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129 - Mar'os - Gott des Krieges

129 - Mar'os - Gott des Krieges

Titel: 129 - Mar'os - Gott des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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würde, bis sie langsam durchsichtig wurde.
    Statt durch die transparente Stelle in einen schwarzen Tunnel zu schauen, brach jedoch gleißendes Licht zu ihnen herein.
    Geblendet verengte Aruula ihre Augen zu schmalen Schlitzen, bis sich ihre Pupillen an die Umstellung gewöhnt hatten. Erst danach konnte sie die verschiedenen Rot- und Weißtöne unterscheiden, die in einem steten Strom durcheinander flossen.
    »Was hat das zu bedeuten?« Auf Shaws Stirn perlte der Schweiß in dicken Tropfen. Nicht nur vor Angst, sondern vor allem wegen der unangenehmen Hitze, die sich in dem engen Raum ausbreitete.
    »Ein Vulkanausbruch«, erklärte Del'wa, ohne die heranwälzenden Lavaströme aus den Augen zu lassen.
    »Geschieht häufig unter Wasser, aber Ozeane sind groß, deshalb ist sehr unwahrscheinlich, dass unsere Röhren betroffen.«
    »Sehr unwahrscheinlich?«, rief Shaw gereizt, bevor er eine Reihe von bösen Flüchen ausstieß.
    »Gibt kein Grund, sich gehen zu lassen«, wies Del'wa den angespannten Techno zurecht. »Sei lieber froh, dass wir die Stelle haben passiert vor Ausbruch, sonst wir wären alle zu Asche verkohlt.« Dabei warf er ihnen einen Blick zu, der deutlich signalisierte, dass die Gefahr noch lange nicht vorüber war.
    Die Aussicht, ausgerechnet unter Wasser zu verbrennen, ließ Shaw abrupt verstummen. Schweißgebadet starrte er durch die transparente Stelle nach draußen. Der Techno war normalerweise kein ängstlicher Typ, aber zur Untätigkeit verurteilt zu sein, machte ihn schlichtweg kirre.
    Aruula ging es nicht viel anders. Instinktiv langte sie nach dem Griff des Bihänders. Falls sie das Schicksal ereilte, wollte sie wenigstens mit dem Schwert in der Hand sterben. Jeder Muskel ihres Körpers spannte sich an, obwohl sie nichts weiter tun konnte, als gefesselt in der Sitzschale zu bleiben.
    Ob es ihnen gefiel oder nicht, sie waren jetzt völlig auf ihr persönliches Glück und die Widerstandskraft der Qualle angewiesen.
    Bange Minuten vergingen, in denen die Röhre immer weiter aufplatzte. Das Wasser ringsum begann brodelnd Blasen zu schlagen. Die Hitze im Inneren der Qualle stieg weiter an, selbst das weiche Gewebe, in dem sie lagen, wurde unangenehm heiß. Die Tentakel, die sie umschlangen, lösten sich von alleine, um sie vor Schäden durch den hautnahen Kontakt zu schützen.
    »Wird die Gondel halten?«, fragte Aruula den Hydriten, der immer wieder hektisch nach allen Seiten sah, besonders wenn die Kugel an einer Stelle vorübergehend eindellte.
    »Wir können nur beten zu Eidon«, lautete seine Antwort. Er hatte kaum ausgesprochen, als ein hässliches Geräusch über ihnen erklang.
    Was sie alle die ganze Zeit über befürchtet hatten, trat tatsächlich ein: Die Außenhülle hielt der Belastung nicht länger stand. Sie zerriss auf einer Länge, die dem Zeigefinger eines erwachsenen Menschen entsprach. Heißes Wasser spritzte in feinem Sprühnebel zu ihnen herein. Obwohl sie alle zur Seite sprangen, war es doch viel zu eng, um dem dampfenden Beschuss wirklich zu entgehen.
    Aruula spürte ein Brennen, das sich bis in ihre Schulter hinauf zog. Ihr linker Arm wurde verbrüht. Fluchend warf sie sich herum, in dem Wissen, dass ihr Rücken wenigstens von der Fellweste geschützt wurde.
    Wenn sich das Leck noch weiter vergrößert hätte, wäre es zweifellos um sie geschehen gewesen. Zum Glück schossen aber drei Tentakel in die Höhe und klemmten die betreffende Stelle von beiden Seiten ab. Gleichzeitig versprühten sie eine klebrige Flüssigkeit, die den Riss verkleisterte, bis die Selbstheilungskräfte der Umhüllung wieder von selbst griffen.
    »Solange bleiben in Bewegung, alles ist gut«, prophezeite Del'wa und sollte damit Recht behalten.
    Die Wassereinbruch wurde nicht nur gestoppt, die Wunde verheilte auch wieder.
    Zum Glück hatte der Vulkanausbruch inzwischen seine größte Ausdehnung erreicht. Die Lavawand in ihrem Rücken verkleinerte sich zusehends und das Sprudeln und Brodeln, das zu ihnen herein drang, wurde immer leiser. Zwar würde es noch einige Zeit dauern, bis sie aus dem Gröbsten heraus waren, trotzdem wagte die Barbarin vorsichtig aufzuatmen.
    Selbst Del'wa stieg von seinem Beobachtungsposten. Sobald er saß, fiel er, wie von Muskelschwund befallen, völlig in sich zusammen.
    »Eidon sei Dank«, flüsterte er leise. »Ich habe nicht mehr gewagt zu hoffen, dass wir schaffen.«
    Aruula dankte im Stillen Wudan und den anderen Schutzheiligen der Wandernden Völker für ihre schützende

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