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1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill nur. Auf seiner Stirn bildete sich eine Falte. »Ist es dienstlich, John? Müsste ich mir vielleicht Sorgen machen?«
    Ich ließ etwas Zeit verstreichen, bevor ich fragte: »Er hat dir nichts gesagt, Bill?«
    »Nein, das hat er nicht.«
    »Nun ja, dann…«
    »Hör doch auf«, fuhr er mir in die Parade. »Rede bitte nicht um den heißen Brei herum. Es geht um Johnny, um meinen Sohn also. Und das ist kein Spaß, denke ich mal.«
    »In der Tat.«
    »Dann bin ich ganz Ohr.«
    Es hatte keinen Sinn, wenn wir Bill etwas vorspielten. Jetzt mussten wir ihn einweihen, und das übernahm ich. Es machte mir keinen Spaß. Bill musste sich hintergangen vorkommen, und das erklärte er mir auch, als er alles gehört hatte. »Warum habt ihr so lange gewartet? Ihr hättet mich schon vorher informieren können, verdammt.«
    »Ich wollte nicht die Pferde scheu machen.«
    »Toll, und jetzt sind sie durchgebrannt.«
    »Nein, nein, so kannst du das auch nicht sehen. Wir wissen nicht, auf welche Spur genau sich Johnny gesetzt hat…«
    »Aber es hat einen Toten gegeben!«
    »Leider.«
    Bill raufte sich die Haare. »Und was habt ihr euch jetzt vorgestellt?«
    »Im Moment noch nichts«, bekam er von mir die ehrliche Antwort. »Wir hatten gedacht, dass er dir sagen würde, was sein Ziel ist.«
    »Unsinn. Ihr hättet euch denken können, dass er mich nicht ins Vertrauen zieht. Leider erkenne ich mich in manchem von ihm wieder.« Er stellte eine andere Frage: »Besteht denn Lebensgefahr?«
    »Das kann man nie genau sagen«, meinte Suko.
    Zum Glück meldete sich mein Handy. So brauchten wir zunächst keine weiteren Erklärungen zu geben. Ich meldete mich, hörte Johnnys Stimme, brachte ein »Oh« über die Lippen und tat dann das, was Johnny von mir verlangte. Ich hörte einfach nur zu, nickte hin und wieder und wurde von Bill und Suko scharf beobachtet. Das Gespräch dauerte nicht lange, doch ich hatte die Infos, die ich brauchte.
    Bill hatte den richtigen Riecher und fragte: »War das Johnny?«
    »Ja.«
    Alle drei waren wir erleichtert. Ich erklärte meinen Freunden, von wo aus er angerufen hatte.
    »Was will er denn dort?«, murmelte Bill.
    »Das werden wir erfahren, wenn wir da sind.«
    Der Reporter schnappte sich seine Jacke. »Und ist noch etwas passiert?«, fragte er, als er die Haustür öffnete.
    »Ja und nein«, erwiderte ich. »Johnny hat sich von seinem Freund zur Tennishalle locken lassen. Nur sind die beiden dort nicht allein geblieben. Sie haben Besuch von drei weiteren Jungen in ihrem Alter bekommen, und das wirft für sie Fragen auf.«
    »Für uns auch?«, fragte Suko.
    Die Antwort gab ich ihm, als ich die Fahrertür zugerammt hatte. »Ja, aber nicht so starke. Wenn dieser Anwalt damals die Adoptionen gemanagt hat, dann könnte es sein, dass nicht nur Dave Norris jahrelang auf den falschen Vater gebaut hat, sondern auch diejenigen, die ebenfalls die Tennishalle betreten haben.«
    »Da bin ich aber gespannt…«
    ***
    Dave Norris hatte den schmalen Gang hinter sich gelassen. Auch die Tür war hinter ihm zugefallen. Er fühlte sich trotz der Weite nicht befreit, denn es war etwas geschehen, das nicht in sein Weltbild hineinpasste. Ein Besuch, mit dem er niemals gerechnet hätte, denn auf der anderen Seite hielten sich die drei jungen Leute auf und schauten ihm ebenso unsicher entgegen, wie er sie anblickte.
    Als er etwa die Hälfte der Distanz hinter sich gelassen hatte, blieb er stehen und drehte sich langsam um. Er wollte sehen, wie sich Johnny Conolly verhielt. Der tat nichts. Er war ihm nicht gefolgt und hielt sich versteckt.
    Es konnte Dave nicht gefallen. Er hatte auf Johnnys Hilfe gebaut, und nun ließ er ihn allein. Auf der anderen Seite beruhigte es ihn, dass er eine gewisse Rückendeckung hatte. Sollte es wirklich hart auf hart kommen, würde ihn Johnny schon nicht im Stich lassen. Er war kein Feigling. Das hatte Dave oft genug erlebt, als die beiden noch gemeinsam auf die Schule gegangen waren.
    Auch die drei anderen trauten sich nicht näher. Sie blickten sich um, konzentrierten sich auch wieder auf Dave, aber sie trafen keinerlei Anstalten, zu ihm zu gehen. Zu groß war ihre Unsicherheit.
    Dave machte nicht den Anfang. Das überließ er den drei fremden Jungen. Der Größte von ihnen fasste sich ein Herz und ging auf ihn zu.
    Dave schaute ihn an. Er trug einen grauen Pullover. Darüber eine Weste aus Leder. Seine Beine steckten in einer Hose aus Jeansstoff, die unterhalb der Waden einen leichten Schlag aufwies. Am

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