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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Macht steht, will ich gerne tun. Wir werden lange vor Tyg Ian in Vilamesch sein."
     
     
    ROI DANTON
     
    Der Himmel war leer. Nur drei Raumschiffe schwebten noch über den roten Wüsten von Boldar: die LASHAT, die LOVELY BOSCYK und das sternförmige Fahrzeug des Ewigen Kriegers Ijarkor.
    Wir hatten Veth Leburian bei uns aufgenommen. Der Mlironer wirkte gedrückt. Er sprach kaum. Man merkte ihm an, daß er nach Möglichkeit allein gelassen werden wollte. Wir alle wußten, was ihm auf der Seele lag. Die Sache mit Srimavo war nicht so ausgegangen, wie er es sich vorgestellt hatte. Er war überzeugt gewesen, daß Ijarkor das Mädchen freisetzen würde, wie versprochen. Statt dessen hatte er es dem Sotho ausgeliefert, und niemand wußte, was Tyg Ian mit der Trophäe, die eine gefangene Kosmokratin ohne Zweifel für ihn darstellte, anfangen würde, Veth Leburian war seinem Ziel nur um einen halben Schritt näher gekommen. Gewiß, es war ihm zugestanden worden, daß er zusammen mit uns den Sitz der Superintelligenz aufsuchen könne. Wenn es uns wirklich gelang, von ESTARTU empfangen zu werden, würde er vielleicht erreichen, daß das grausame Spiel beendet wurde, das man im Zusammenhang mit dem PROJEKT PHYLOGEN mit Aussiedlern seines Volkes auf der Welt Neu-Mliron trieb. Er hatte außerdem aber auch erreichen wollen, daß das Unrecht, das den Mlironern widerfahren war, gutgemacht und vergolten würde. Kein solches Zugeständnis war ihm gemacht worden. Allein ESTARTU selbst könne über solche Dinge entscheiden, hatte man ihm erklärt. Für derart unverbindliche Zusagen hatte er Srimavo geopfert. (So drückte er selbst sich aus. Ich sah Sris Los längst nicht so dramatisch. Das Mädchen würde es verstehen, sich selbst zu helfen. Wenn sie dabei noch die Unterstützung ihres Schiffes hatte, der KOKON, die ihr treu ergeben war, konnte ihr nichts Ernsthaftes zustoßen.) Mit Ijarkors Fahrzeug hatten wir gelegentlich Funkkontakt. An die LASHAT und die LOVELY BOSCYK waren die Koordinaten unseres Zieles überspielt worden. Es handelte sich um eine Welt namens ETUSTAR, den einzigen Planeten einer grünen Sonne tief im Innern des Dunklen Himmels. (Wenn ich von grünen Sonnen hörte, wurde ich gewöhnlich mißtrauisch. Keine noch so sorgfältig gewählte Oberflächentemperatur verlieh nämlich dem Planckschen Spektrum einer Sonne die vorherrschende Farbe Grün. Grüne Sonnen, die ich in der Vergangenheit zu sehen bekommen hatte, waren gewöhnlich solche, deren Strahlungsausstoß künstlich manipuliert worden war.) Der Weg nach ETUSTAR war nicht frei von Gefahren; darauf wurden wir besonders hingewiesen. Worum es sich bei den Gefahren im einzelnen handelte, davon erfuhren wir nichts. Ich nahm an, daß die Superintelligenz eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen getroffen hatte, die verhinderten, daß sie an ihrem Sitz von ungebetenen Besuchern belästigt wurde.
    Die wenigen Worte, die wir mit Ijarkor selbst wechselten - alles per Psifunk natürlich -, hinterließen bei mir einen merkwürdigen Eindruck. Der einstmals so selbstbewußte Krieger wirkte geknickt, fast hätte ich sagen mögen eingeschüchtert. Der Gang, der ihm bevorstand, fiel ihm schwer; daran gab es keinen Zweifel. Es war offensichtlich keine angenehme Sache, von ESTARTU gerufen zu werden. Aber einen Hinweis darauf, was uns auf ETUSTAR erwartete, erhielt ich nicht.
    Ich machte mir Sorgen wegen der Gefahr, die mittlerweile in Form einer einhunderttausend Einheiten starken Flotte auf die Milchstraße zueilte. Gewiß, die Zahl der Schiffe allein, die den neuen Sotho begleiteten, konnte niemand beeindrucken. Jeder der zwölf Ewigen Krieger hatte ein bestimmtes Kontingent zum Troß des Sotho Tyg Ian abstellen müssen, und die Mannschaften der Sotho-Flotte waren so bunt gemischt wie die Sterne der Zwölf Galaxien. Einhunderttausend Raumschiffe bedeuteten für die Milchstraße, solange ihre Völker geeint waren, keine ernst zu nehmende Bedrohung. Aber ich wußte nicht, wie viel Vorarbeit Stalker, der alte Sotho, geleistet hatte. Er war ein Versager genannt worden. Aber mußte das unbedingt bedeuten, daß es in der Milchstraße noch keine Zentren des Kodexglaubens gab, die für Sotho Tyg Ian die Rolle einer Fünften Kolonne übernehmen und das Verteidigungssystem der Galaktiker von innen her untergraben konnten? Hinzu kam die technische Überlegenheit der Kriegerflotte. In der Milchstraße wußte man noch nicht viel von Enerpsi-Antrieb, von Psifunk und von den vielen

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