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1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hervor. Einige Nummern hatte er eingespeichert. Dazu gehörte auch die seines Patenonkels John Sinclair. Johnny hatte schon ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber bekommen, weil er sich nicht gemeldet hatte.
    Das holte er jetzt nach.
    Abgestellt hatte John sein Handy nicht. Für Johnny war es bereits ein Erfolg. Er lächelte knapp und wartete darauf, dass sich der Geisterjäger meldete. Johnny wurde nicht enttäuscht.
    »Ich bin es, John.«
    »Oh…«
    »Hör zu und sag am besten nichts…«
    ***
    Sukos Idee, zu den Conollys zu fahren, war wirklich nicht die schlechteste gewesen. Nur wussten wir nicht, ob Johnny seine Eltern eingeweiht hatte. Das musste nicht unbedingt der Fall sein, denn der Junge hatte schon seinen eigenen Kopf.
    Wir hatten bei den Conollys bewusst nicht angerufen, weil wir nicht die Pferde scheu machen wollten.
    Wir kannten Sheila und Bill, die beide keine Ruhe haben würden. Möglicherweise stellte sich auch alles als harmlos heraus, aber das würde die nahe Zukunft ergeben.
    Wir beide hatten einen Fall am Hals, das stand fest. Aber wir wussten noch immer nicht, wie sich der Fall entwickeln würde und wie er tatsächlich aussah. Bisher waren wir nur auf Vermutungen angewiesen, und die waren vage.
    »Er muss etwas zurückzahlen, John«, sagte mein Freund, der neben mir saß. »Ich denke dabei an eine alte Schuld, die ihm nicht erlassen worden ist.«
    »Was hat er denn getan?«
    »Das müsstest du doch besser wissen.«
    Ich lachte leise und ging vom Gas, weil ich mich in einen Kreisverkehr einordnen musste. »Nein, das weiß ich eben nicht, Suko.« Ich fuhr in den Verkehr hinein, und schaute den fallenden Blättern für einen Moment zu, die ein mitten auf der Insel stehender Baum verlor. »Ich stehe noch wie vor einer Wand.«
    »Wer ist die dunkle Seite, von der Gerrit Price in seinem Brief geschrieben hat?«
    »Das würde ich auch gern wissen.«
    »Die Hölle mit unserem Freund Asmodis?«
    Ich rollte aus dem Kreisel heraus. »Muss sie denn das unbedingt sein?«, fragte ich zurück.
    »Ich weiß es nicht.« Suko tippte gegen seine Stirn. »Aber etwas muss sich in seinem Kopf festgesetzt und all die Jahre über gequält haben. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Er kann etwas getan haben, das er später bereut hat.«
    »Die Adoptionen.«
    »Du bist auf dem richtigen Weg, John.«
    Das war auch alles, denn viel mehr fiel mir dazu nicht ein. Ich setzte meine Hoffnungen auf Johnny Conolly. Es konnte durchaus sein, dass er uns nicht alles gesagt hatte. Ob bewusst oder unbewusst würde sich noch herausstellen. Allerdings traute ich ihm nicht zu, dass er hier sein eigenes Spiel aufzog. Dafür war Johnny nicht der Typ. Er sorgte immer für eine gewisse Rückendeckung.
    Wir fuhren nicht mehr zu lange, um die Gegend zu erreichen, in der die Conollys wohnten. Auch hier hatte der Herbst bereits seinen Malkasten hervorgeholt und den Blättern der Bäume diese herrlichen Farben gegeben, die die Welt ganz anders aussehen ließen. Da auch die Sonne schien, war der Tag für eine Herbstwanderung wie geschaffen, doch daran dachte ich nicht mal im Hinterkopf.
    Anzuhalten brauchten wir nicht, da das Tor zum Grundstück offen stand. Wir rollten hindurch und fuhren in den Vorgarten hinein, an dessen Ende das Haus lag.
    »Hoffentlich ist Johnny zu Haus«, meinte Suko.
    Darauf wetten wollte ich nicht, aber es war jemand zu Hause. Man hatte uns längst bemerkt. Die Tür öffnete sich, und Bill Conolly erwartete uns.
    Als wir ausgestiegen waren, schüttelte er den Kopf. »Sieh da, welch seltene Gäste. Und dazu noch ohne Anmeldung.«
    Ich breitete die Arme aus. »So sind wir nun mal.«
    »Kommt rein.«
    Bill wartete in der Diele auf uns und fand es toll, dass wir gekommen waren und ihm die Zeit der Einsamkeit verkürzten.
    »Bist du allein?«, fragte ich.
    »Ja, wie ihr seht. Sheila ist nicht da und Johnny auch nicht. Ich vertreibe mir die Zeit.«
    »Wo steckt dein Sohn denn?«, fragte ich.
    Bill zuckte mit den Schultern. »Wenn ich das wüsste. Jedenfalls hatte er es auf einmal recht eilig. Meine Güte, er ist alt genug. Er muss mir nicht sagen, wohin er geht. Ich denke, dass er sich noch etwas an der Uni umschauen will. Irgendwann möchte er ja dort studieren und weiß noch immer nicht, welche Fächer.«
    »Das ist Pech.«
    Bill schaute mich scharf an. »Moment mal, Alter. Interpretiere ich richtig, dass ihr gar nicht zu mir gekommen seid, sondern etwas von Johnny wollt?«
    »Das trifft den Punkt.«
    »Ach«, sagte

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