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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Funkeln in den Augen, der gleiche Haarschnitt, die lockeren Bewegungen, die dunkle Kleidung, ein blütenweißes Hemd ohne Krawatte. Dafür standen die beiden obersten Knöpfe auf. So machte er den lässigen Eindruck eines Latino-Lovers.
    Benehmen konnte er sich. Galant nickte er den Damen am Tisch zu, und als er Glenda anschaute, da bewegten sich seine Augen und wurden danach starr. Sie bekamen den Ich-kriege-dich-auch-noch-rum-Blick, der aber schnell wieder verschwand.
    Dann schaute er mich für einen Moment an. Irgendetwas war, das sah ich sofort. Es gab keine Brücke zwischen uns. Dafür hatte ich das Gefühl, als würde sich eine Eiswand aufbauen, und ich wusste, dass dieser Mensch nie mein Freund werden konnte.
    Tanner war aufgestanden. »Das ist wirklich eine Überraschung, Casey Jordan. Wo hat es Sie denn hingetrieben?« Er gab schnell eine Erklärung ab. »Der gute Casey ist damals bei mir gewissermaßen in die Lehre gegangen. Dann wurde ihm die Welt zu klein, und es hat ihn woanders hingetrieben.«
    »Dem Beruf bin ich treu geblieben.«
    »Klar. Welche Scheune?«
    »Fahndung.«
    »Aha.«
    Die Antwort war natürlich ein weites Feld. Darunter konnte man sich alles Mögliche vorstellen. Es war auch zu bemerken, dass dieser Jordan nichts weiter über seinen Job sagen wollte.
    »Sie sind allein hier?«, fragte Kate Tanner.
    »Ja.«
    »Keine Partnerin?«, wunderte sich Kate.
    Jetzt griff ihr Mann ein. »Sei doch nicht so neugierig. Nicht jeder eignet sich zum Ehemann oder so…«
    »Hören Sie nicht auf ihn, Mr. Jordan.«
    »Alles klar, Mrs. Tanner, ich kenne ihn doch.« Er lachte. »Aber ich habe mich wirklich nicht gebunden. Mein Job ist ziemlich nervenaufreibend. Das kann man einer Frau nicht alles zumuten.« Er schaute Glenda an, deren Gesicht ziemlich starr blieb.
    »Ja, so denken auch noch andere. Wie mein Freund John Sinclair, der es auch nicht in den Hafen der Ehe geschafft hat.« Tanner deutete auf mich. Er stellte zuerst Glenda vor, dann mich, und Jordan reichte uns nicht seine Hand, sondern blieb zwischen den beiden Tanners stehen und deutete eine leichte Verbeugung an.
    Er sagte aber: »Der Name John Sinclair ist mir nicht ganz unbekannt, denke ich.«
    Ich winkte ab, weil ich wirklich nicht auf meinen Job angesprochen werden wollte. »Die Bekanntheit hält sich aber in Grenzen, Mr. Jordan.«
    »Scotland Yard, nicht?«
    »Genau.«
    »Ja, ja, ich habe ab und zu damit zu tun. Aber jetzt will ich nicht länger stören, denn ich muss noch andere Kollegen begrüßen, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Und wenn es meine Zeit erlaubt, Mr. Tanner, würde ich Sie gern mal besuchen und ein wenig berufliche Heimatluft schnuppern.«
    »Sie sind jederzeit willkommen.«
    »Und was macht der Hut? Haben Sie ihn noch immer?«
    »Ich vermisse ihn direkt«, presste Tanner hervor.
    Kate ergriff sofort das Wort. »Das hätte noch gefehlt, wenn du dir heute deinen Filz aufgesetzt hättest. Zuzutrauen ist dir alles. Aber das hier ist nicht sein Büro, Mr. Jordan.«
    »Stimmt. Deshalb kommt mir Ihr Mann auch fremd vor.«
    Er wollte wieder gehen, doch etwas verzögerte seinen Abgang. Zwei Mal blitzte es in unserer Nähe auf und aus zwei verschiedenen Richtungen. »Danke!«, hörten wir die frische Stimme der Fotografin.
    »Sie können sich die Aufnahmen nach dem Essen anschauen und sie auch käuflich erwerben. Es ist immer eine nette Erinnerung.«
    Zum ersten Mal nahm ich sie richtig zur Kenntnis. Sie war eine temperamentvolle, agile Person mit blonden Haaren, die im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Ein hübsches Gesicht mit klaren Augen und ein Mund, der zum Lächeln geboren zu sein schien.
    Ihr Kollege fotografierte nicht. Ich sah einen kleinen Recorder in der Hand des braunhaarigen Mannes, der ebenfalls noch einen jugendlichen und netten Eindruck auf mich machte. Wahrscheinlich war er ein Kollege meines Freundes, des Reporters Bill Conolly.
    »Ich lasse mich überhaupt immer nur schlecht fotografieren«, erklärte Glenda.
    Der Mann lachte. »Sie doch nicht.«
    »Doch. Wahrscheinlich habe ich die Augen geschlossen.«
    »Das können Sie später sehen. Wie gesagt, nach dem Essen stehen die Fotos bereit.«
    Die beiden bedankten sich noch mal und zogen weiter zum nächsten Tisch. Die meisten hatten sie durch. Sie mussten sich beeilen, denn bald würde das Essen aufgetragen werden.
    Casey Jordan schaute ihnen mit einem Blick nach, der mir nicht gefiel. Er sah irgendwie kalt und auch nachdenklich aus. Als

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