1293 - Desothos Geschenk
kommen."
„So, sollte ich das? Und wie kommt ihr zu ihm?"
„Ganz einfach. Du wirst uns hinbringen oder uns die Koordinaten für unsere Teleportgürtel angeben."
Zusammen mit Roi und den beiden Frauen stieg er in den Lift. Die beiden Siganesen saßen auf seiner Schulter.
„Und du glaubst, daß das etwas hilft?" fragte Jennifer, als sie mit dem Lift nach unten fuhren.
„Ich habe keine Ahnung", gestand Ronald Tekener lächelnd. „Ich weiß nur, daß Vilono sein Spiel verloren hat, und daß er sich in einer schlechten seelischen Verfassung befindet. Er wird es nicht wagen, uns noch länger von Ijarkor fernzuhalten."
„Falls er das überhaupt getan hat", bemerkte Demeter. „Es könnte auch sein, daß Ijarkor tatsächlich während der ganzen Zeit woanders war."
„Das halte ich sogar für wahrscheinlich", sagte der Galaktische Spieler. „Ich glaube, daß Ijarkor mit uns reden will, und daß er uns bald zu sich befehlen wird."
„Und du meinst, Vilono könnte dafür sorgen, daß es ein wenig schneller geht?" fragte Jennifer.
„Ja, er könnte einen direkten Draht zu Ijarkor haben."
Ronald Tekener behielt recht. Sie waren kaum in ihre Wohnung zurückgekehrt, als Vilono sich über Interkom bei ihnen meldete.
„Ich habe eine Nachricht von Ijarkor", berichtete er. „Ihr sollt zu ihm kommen. In einer halben Stunde bin ich bei euch in der Wohnung. Dann gebe ich euch die entsprechenden Koordinaten."
*
Der Palast des Ewigen Kriegers auf dem Mond Ijarkor war eine kleinere Nachbildung des Königstors, ein über fünfhundert Meter hohes, glitzerndes Gebilde, das trotz seiner gedrungenen Bauweise elegant wirkte und von einer zeitlos zu nennenden Schönheit war.
Roi Danton, Ronald Tekener, die beiden Frauen und die beiden Siganesen materialisierten etwa zweihundert Meter davon entfernt in einem Park, in dem sich zahlreiche Somer in überwiegend dunklen Rüstungen bewegten. Alle waren bewaffnet, und alle bewegten sich in Richtung auf einen kegelförmigen Berg, der etwa zwei Kilometer vom Palast entfernt war. Dort schien es eine stark befestigte Stellung einer anderen Macht zu geben, die es zu stürmen galt. Keiner der Somer beachtete die sechs Galaktiker, die sich zögernd dem Palast näherten.
Plötzlich blitzte es irgendwo zwischen den Bäumen auf, und zwei Somer stürzten zu Boden. Ihre Köpfe wiesen häßliche Brandwunden auf.
„Laßt euch nicht täuschen", sagte Roi Danton. „Es sind holografische Projektionen. Ihre Füße hinterlassen keinerlei Eindrücke auf dem Boden."
Die „Toten" sahen täuschend echt aus. Einer der beiden hatte stark geblutet, bevor er gestorben war. Die Blutlache hatte sich auf dem Boden ausgebreitet. Es war jedoch kein Blut in den lockeren Sand eingedrungen.
„Wir haben es schon wieder mit einem Spieler zu tun", stellte Roi Danton fest. „Irgend jemand sitzt an einem Computer und läßt holografische Kampfgruppen aufziehen. Er spielt ein holografisches Computermanöver durch."
„Mit dem wir hoffentlich nichts zu tun haben", rief Susa All. „Ich habe die Nase voll von Leuten, die meinen, unbedingt spielen zu müssen."
„Auch von mir?" lächelte Ronald Tekener.
„Von dir doch nicht, Tek", antwortete sie. „Ich rede von Verlierertypen, und das bist du ja nun wirklich nicht."
„Ich würde dir allerdings nicht raten, mal mit Susa zu spielen", empfahl ihm Luzian Bidpott, der auf seiner anderen Schulter hockte. „Erstens spielt sie immer mit so kleinen Karten, daß du sie nicht erkennen kannst, und dann bist du bei ihr nie sicher, daß sie auch ehrlich spielt."
„Der spinnt, der Siganese da drüben", schrie sie und stampfte so temperamentvoll mit dem Fuß auf, daß sie beinahe von Tekeners Schulter gefallen wäre. „Ich habe noch nie betrogen. Er ist nur zu dumm zum Brötchen holen!"
„So sind die Weiber", stöhnte Luzian. „Ich hole sie aus der Konserve heraus, und sie hat nichts anderes im Sinn, als mich zu beschimpfen."
„Typisch", fauchte sie. „Wer hat mich denn aus dem Glas befreit? Du doch nicht. Das war ich selbst. Ich mußte es tun, weil du allein nicht klargekommen wärst."
„Ich schlage vor, wir setzen die beiden für eine Weile in einen Kühlschrank", sagte Roi.
„Damit sie sich abkühlen können."
„Ich bin schon ruhig", erklärte Luzian.
„Und ich ebenfalls", bemerkte Susa Ail. „Es wird sowieso viel zuviel geredet."
„Nur noch eins", fügte der Siganese hinzu. „Ich finde, eine Frau, die über vierzig ist und nicht freiwillig
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