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129 - Mar'os - Gott des Krieges

129 - Mar'os - Gott des Krieges

Titel: 129 - Mar'os - Gott des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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automatisch mit. (Von nun an bist du wieder auf dich alleine gestellt, Gu'lan'bowaan! Für die zweite Stufe unseres Plans ist höchste Konzentration geboten. Neueste Informationen belegen ganz klar, dass sich Mefju'drex bereits in Vernon befindet. Dein vorrangiges Ziel lautet daher: Lokalisiere und vernichte diese Stadt, den Primärrassenvertreter und all seine maritimen Alliierten.) Gu'lan'bowaan sicherte dem Sol den Erfolg dieses Unternehmens zu, notfalls unter Einsatz seines eigenen Lebens.
    Danach klappte er den Mittelsteg herunter und tauchte ab. Mit kräftigen Bewegungen teilte er die Fluten, die mit jedem Meter Tiefe an Farbvielfalt verloren. Sein Ziel war es, so schnell wie möglich in Sichtweite der lokalisierten Tunnelröhre zu gelangen. Denn um nichts in der Welt wollte er verpassen, wie ein Modell dritter Ordnung sein zerstörerisches Potential ausspielte…
    ***
    2400 Meter tiefer
    Mit sicherem Instinkt stieß Goz'anga senkrecht in die Tiefe zurück. Nahe des Grundes angelangt, wiesen ihm die Handlampen seiner Kameraden den richtigen Weg. Rasch schloss er zu ihnen auf, bevor Mar'os zurückkehren und seine Eigenmächtigkeit entdecken konnte.
    »Was ist passiert?«, fragte die anderen. »Was hast du gesehen?«
    Goz'anga überlegte, was er darauf antworten sollte. Viel zu erzählen gab es eigentlich nicht, andererseits war es schon bemerkenswert, dass ihr Gott anscheinend zu einem höheren Wesen betete, das Wohl eher im Himmel denn auf dem Grunde des Meeres residierte. Kurz bevor sich der OBERSTE zu einer Entscheidung durchringen konnte, ertönte ein dumpfes Rumoren. Und zwar so laut, dass die Schallwellen seine Magenwände zum Vibrieren brachten. Nur wenige Herzschläge später begannen die Felsnadeln vor ihnen zu zittern.
    Sofort richteten die Hydriten ihre Handlampen aus, entdeckten aber nur feine Sedimentteile, die sich flächendeckend aus dem Grundschlamm lösten und in die Höhe trudelten.
    Der Ursprung des Grollens lag also tief unter ihnen, verborgen im Meeresboden.
    Goz'anga überlegte, ob es sich um die Annäherung einer Gondel handeln könnte, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder. Nein, der reguläre Fahrverkehr verlief angenehm ruhig und leise. Das jetzige Getöse besaß dagegen die Ausmaße eines Seebebens.
    Bizarre, mit Borsten überzogene Fische jagten an ihnen vorüber. Aufgescheucht von etwas, das das Meer, trotz des ungeheuren Tiefendrucks, in Wallung brachte.
    »Weg hier!«, brüllte Goz'anga und wollte den Rückzug ins Gebirge befehlen, aber dafür war es schon zu spät.
    Vor ihren Augen platzte der Meeresboden auf. Etwa in einer Distanz von zweitausend Körperlängen, vielleicht aber auch doppelt oder dreifach so weit entfernt. Das ließ sich nur schwer abschätzen, weil die glühende Lava, die mit Urgewalt in die Höhe geschleudert wurde, blendend weiß durch die immerwährende Tiefseenacht stach.
    Donnernd brodelte Magma durch den entstandenen Riss empor, kühlte im Wasser aber so schnell ab, dass es erstarrte, noch bevor es auf beiden Seiten zu Boden sank. Immer stärkere Eruptionen erschütterten den Boden und pflanzten sich ringförmig durch das Wasser fort.
    Goz'anga wurde nach hinten geschleudert.
    Fremde Kräfte zerrten an ihm, wie die Hände eines übermächtigen Gegners. Wüst hin und her gerissen, verlor er jede Kontrolle über seinen Körper, bis es ihm reflexartig gelang, hinter einer Felsauftürmung abzutauchen.
    Ein breites Glutmassiv quoll dort hervor, wo eigentlich die Transportröhre entlang lief. Im Dunst des aufsteigenden Wasserdampfes waren zuerst nur vage Umrisse zu erkennen, aber nachdem Goz'anga festen Halt an dem zitternden Felsen gefunden hatte, machte er eine feurige Schuppengestalt aus, die immer wieder aus dem Boden hervor brach und gleich wieder eintauchte, um den klaffenden Lavariss zu verlängern. Über Tausende von Körperlängen hinweg.
    Solch eine große und lange Lebensform hatte zuvor noch kein Hydrit gesehen. Das Einzige, was ihr halbwegs ähnlich kam, war eine Sagengestalt der Festländer, die Goz'anga einmal als Abbildung im Hydrosseum von Drytor gesehen hatte. Einen Feuer speienden Drachen!
    Ja, genau so sah sie aus. Der gleiche gedrungene Kopf, der gleiche lange Schwanz sowie zwei Schwingen, die zwischen Vorderläufen und Körper wuchsen. Oder bildete sich Goz'anga das am Ende nur ein, weil sein Geist dem flammenden Chaos nicht mehr Herr werden konnte?
    Die Meerestiefe lag mittlerweile hell erleuchtet vor ihnen.
    Die Eruptionsbahnen

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