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1288 - Das unheimliche Mädchen

1288 - Das unheimliche Mädchen

Titel: 1288 - Das unheimliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gabriela schon wieder etwas besser aus. Doch der Sonnenschein verblasste. Seit dem Besuch des Anwalts waren drei Tage vergangen. Getan hatte sich nichts, abgesehen davon, dass sie bei den Mahlzeiten von den meisten ihrer Mitgefangenen gemieden und schräg angeschaut wurde. Es musste sich herumgesprochen haben, weshalb sie hier festsaß.
    Feuerteufel!
    Dieser Spitzname hatte sich herumgesprochen. Erfunden hatte ihn ihre Zellengenossin Gina Pescaro, eine Frau, die einiges hinter sich hatte, denn sie hatte einer Bande angehört, die sich auf das Ausrauben von Villen spezialisiert hatte.
    Irgendwann war es dann zu einem Mord gekommen. Gina hatte ihn zwar selbst nicht begangen, aber sie war eine Zeugin gewesen. Jetzt musste sie vier Jahre absitzen, von denen nicht mal zwei vorbei waren.
    Der Tag war wie immer so schwerfällig angelaufen. Das Abendessen hatte auch nicht geschmeckt.
    Nudeln ohne Fett zu kochen, war nicht eben der Gourmet-Himmel. Die Sauce war auch wässrig gewesen. Man schien sie verdünnt zu haben, denn am Tag zuvor hatte sie besser geschmeckt.
    Auf das Fernsehen im Gemeinschaftsraum hatte Gabriela verzichtet. Da hockte noch Gina mit den anderen zusammen, aber um 22 Uhr war es vorbei. Da wurde das Licht gelöscht, ab dann herrschte Bettruhe.
    Gabriela schaute auf die Uhr. Noch gut fünf Minuten, dann würde Gina wieder erscheinen, und sie stellte sich die Frage, welche Gehässigkeiten sie wieder auf Lager hatte, denn die beiden jungen Frauen mochten sich nicht.
    Grundverschiedener hätten Menschen nicht sein können. Gina Pescaro war zu auffällig. Sie musste immer im Mittelpunkt stehen. Auch hier im Knast. Das große Mundwerk hatte sie nicht aufgegeben.
    Sie musste immer die Erste sein, die Chefin. Wer ihr nicht folgte, dem drohte sie Gewalt an, und einige hatten bereits erlebt, wie gemein Gina werden konnte. Das Leben draußen hatte sie eben gezeichnet, und Gabriela war der Überzeugung, dass sie sich nie ändern würde. Wenn es eben möglich war, entzog sie sich Ginas Aufmerksamkeit. So wie jetzt, denn da war sie froh, allein in der Zelle zu sein.
    Sie legte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Gabriela stellte sich schlafend, denn richtig schlafen würde sie nicht können. Dazu gingen ihr zu viele Gedanken durch den Kopf. Die beschäftigten sich weniger mit Gina als mit ihrer eigenen Person und vor allen Dingen mit der nahen Zukunft.
    Wie ging es weiter? Wann würde man sie wieder aus diesem Knast herauslassen?
    Der Anwalt hatte ihr nichts versprechen können, und das war auch gut so. Trotzdem hatte er ihr Hoffnung gemacht und ihr erklärt, dass er alles Menschenmögliche in die Wege leiten würde, um sie aus dem Gefängnis herauszubekommen.
    Als er nach ihrer Antwort ihren Blick gesehen hatte, da hatte er nur gelächelt und gemeint, dass der Herrgott für den Gerechten immer einen Ausweg wüsste.
    Gabriela wusste nicht, ob sie daran glauben sollte. Sie gehörte nicht zu den ungläubigen Menschen, aber in diesem Fall musste sie sich auf ihre Mitmenschen verlassen, und das fiel ihr nicht eben leicht.
    Davor fürchtete sie sich sogar, und wenn sie daran dachte, bekam sie ein Brennen in der Kehle.
    Mit der Ruhe war es vorbei, als sie vor der Tür auf dem Gang Geräusche hörte. In wenigen Sekunden würde Gina erschienen. Gabriela hoffte, dass sie gute Laune hatte. Anders wäre es schlimm gewesen. Dann würde sie wenig Rücksicht nehmen und die miese Stimmung an ihr auslassen.
    Noch war die Zellentür nicht abgeschlossen. Das würde sich ändern, wenn alle Frauen in den Betten lagen. Dann gingen die Wächterinnen herum und riegelten die Türen ab.
    Leise konnte Gina nie den Raum betreten. Wie immer donnerte sie die Tür auf und hatte kaum einen Fuß über die Schwelle gesetzt, als bereits ein erster Fluch über ihre Lippen drang. Verstehen konnte Gabriela nichts, aber sie wusste jetzt, dass Gina schlechte Laune hatte.
    Ebenso laut knallte sie die Tür wieder zu. Dann machte sie Licht.
    Die trübe Funzel unter der Decke leuchtete die gesamte Trostlosigkeit der Zelle aus. Die beiden alten Betten, die grauen Wände, die zusammengestellten Metallschränke mit den verbeulten Türen, das Waschbecken, die Regale. Das Licht fiel auch auf den schmutzigen Vorhang, hinter dem sich die Toilette befand. Sie war mehr ein Abtritt und bestand aus einem Loch, das von zwei Fußabdrücken eingerahmt wurde. Einen Griff an der Wand, um sich festzuhalten, gab es auch noch.
    Gabriela hatte sich auf die rechte Seite

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