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1288 - Das unheimliche Mädchen

1288 - Das unheimliche Mädchen

Titel: 1288 - Das unheimliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihretwegen. Dass mehr hinter ihr steckte, als das Gesicht je zugab.
    Jetzt wurden die Vorwürfe noch stärker. Ich hätte Gabriela auf keinen Fall so behandeln sollen, dachte sie. Es ist ein Fehler gewesen. Ich werde ihn wieder gutmachen und mich entschuldigen.
    Sie betrat das Wohnzimmer. Dabei war sie in Gedanken versunken, aus denen sie ein Geräusch hervorriss.
    Rosanna zuckte zusammen. Sie bewegte den Kopf von rechts nach links und war irritiert. Ein Schein.
    Schatten und Helligkeit. Ein Huschen - und der Schrei, der aus Rosannas Kehle drang.
    Sie hatte es gesehen.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. Sie konnte und wollte es nicht glauben, aber es stimmte, denn sie brauchte nur einen Blick auf die Couch zu werfen.
    In deren Mitte brannte ein Feuer!
    Rosanna versagten die Beine. In den Knien knickte sie ein, riss sich jedoch zusammen und stellte sich wieder normal hin. Trotzdem war sie weiterhin nicht fähig, zu begreifen, was sie mit eigenen Augen zu sehen bekam.
    Feuer auf ihrer Couch!
    Lange Flammenarme, die in die Höhe und auch zu den Seiten hinweg züngelten. Die mit ihren Spitzen gierig nach allem griffen, was sie zu fassen bekamen. Das Feuer war aus dem Nichts entstanden, als wäre es irgendwo vom Himmel her durch das gesamte Haus nach unten gefallen, um ihre Wohnung zu treffen.
    In diesen Augenblicken konnte Rosanna keinen klaren Gedanken fassen. Das Feuer hatte sie völlig durcheinander gebracht. Sie dachte auch nicht daran, einen Eimer mit Wasser zu füllen, um die Flammen damit zu löschen, bevor sie sich noch weiter ausbreiten konnte, ihr Denken war blockiert, bis die Mauer einstürzte und sie zu einem Kissen hinrannte. Damit schlug Rosanna auf das Feuer ein.
    Sie stand dicht davor. Sie spürte die Hitze. Sie dachte nicht daran, dass die Flammen auch sie erfassen konnten. Sie schaute in den Rauch, der jetzt in die Höhe quoll, in ihre Augen biss und ihr den Atem nahm.
    Sie schlug weiter. Jemand schrie. Rosanna merkte erst später, dass sie es war.
    Und sie schaffte es. Plötzlich loderte nichts mehr. Nicht mal Funken sprühten durch die Luft. Sie hatte das Feuer gelöscht. Das Kissen, in ihrer Hand war angekokelt. Rosanna starrte auf die verbrannte Couch, hustete laut und merkte jetzt, dass Tränen aus ihren Augen rannen. Aschereste flogen durch die Luft. Einige von ihnen klebten auf ihrer Haut im Gesicht.
    Der Tisch mit der Glasplatte war nicht weit von ihr entfernt. Sie brauchte nur einen Schritt nach hinten zu gehen und ließ sich auf ihm nieder. Das Kissen hielt sie noch immer fest. Der Blick war auf die verbrannte Couch gerichtet und trotzdem ins Leere. Brandgeruch umgab sie. Das Fenster musste geöffnet werden, was sie nicht tat, denn sie kam einfach nicht von ihrem Platz weg.
    Sie war fertig. Von der Rolle. Schlapp. Rosanna konnte nicht fassen, was hier in ihrem Zimmer passiert war. Allmählich begann sie nachzudenken, und sie fragte sich, ob dieser Angriff der einzige gewesen war und bleiben würde.
    Es gab noch mehrere Räume innerhalb der Wohnung. In einem davon schliefen die Zwillinge.
    Mein Gott, die Kinder! Es war wie ein Schrei, der in ihrem Innern aufklang. Sie musste etwas tun. Es war unmöglich, noch weiterhin in der Wohnung zu bleiben. Das Feuer konnte jeden Augenblick an anderen Stellen wieder ausbrechen. Und wenn das im Zimmer der Kinder passierte, dann… dann hatten sie keine Chance.
    Warum renne ich nicht hin? Warum sitze ich hier noch und bin so inaktiv?
    Rosanna Scutti wusste genau, was sie tun musste, aber sie kam einfach nicht weg. Sehr träge drehte sie sich schließlich zur Seite. Im Wohnzimmer stank es noch immer.
    WUSH! Wieder dieses Geräusch. Dieser schreckliche Laut, der Rosanna die Haare zu Berge stehen ließ.
    Sie fuhr herum!
    Entsetzen erfasste sie. Sie konnte nichts mehr sagen. Nicht mal schreien, denn was sie da erlebte, war einfach grauenhaft.
    Vor ihr brannte es! Diesmal nicht nur an einem begrenzten Ort. Die Flammen hatten jetzt die gesamte Breite des Zimmers erfasst und bildeten einen zuckenden Vorhang vor der Tür.
    Was das bedeutete, wusste Rosanna genau. Der Weg zu ihren Kindern war ihr durch die Hölle aus Feuer und Rauch versperrt…
    ***
    Verbrennen! Die Zwillinge werden verbrennen. Sie werden zu einem Raub der Flammen. Sie sind noch so klein. Sie können sich nicht wehren. Sie können nicht von allein aufstehen und wegrennen.
    Endlich schrie Rosanna auf. Es war kein Schrei der Erlösung. Sie brauchte ihn einfach, um sich selbst Kraft zu geben. Sie

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