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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Paar unterhielten.
    Glenda wollte auf sie zueilen, doch ich hielt sie am Arm zurück. »Warte noch einen Augenblick.«
    »Warum?«
    »Weil ich mir den alten Eisenfresser mal genauer anschauen möchte.«
    Es machte mir Spaß, ihn so zu sehen, denn Tanner fühlte sich noch unwohler als ich. Wenn ich daran dachte, wie er seine Mordkommission führte, wie er der Chef war, wie er alles im Griff hatte und seine Anweisungen gab, so erlebte ich hier das glatte Gegenteil. Er stand auf der Stelle wie ein begossener Pudel. Sein Blick war ins Leere gerichtet, und er hatte auch seinen geliebten Hut nicht aufsetzen können. So ergab sich für mich die Gelegenheit, ihn ohne die Kopfbedeckung zu sehen. Das graue Haar war schütter geworden und lag flach auf dem Kopf. Er hatte es nach hinten gekämmt. Die Hände waren nicht zu sehen, denn er hatte sie in den Taschen seines dunklen Anzugs vergraben, dessen Schnitt nicht unbedingt der modernste war. Auch die Zigarre vermisste ich bei ihm, aber er hatte die Augen leicht verdreht und schaute gegen die Decke, als befände sich dort ein Geist, zu dem er flehen wollte.
    Mrs. Tanner, eine aparte Person um die 60, war in ihrem Element. Sie sprach mit zwei anderen Frauen zugleich. Bekleidet war sie mit einem brombeerfarbenen schicken Kostüm. Das graue Haar war kurz geschnitten, aber hochgeföhnt worden. Sehr lebhaft führte sie das Gespräch, während der alte Eisenfresser kein Wort sagte.
    Ich schlich mich hinter seinen Rücken und tippte ihm auf die Schulter. Tanner fuhr herum, schaute in mein Gesicht, und seine Augen leuchteten auf. Er freute sich, mich zu sehen, und das kam wirklich selten vor. Normalerweise trafen wir uns nur beruflich, und das war in der Regel kein Grund zur Freude.
    »Ihr kommt spät.«
    »Das erscheint dir nur so.«
    »Kann sein.«
    »He«, meldete sich Glenda, »ich bin auch noch da.«
    Jetzt wurde auch Mrs. Tanner aufmerksam. »Ahhh!«, sagte sie, »endlich lerne ich Sie auch mal kennen, Glenda. Das ist toll.« Ihre Augen funkelten. »Schick sehen Sie aus, wirklich.«
    »Danke«, erwiderte Glenda und errötete leicht. Sie freute sich über die Herzlichkeit, mit der sie begrüßt wurde, und dann war ich an der Reihe.
    »Aha«, sagte Mrs. Tanner nur.
    »Wieso?«
    »John Sinclair. Derjenige, der oft genug dafür sorgt, dass mein Mann Überstunden machen muss und ich zu Hause sitze und auf ihn warte.«
    »So schlimm ist es auch nicht«, mischte sich Tanner ein.
    »Das machst du wohl gern, nicht?«
    »Der Dienst verlangt es.«
    »Du hättest dich schon pensionieren lassen können.«
    Das Gesicht des Chief Inspectors verzog sich. »Das wäre ja grauenhaft. Dann müsste ich nur zu Hause sitzen…«
    Kate Tanner winkte ab. »Ach wo, hören Sie nicht auf ihn, Glenda. Wir hätten dann endlich Zeit, mal unsere Kinder zu besuchen.«
    »Oh, Sie haben Kinder?«
    »Zwei.« Kate lächelte. »Hätten Sie uns gar nicht zugetraut, wo mein Gatte ständig unterwegs ist.«
    »Wir waren auch mal jünger«, meinte mein Kollege und zwinkerte mir zu.
    »Und wo leben Ihre Kinder?«, erkundigte sich Glenda.
    »Momentan hat es unseren Sohn nach Frankreich verschlagen. Er wurde von seiner Firma dort für zwei Jahre hingeschickt. Ob er dann mit seiner Lebensgefährtin wieder zurückkehrt, ist fraglich. Er arbeitet in der Flugzeugbau-Branche, und man kann ihn wirklich als einen Globetrotter bezeichnen.«
    »Eine Tochter haben Sie auch?«
    »Ja, die fühlt sich in Irland sehr wohl. Sie leitet dort ein Gut oder einen riesigen Bauernhof. Dort wird in Ökologie gemacht. Man versucht, Pflanzen und Gemüse ganz ohne Dünger und andere chemische Stoffe anzubauen. Oft genug hat sie uns eingeladen. Bisher bin ich immer allein hingefahren«, erklärte Kate mit einem vorwurfsvollen Blick auf ihren Mann.
    »Sollen wir uns nicht setzen?«, fragte dieser. »Das lange Stehen bringt ja auch nichts.«
    »Gern.«
    Wir nahmen unsere Plätze ein. Tanner zwinkerte mir zu, öffnete sein Jackett, das schon etwas um den Bauch herum spannte und streckte die Beine aus. Er fühlte sich wohl. Ebenso wie seine Frau, die aus ihrer schmalen Handtasche ein Etui holte, es aufklappte und uns die schmalen Zigarillos zeigte, die darin lagen.
    »Sie rauchen, Kate?«, fragte Glenda.
    »Nein, ich nicht. Die sind für meinen Mann. Er hat sie mir gegeben, damit er selbst nicht in Versuchung gerät, schon zu früher Stunde an den stinkenden Dingern zu lutschen.«
    Wir mussten lachen. Bis auf den Angesprochenen selbst. Der sagte nichts und

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