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1294 - Der kopflose Engel

1294 - Der kopflose Engel

Titel: 1294 - Der kopflose Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch herausfinden musste, aber das würde nicht hier in Janes Wohnung passieren.
    Die Detektivin saß auf der Couch dicht neben ihrer Freundin. Mabel Denning hatte den Kopf gegen Janes Schulter gelehnt. Sie sprach nicht, nur ihr Mund zuckte, und ich sah auch, dass sie verweinte Augen hatte.
    Ich ließ mich von einem schweren Atemzug begleitet wieder in meinem Sessel nieder. Es war plötzlich totenstill geworden, und es herrschte eine ganz andere Stimmung im Zimmer.
    »Hast du dir was überlegt, John?«
    Ich nickte. »Hier bleiben sollten wir nicht. Wir müssen dem Kopf auf der Spur bleiben, und wir dürfen vor allen Dingen Mabel nicht aus den Augen lassen.«
    »Warum nicht?«
    »Man hat es mir gesagt«, flüsterte ich.
    Jane wurde steif. Sie stellte die Frage nicht durch ihre Stimme. Ich »sah« sie praktisch in ihren Augen und gab auch eine Antwort. »Ja, er hat Kontakt zu mir aufgenommen.«
    »Er?«
    »Der Vater, denke ich.«
    »Was hat er dir gesagt?«
    »Er warnte uns.« Ich dachte einen Moment nach, um mir den genauen Wortlaut zurückzurufen, den ich Jane Collins dann bekannt gab. Sie nickte.
    »Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mir so etwas Ähnliches gedacht habe, aber so überrascht bin ich nicht.«
    »Möchtest du deinen Kopf verlieren, John?«
    »Nein.«
    »Und wie sieht deine Lösung aus?«
    »Kirchen haben mich schon immer interessiert und Engel ebenfalls. Deshalb sollten wir zu dritt hinfahren.«
    Die Detektivin nickte. »Genau das hatte ich gerade vorschlagen wollen…«
    ***
    Der Küster hieß Adrian Morton und war der Typ, der in seinem Job aufgeht. Und zwar noch stärker, seit er vor drei Jahren seine Frau verloren hatte. Sie hatte ihn bei seiner Arbeit unterstützt, die er jetzt allein durchzog, und er beklagte sich auch nicht darüber, obwohl er vier Kirchen zu überwachen hatte, die im Umkreis von mehreren Kilometern lagen.
    Auch das fand er völlig in Ordnung. So wurde ihm die Zeit des Alleinseins nicht so lang, denn in den einsamen Stunden kehrten die Gedanken an seine verstorbene Frau immer wieder zurück, auch drei Jahre später noch mündeten sie in leichte Depressionen. Gerade an den langen Abenden im November versank er viel zu oft in Grübeleien, aus denen die Arbeit ihn immer wieder hervorholte.
    Zumindest zeitweise. Deshalb kam es ihm auch nie in den Sinn, sich zu beklagen.
    An diesem Abend hätte er in zwei anderen Kirchen nach dem Rechten schauen müssen, aber in diesem Fall war einiges anders gelaufen. Obwohl es nur an der Zeit lag, denn Mabel Denning war noch nicht zurückgekehrt, um ihm den Schlüssel zu bringen. Sie hatte das sonst immer getan, doch jetzt war alles anders.
    Warum?
    Er hatte erst spät damit begonnen, sich die Frage zu stellen. Er hatte für sich selbst Ausreden gefunden, um nicht nachzuschauen, aber es gab eine Grenze, die auch Mabel Denning akzeptieren musste. Wenn es herauskam, dass er der jungen Frau des Öfteren die Kirche aufschloss, um sie dort allein zu lassen, konnte es Ärger geben. Von der Verwaltung her war die Order gekommen, die Kirchen geschlossen zu halten, denn es war einfach zu viel in der letzten Zeit gestohlen worden. Er ging natürlich nicht davon aus, dass Mabel Denning so etwas tun würde, aber das Misstrauen war damit nicht beseitigt. Und auch nicht die Furcht um die junge Frau, denn da brauchte der Küster nur einen Schritt weiter zu denken. Es konnte durchaus sein, dass wieder Einbrecher unterwegs waren, um Kirchenschätze zu rauben. Wie leicht hätte Mabel ihnen dabei in die Arme laufen können.
    Diese Sorge kam hinzu, und so fasste Adrian Morton den Entschluss, selbst nachzuschauen.
    Im Haus ließ er das Licht an und dimmte es nur etwas herunter. Wie lange die Frau schon fort war, als er sich die Jacke überstreifte, wusste er nicht. Er hatte nicht auf die Uhr geschaut und tat es auch nicht beim Verlassen des Hauses.
    Vor der Tür blieb er für eine Weile stehen, allerdings außerhalb des Lichtscheins. Das Wetter war im Prinzip gleich geblieben, trotzdem hatte es sich verändert. Die Feuchtigkeit hatte zugenommen.
    Es regnete zwar nicht, aber der Nebel schlich heran. Er stahl sich über den Boden hinweg. Er rollte, er dampfte und glich Fahnen, die hin und wieder zerrissene Stellen zeigten.
    Nebel machte dem Küster nichts aus. Er kannte ihn. Wenn er nicht zu dick war und er nicht unbedingt mit dem Wagen hinaus musste, war er ihm egal. Auch jetzt dachte er so, denn er konnte noch recht gut sehen und Umrisse erkennen.
    Aber das böse

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