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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einen zweiten Anruf. Der
Anrufer nennt seinen Namen: Dr. Jeckyll. Ein merkwürdiger Name – zumindest im
Zusammenhang mit diesem Fall, finden Sie nicht auch?«
    »Sie
denken an einen Verrückten – an einen Schizophrenen? Einer, der meint – Jeckyll
zu sein?« flüsterte Parker.
    »Es
ist nur eine Überlegung. Sie kann vollkommen verkehrt sein. Wenn es so ist,
drängt sich mir ein zweiter Gedanke auf: als Bigger wollte der hier Wohnende Sie
sprechen – als Dr. Jeckyll rief er Sie möglicherweise nur Sekunden später an,
weil die andere Persönlichkeit wieder von ihm Besitz ergriff. Der behaarte
Urmensch, den Brian Wison gesehen hat, der rätselhafte, bis jetzt nicht
identifizierte Fahrer des Tiefkühlwagens, Thomas Bigger … alias Dr. Jeckyll?
Jeckyll möglicherweise selbst nur eine Alias-Gestalt? Daß Menschen
Persönlichkeitsspaltungen durchmachen, ist nichts Neues. Daß sie dabei aber
auch körperliche Veränderungen zeigen, die so gravierend sind wie im Fall des
Urmenschen, ist in der Tat mehr als ungewöhnlich. Aber nicht unmöglich, um es
gleich vorwegzunehmen. Das Wort ›unmöglich‹ habe ich praktisch aus meinem
Sprachschatz gestrichen. Geht etwas in der Anstalt vor, wovon die
Öffentlichkeit keine Ahnung hat und was zufällig ein Licht auf geheimnisvolle
Vorgänge geworfen hat? Wird dort experimentiert? Wenn ja, auf welche Weise?
Fragen über Fragen, die sich an Hypothesen knüpfen. Aber irgendwo müssen wir
anfangen. Sie haben einen schweren Tag hinter sich, Captain. Ich konnte während
des Fluges hierher ausruhen. Es ist also nicht nötig, daß Sie mich begleiten.
Ich beabsichtige, noch mal zu der Anstalt hinauszufahren und mir das Anwesen in
der Nacht anzusehen.
    »Ich
werde Sie begleiten, Mister Brent.«
    »Kommt
nicht in Frage, Captain. Sie werden hier noch gebraucht. Und dann bin ich schon
wieder so unverschämt, Sie um einen anderen Gefallen zu bitten …«
    »Was
kann ich für Sie tun?«
    »Stellen
Sie alles fest, was die Person Thomas Biggers anbetrifft und fertigen Sie mir
eine Liste an von allen Mitarbeitern in der Anstalt. Weibliches Pflegepersonal
steht dabei an erster Stelle. Ordnen Sie die Personen so ein, daß die Frauen
zwischen dreiundzwanzig und sechsundzwanzig, nach Möglichkeit grünäugig und
wohlproportioniert und nicht größer als einsachtundsechzig sind, in einer
besonderen Sparte aufgeführt werden. Ist das möglich?«
    »Natürlich
ist das möglich.« Parker gab sich Mühe, seine Stimme natürlich klingen zu
lassen. Aber das gelang ihm nicht so recht. Er starrte X-RAY-3 mit einem
seltsamen Blick an. »Aber ich frage mich, was die Aufstellung dieser Liste und
die Auswahl des weiblichen Pflegepersonals unter diesen besonderen
Gesichtspunkten zu bedeuten hat.«
    Ein
flüchtiges Lächeln huschte über die männlichen Lippen des erfolgreichen
Agenten. »Wahrscheinlich denken Sie, ich hätte den Verstand verloren, Captain.
Ich habe meine fünf Sinne noch beisammen. Ich erkläre Ihnen im Lauf des
morgigen Tages, was ich mit der Liste will. Es ist möglich, daß ich sie
ernsthaft brauche …« Er nickte, tippte Parker kurz an die Schulter und verließ
das Haus, ohne seine Pläne offen dargelegt zu haben.
    Er
dachte daran, Morna Ulbrandson zur Unterstützung anzufordern, sollte dies
notwendig werden …
     
    ●
     
    Larry
fuhr mit einem polizeieigenen Zivilfahrzeug, das ihm freundlicherweise für die
Dauer seines Aufenthaltes hier in Jackson zur Verfügung gestellt worden war.
    Knapp
zehn Minuten später befand er sich auf der feucht glänzenden, wenig befahrenen
Ausfallstraße.
    Er
achtete sehr genau auf die Schilder. Die vor ihm liegenden Ortschaften waren
erwähnt, ebenso die »Music Hall under the oaks«, wo Iwan Kunaritschew sich zur
Zeit befand.
    Eine
Zeitlang folgte der PSA-Agent dieser Richtung, bis die Straße sich teilte. Eine
schmalere führte mitten in den Wald, eine breitere Fahrbahn Richtung Valley
Village.
    Hier
an der Kreuzung wies auch ein Pfeil auf das »Sanatorium« hin. Was für ein
Sanatorium das war, brauchte nicht näher erwähnt zu werden. Die mit ihm zu tun
hatten, wußten es ohnehin, und Außenstehende brauchten es nicht unbedingt zu
erfahren.
    Links
und rechts der dunklen Fahrbahn standen hohe und alte Bäume. Sehr viele Buchen
und Eichen wuchsen hier, und die hellen Scheinwerfer des einsamen Autos rissen
die knorrigen Stämme und das verwilderte Dickicht aus dem Dunkeln.
    Im
Scheinwerferlicht sah Larry plötzlich mitten auf der Straße einen Igel.

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