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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Es
gelang dem Agenten noch rechtzeitig, das Fahrzeug etwas nach rechts zu steuern
und zum Stehen zu bringen.
    Das
stachelige Tier hockte zusammengekauert mitten auf der Straße, es zuckte und
rollte sich völlig ein, als Larry es antippte.
    »Na,
da hast du ja nochmal Glück gehabt«, murmelte Brent, nahm den Igel auf und
setzte ihn jenseits des anderen Straßenrandes.
    Larry
setzte seine unterbrochene Fahrt gleich darauf fort.
    Bis
zum Sanatorium waren es noch etwa drei Meilen. Dann mußte die Abzweigung
kommen. Der Weg zur »Music Hall under the oaks« wäre eine Abkürzung gewesen,
doch die fuhr er nicht. Durch Parker wußte er, daß er von der Discothek aus
quer durch den Wald laufen mußte, um auf das Sanatorium des Dr. Santer zu
stoßen. Er wollte direkt dorthin fahren. Warum es ihn zu dieser
vorgeschrittenen Stunde hinauslockte, wußte er selbst nicht mal zu sagen. Es
war nur so ein Gefühl, das ihn unruhig werden ließ.
    Auf
halbem Weg zum Sanatorium – zwischen Valley Village und Jackson – sah er das
Mädchen am Straßenrand stehen und winken.
    Die
Fremde hob sich kaum von der Dunkelheit ab. Sie trug einen schwarzen, bis zu
den Knöcheln reichenden, weit geschnittenen Umhang. Es war ein altmodisches und
eigenartiges Kleidungsstück, in das sie sich gehüllt hatte.
    Mit
der einen Hand hielt sie den weiten Mantel um sich geschlungen, mit der anderen
Hand winkte sie.
    Larry
wurde langsamer und stoppte unweit der winkenden Gestalt.
    Das
bleiche, zarte Gesicht, umrahmt von langem offenem Haar, wirkte noch weißer im
vollen Licht der Scheinwerfer.
    Mit
kleinen, schnellen Schritten kam die Fremde auf Larry zu.
    »Fahren
Sie nach Valley Village?« fragte sie leise. Ein fremdartiger Akzent schwang in
ihren Worten mit. Französischer Akzent.
    Larry
blickte sie an. Im ersten Moment wollte er sagen, daß das nicht direkt seine
Strecke war und er eigentlich nach drei Meilen die Hauptstraße nach Valley
Village verlassen würde. Doch ein Ausdruck in den dunklen Augen, das leise
Zittern und die Unruhe, die von der jungen schönen Frau ausgingen, veranlaßten
ihn, ganz anders zu reagieren.
    »Ja,
ich fahre nach Valley. Bitte, steigen Sie ein!« Er beugte sich auf die rechte
Seite, öffnete den Sicherheitsknopf der rechten Tür und stieß sie leicht nach
draußen.
    »Das
ist nett von Ihnen, daß Sie mich mitnehmen.«
    Ihre
melodische Stimme klang angenehm.
    Larry
Brent musterte die fremde Frau, als sie einstieg, mit zarter Hand den
weitgeschnittenen schwarzen Mantel vor sich drapierend.
    »Haben
Sie schon lange gewartet?«
    Sie
nickte. »Oui. Schon über eine halbe Stunde. Es ist noch kein Fahrzeug hier
vorübergekommen.«
    Larry
fuhr nicht besonders schnell. »Sie sind Französin, nicht wahr?«
    »Oui.«
Sie lächelte. Ihre dunklen Augen, die von langen, seidigen Wimpern umschattet
wurden, musterten ihn. »Das war nicht schwer zu erraten.«
    »Aber
Sie sprechen ein ausgezeichnetes Amerikanisch. Ich sage ausdrücklich
amerikanisch, denn Ihrer Sprache haften nicht die typischen Merkmale des
Englischen an, wie das sonst bei Ausländern der Fall ist.«
    »Ich
war schon oft in Amerika, müssen Sie wissen. Meine Schwester hat einen
Amerikaner geheiratet, einen Farmer. Sie lebt seit zwanzig Jahren in Valley
Forest. Ich war dort oft zu Gast.«
    »Sie
sind mutig«, sagte er unvermittelt.
    »Mutig?
Wie meinen Sie das, Mister …«
    »Brent,
Larry Brent.«
    »Fein!«
Sie lächelte, und ihre gleichmäßigen, weißen Zähne schimmerten wie Perlen im
Halbdunkel des Wageninnern. »Ich heiße Monique.«
    »Mutig
deshalb, weil Sie mitten in der Nacht hier draußen in der Einsamkeit
herumlaufen und keine Angst davor haben, zu einem fremden, allein reisenden
Mann ins Fahrzeug zu steigen.«
    Sie
lachte leise. Grübchen entstanden in ihren Wangen. »Ich habe keine Angst,
natürlich nicht. Ich weiß schon, mich meiner Haut zu erwehren, wenn es sein
muß. Aber Sie machen einen vertrauenerweckenden Eindruck, Mister Brent.«
    »Danke,
aber vom Äußeren her kann man sich täuschen.«
    »Ich
täusche mich nicht. Ich fühle das!« lehnte Monique Delarue sich zurück. Die
Müdigkeit und Abgeschlagenheit auf ihrem Gesicht war unübersehbar. »Ich bin
heute nachmittag von zu Hause weggegangen«, fuhr sie mit leiser Stimme zu
sprechen fort. »Ob sie es glauben oder nicht: aber ich habe mich doch
tatsächlich hier im Wald verlaufen.
    Ich
irre seit Stunden umher. Endlich habe ich die Straße gefunden. Aber ich bin
völlig erschöpft, ich kann kaum noch

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