheit will ich hören. Du bist jemand, der sich mit dem Feuer auskennt. Seinetwegen sitzt du hier. Das wissen wir. Du bist eine kleine Brandstifterin…«
    »Nein, das bin ich nicht!«
    »Ha, und warum hat man dich hier eingelocht?«
    »Es war ein Irrtum. Man kann mir nichts beweisen. Die Polizei ist korrupt. Sie braucht ein Opfer. Das bin ich. In mir haben sie das gefunden, verdammt noch mal.«
    »Wer soll dir das denn glauben?«
    »Das ist mir egal.«
    »Uns hier aber nicht, verstehst du? Ich habe vorhin einige gesprochen. Man hat mir gesagt, dass sie Angst vor dir haben. Ja, eine verfluchte Angst.«
    »Das brauchen sie nicht!«
    Gabriela zeigte ein kaltes Grinsen. »Kannst du dir vorstellen, dass man mir das nicht glauben würde?«
    Ja, das kann ich!, dachte Gabriela und starrte ihr Gegenüber an. Gina war keine Schönheit. Das Gesicht zeigte eine raue Haut. Es war auch nicht eben. Ein zu breiter Mund, ein hartes Kinn, dunkle dicke Brauen, zu denen die blonden Haare nicht passen wollten. Auch die Nase war etwas zu kräftig, und so wie sie aussah, hätte sie auch als kämpferisches Mitglied einer Amazonengang durchgehen können.
    Auf einmal war es dunkel. Das Licht war abgeschaltet worden. Wenig später rumpelte es vor der Tür, als eine Aufpasserin den Riegel zuzog. Nachtruhe.
    Gabriela erlebte diese Zeit wie immer. Da hatte sie für einen Moment den Eindruck, als wäre ein Sack über ihren Kopf gestülpt worden. Es dauerte immer eine Weile, bis sich ihre Augen an die veränderten Verhältnisse gewöhnt hatten.
    Danach war sogar das Fenster deutlicher zu sehen. Wie in die Wand hineingezeichnet malte es sich als ein Viereck mit Längsstreifen ab.
    Gina saß auf der Bettkante und hielt ihren Blick auf Gabriela gerichtet. Da sie keinerlei Anstalten traf, sich hinzulegen, stand fest, dass die Nacht für sie noch nicht begonnen hatte.
    »Ich warte noch immer auf eine Antwort«, fing sie wieder an.
    »Worauf denn?«
    »Wie du das machst.«
    »Was soll ich machen?«
    »He, tu nicht so. Das mit dem Feuer. Du kannst uns ja erzählen, was du willst, aber ich halte dich

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