1292 - Das Versteck der Kartanin
verrückt sein, wenn sie sich ausgerechnet eine Methanwelt für einen solchen Stützpunkt aussuchen!"
„Wer weiß. Suchen wir weiter. Noch haben wir keine Gewißheit."
Aber je länger sie suchten, desto deutlicher wurde es: Die Oberfläche dieses Planeten war praktisch unberührt - oder zumindest sah sie für menschliche Augen so aus.
Nirgends fanden sie Spuren der Besiedlung, wie es sie unweigerlich hätte geben müssen, wenn Methanatmer sich auf diesem Planeten eingefunden hatten. Ein Maakar hatte keinen Grund, sich im Fels zu verstecken, denn er fühlte sich im Freien wesentlich wohler. Der für Menschen tödliche Druck, die Gase, aus denen sich die Atmosphäre zusammensetzte, der heftige Sturm und die oft enormen Niederschläge in Form von Ammoniakschnee oder -regen - das alles machte einem Maakar nichts aus.
Einem Kartanin dagegen sehr viel.
„Hier gibt es keine Maakar", sagte Nikki Frickel schließlich.
„Aber es könnte bald welche geben", meinte Narktor. „Oder was meinst du, Tosja?"
„Es ist eine schöne Welt", behauptete der junge Terraner. „Beinahe paradiesisch - für Methanatmer."
„Genau das denke ich auch. Wenn ein Schiff der Maakar diesen Planeten entdeckt, sind die Kartanin übel dran. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ein solches Risiko eingehen!"
„Es gibt in dieser Galaxis mehr Methanwelten, als die Maakar besiedeln können", wehrte Nikki Frickel ab. „Und die Sternendichte ist hier im Zentrum sehr hoch. Ich weiß auch nicht, was die Kartanin auf die Idee gebracht hat, hier einen Stützpunkt einzurichten, aber sie haben es offensichtlich getan."
„Verrückt!" behauptete Narktor, den dieses Thema offensichtlich so beschäftigte, daß er sich kaum beruhigen konnte.
„Ob verrückt oder nicht - wir haben andere Sorgen!" sagte Nikki ärgerlich. „Wo, um alles in der Welt, kann der Fänger stecken?"
„Überall und nirgends", knurrte Narktor.
„Ganz so schlimm kann es nun auch wieder nicht sein", widersprach Nikki. „Er muß sich in einem besonders abgesicherten Teil dieses Stützpunkts befinden..."
„Und warum, wenn man fragen darf?"
„Weil..."
Nikki Frickel verstummte und zuckte die Schultern.
„Du hast recht", gab sie zu. „Wir sind davon ausgegangen, daß die Kartanin uns bemerkt haben und auf diesem Planeten gelandet sind, um uns mdie Irre zu führen. Jetzt wissen wir, daß das nicht stimmt Sie haben keine Ahnung, daß wir ihnen auf den Fersen sind.
Somit haben sie auch keinen Grund, den Fänger vor uns zu verstecken. Es sei denn, sie tun es aus reiner Gewohnheit."
„Was ihnen nicht zuzutrauen ist", stellte Narktor trübsinnig fest. „Sie haben ihre Esper, auf die sie sich in Notfällen verlassen. Es kann ihnen völlig egal sein, wo der Fänger steht Sie werden jeden Gegner auf parapsychischem Weg in die Irre führen. Das heißt wir sitzen fest."
Nikki stützte das Kinn in die Hände und dachte nach.
„Es gibt zwei Möglichkeiten", stellte sie schließlich fest „Wir können versuchen, den Fänger mit Hilfe der Metallorter zu finden. Das bedeutet daß wir unter Umständen tagelang suchen müssen - falls wir das Ding überhaupt finden."
„Oder?"
„Oder wir landen, dringen in eine der Anlagen ein, schnappen uns einen Kartanin und bringen ihn zum Reden."
„Wobei man uns entdecken könnte", gab Narktor zu bedenken. „Wenn der Kartanin Alarm schlägt bekommen wir es mit Sicherheit mit den Espern zu tun - falls man uns nicht schlicht und einfach den Rückweg abschneidet und uns umbringt."
„Ich glaube nicht daß die Kartanin es wagen würden, uns einfach abzuservieren. Sie sind sicher klug genug, um zu wissen, daß wir ein weitaus größeres Raumschiff in der Nähe haben. Abgesehen davon, findet am 30. Juli die zweite Verhandlungsrunde zwischen Adams und den Hohen Frauen statt Den Kartanin ist inzwischen sicher aufgegangen, daß es schwer für sie sein wird, den Paratau gegen unseren Willen abzuernten. Also wollen sie etwas von uns - Vereinbarungen, die mit Zugeständnissen unsererseits verbunden sind. Sie würden sich eine schlechte Ausgangsbasis schaffen, wenn sie drei von uns umbringen wollten."
„Drei Spione."
„Drei Späher, die den Fänger suchen - denselben Fänger, den die Kartanin uns gestohlen haben."
„Sie könnten das anders sehen."
„Sicher könnten sie das. Wir müssen eben aufpassen, daß sie uns nicht erwischen."
Narktors Gesicht war sehr bedenklich.
„Was hast du eigentlich?" fragte Nikki. „Sb kenne ich dich gar
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