Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1292 - Das Versteck der Kartanin

Titel: 1292 - Das Versteck der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus flüssigem Ammoniak nieder, in den sich einzelne Schneeflocken mischten. Es war so finster, daß sie ohne Hilfe des SERUNS nicht einmal die Hand vor Augen gesehen hätte.
    Für einen Augenblick lauschte sie dem infernalischen Heulen des Windes, dem Prasseln der Tropfen und dem fernen Krachen und Poltern rollender Steine. Als sie den Scheinwerfer aufblitzen ließ, sah sie große Pfützen, die schnell Verbindung zueinander bekamen und zu anschwellenden Rinnsalen wurden.
    Sie verstand die Kartanin nicht, die sich freiwillig eine solche Welt für ihren Stützpunkt ausgesucht hatten. Man sollte doch meinen, daß ihnen genug freundlichere Planeten zur Verfügung standen - alles war besser als diese Giftwelt.
    Oder hatten die Kartanin ganz besondere, den Terranern vorerst noch unbekannte Gründe, ausgerechnet hier einen Stützpunkt zu unterhalten?
    Aber was konnten das für Gründe sein?
    Narktor und Ferugen glitten an ihr vorbei, und sie folgte ihnen.
    Die Schleuse stellte sie nur vor geringe Probleme. Die Kartanin schienen ebenfalls einigen Respekt vor den Tücken der Giftwelt zu haben, denn sie hatten dafür gesorgt, daß man die Schleuse von außen leicht und schnell öffnen konnte.
    Drinnen warteten sie, bis die hereingedrungenen Gase abgesaugt und durch atembare Luft ersetzt worden waren. Dann öffneten sie die Helme, denn es erschien ihnen nicht als ratsam, im Innern des kartanischen Stützpunkts die Funkgeräte zu benutzen.
    Narktor beschäftigte sich kurze Zeit mit der Innenseite des Schotts.
    „Ich glaube nicht, daß wir einen Alarm ausgelöst haben", sagte er dann. „Die Kartanin scheinen gar nicht damit zu rechnen, daß jemand von draußen zu ihnen hereinkommen könnte."
    „Sie haben ja auch wenig Grund dazu", meinte Nikki. „Ich glaube nicht, daß sie häufig Besuch bekommen."
    Sie trat an das innere Schott und musterte die verschiedenen Schalter.
    Die Symbole der Kartanin waren fremdartig und allein auf das Schriftsystem gestützt.
    Das war verständlich, denn die Kartanin benutzten eine Einheitssprache. Sie hatten es daher nicht nötig, auf allgemein verständliche Bildsymbole zurückzugreifen.
    „Der oberste Schalter müßte es sein", murmelte Nikki und verglich die Symbole sorgfältig miteinander.
    „Wenn wir uns irren, haben wir möglicherweise im Handumdrehen einen ganzen Reparaturtrupp auf dem Hals", sagte Narktor leise. Auch er studierte die Symbole mit großer Aufmerksamkeit. „Es wäre peinlich, wenn wir den falschen erwischen und einen Alarm auslösen."
    „Wer nicht wagt...", murmelte Nikki und drückte auf den Knopf.
    Es summte, und das innere Schott öffnete sich. Sie lächelte zufrieden.
    Im Schutz der Deflektoren schwebten sie lautlos aus der Schleuse in das Innere des kartanischen Stützpunkts.
     
    *
     
    Hinter der Schleuse lag eine große Halle, in der mehrere Fahrzeuge standen. An den Wänden waren Kisten und Kanister aufgestapelt, und schwere Schutzanzüge hingen an klobigen Haken.
    Die Halle war nur schwach beleuchtet, aber im Hintergrund war ein kleiner Nebenraum zu erkennen, aus dessen offener Tür helles Licht drang.
    Vorsichtig blickten sie hinein.
    Ein Kartanin saß vor einer mit Leuchttäfelchen übersäten Platte, und eines der Täfelchen blinkte heftig. Nikki sah Narktor an, und der Springer nickte. Behutsam schob er sich durch die Tür und an dem Kartanin vorbei, peinlich bemüht, in dem engen Raum nirgends anzustoßen.
    Der Kartanin schlief. Seine Augen waren fest geschlossen, und sein seidiger Schnurrbart bebte leicht, während er atmete.
    Narktor betrachtete die Tafel und entdeckte zwei Schalter unter dem blinkenden Feld.
    Winzige Lautsymbole waren darunter angebracht.
    Der Kartanin bewegte sich schwach und gab einen verschlafenen Laut von sich. Narktor kam zu dem Schluß, daß er sich beeilen mußte.
    Auch wenn dieses fremdartige Wesen den Springer selbst dann nicht sehen konnte, wenn es hellwach wurde, so spürte es doch möglicherweise die Anwesenheit eines Fremden bis in seine Träume hinein. Katzen konnten so etwas, und die Kartanin waren nicht nur in ihrem Aussehen katzenhaft.
    Der Springer berührte einen der Schalter, und das blinkende Licht erlosch. Behutsam zog Narktor sich zurück.
    Es war keinen Augenblick zu früh, denn der Kartanin richtete sich plötzlich auf. Er fuhr sich mit der rechten Hand über die Augen und starrte auf die Leuchttäfelchen.
    Narktor verhielt atemlos dicht neben der Tür. Er wagte sich nicht zu rühren. Auch Nikki Frickel und

Weitere Kostenlose Bücher