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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch aufbauen müssen.«
    Angie stand schwerfällig auf. In diesen Momenten hatte sie das Gefühl, als hingen Bleigewichte an ihren Gliedern. Wenn sie ehrlich war, dann fürchtete sie sich schon ein wenig vor der Zukunft…
    ***
    Die Stimmung war lockerer geworden. Egal, wer nun diese Feste feierte, wenn erst mal der erste Wein getrunken worden war, fiel bei vielen Menschen auch die Steifheit ab, und an unserem Tisch war es nicht anders. Die Vorspeise hatten wir zu uns genommen, und jetzt sollte die Kürbissuppe serviert werden.
    Zuvor hielt der oberste Chef der Polizisten noch eine Rede, die zum Glück nicht zu lang war. Auch sehr launig vorgetragen, und entsprechend groß war der Beifall.
    Tanner stieß mich an. »Magst du Kürbissuppe?«
    »Ich werde sie zumindest probieren.«
    »Na denn…«
    Sehr schnell wich meine Skepsis, denn der Koch hatte hier wirklich eine kleine Meisterleistung vollbracht. Die Suppe schmeckte super, sie war gut gewürzt, aber nicht so stark, als dass der Kürbisgeschmack verschwunden wäre.
    Trotz aller Lockerheit war ich nicht so recht bei der Sache, denn mir wollte der Typ mit den dunklen Haaren nicht aus dem Sinn. Er hatte mir nichts getan, und ich war auch kein Mensch, der schnell Vorurteile gegen andere hegte, in diesem Fall traute ich ihm jedoch einfach nicht über den Weg. Es war eine Aura um ihn herum entstanden, die ich genau gespürt hatte.
    Zwar hatte mein Kreuz nicht reagiert, aber das musste auch nicht immer sein. Es gab da etwas, auf das ich mich verlassen konnte. Mein Gefühl.
    Hin und wieder und zwar so, dass es nicht auffiel, hielt ich Ausschau nach ihm, aber ich entdeckte ihn leider nicht und sah nicht, an welchem Tisch er seinen Platz gefunden hatte.
    Bevor das Hauptgericht serviert wurde, sprach ich Tanner auf den Mann an. »Dieser Jordan…«
    »Was ist mit ihm?«
    »Wie bist du eigentlich mit ihm ausgekommen?«
    Der Chief Inspector lachte. »Blendend, John. Hervorragend. Er war einer der Besten, die ich hatte. Du glaubst nicht, wie gut es mir getan hat, ihn zu haben. Damals.«
    »Wie lange war er bei dir?«
    »Etwa ein Jahr.« Tanner räusperte sich. Er sprach mich an, nachdem ein Ober die Tasse zur Seite geräumt hatte. »Aber warum willst du das wissen? Hast du was gegen ihn?«
    »Nein, nein, ich…«
    »Doch, John!«
    Ich wusste, dass ich dem alten Fuchs Tanner nichts vormachen konnte, und musste mir schon eine gute Ausrede einfallen lassen. »Ich habe gedacht, ihn schon mal gesehen zu haben.«
    Tanner blickte mich schräg an. »Das kann doch sein. In unserem Job nichts Ungewöhnliches. Casey Jordan arbeitet jetzt in der Fahndung…«
    »Ein weites Feld.«
    »Richtig.«
    »Weißt du mehr?«
    »Warum sollte ich mehr wissen?«
    »Weil mich der Typ einfach interessiert«, flüsterte ich. »Konkret kann ich es auch nicht sagen. Da gab es so etwas wie eine Initialzündung, als ich ihn sah.«
    »Positiv oder negativ?«
    »Neutral.«
    Tanner glaubte mir nicht, das las ich in seinen Augen. »Magst du ihn nicht, John?«
    »Das kann ich nicht sagen. Er fiel mir nur auf. Er ist ein Typ, der sich vordrängen muss. Den Eindruck jedenfalls hat er auf mich gemacht.«
    »Forsch war er schon immer«, gab Tanner zu. Er winkte ab. »Egal, ich habe ihm so etwas wie ein Rüstzeug mit auf den Weg gegeben. Er musste später selbst sehen, wie er zurechtkam. Es hat mich schon gewundert, dass er zu den Ballbesuchern gehört. Schließlich ist er kein Beamter, der hier in London tätig ist. Doch er gehört zu uns, wenn man es genau sieht.«
    Ich wollte das Thema nicht mehr ausweiten und wandte mich wieder meinem Glas zu. Bevor ich den Stiel erreichte, bemerkte ich die Bewegung an meiner linken Seite und drehte mich halb herum.
    Glenda Perkins war nichts aufgefallen. Sie unterhielt sich intensiv mit Kate Tanner. Ihr Thema war der Terrorismus und dessen Folgen, vor denen niemand mehr sicher war. Da spielte es keine Rolle, in welchem Teil der Welt Terroristen zuschlugen.
    Ich sah eine Frau und einen Mann in meiner Nähe stehen. Im ersten Moment wusste ich nicht, wo ich die beiden einordnen sollte. Gesehen hatte ich sie schon, allerdings in einer anderen Pose. Es fiel mir schnell wieder ein. Gezögert hatte ich nur, weil ich die Kamera der blonden Frau nicht sah. Es war das Fotografenpaar, das aussah, als wollte es mich sprechen, sich aber noch etwas verlegen gab.
    Ich baute ihnen eine Brücke. »Sie wollen zu mir?«
    Der Mann übernahm das Wort. »Ja, Sir, das ist richtig. Können wir Sie einen

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