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1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau auch mal verwöhnte und nicht nur an sich dachte.
    Es gab Leute, die behaupteten, dass Theo mit Frauen nichts im Sinn hatte. Das glaubte Corinna nicht.
    Sie wollte es selbst ausprobieren. Aus diesem Grund hatte sie sich für ein bestimmtes Outfit entschieden.
    Der dünne Pullover saß sehr eng. Hellrot umspannte der Stoff den Oberkörper. Der Ausschnitt besaß die Form eines V, gab viel Haut frei, und in ihn hinein drängten sich die beiden Brüste. Der kurze Rock war schwarz und dazu trug sie Netzstrümpfe.
    Corinna Scott hatte das Haar blond gefärbt, kurz schneiden lassen und in die Höhe gekämmt. Der etwas zu breite Mund schimmerte in der roten Farbe des Lippenstifts, und der gleiche Ton wiederholte sich auf den Fingernägeln.
    »Möchten Sie noch etwas, Theo?«
    »Nein, um Himmels willen.« Er schlug leicht auf seinen Bauch. »Ich bin wirklich sehr satt. Da passt nichts mehr.«
    »Ich habe aber einen guten Whisky…«
    Theo lächelte. »Der lockt natürlich.«
    »Wunderbar.« Corinna lächelte ebenfalls und rückte ihren Stuhl zurück. »Hier am Tisch ist nicht der richtige Platz, finde ich. Kommen Sie, wir gehen nach nebenan.«
    »Einverstanden.«
    Nebenan befand sich das Wohnzimmer. Um es zu erreichen, musste man keine Tür aufstoßen. Es gab einen offenen Durchgang.
    Eine Couch aus schwellenden Polstern, in einem sanften Braunton und mit zahlreichen Kissen geschmückt. Das Sitzmöbel stand über Eck und lag im weichen Licht einer Stehlampe und einiger Leuchten, die die Wände schmückten.
    »Setzen Sie sich auf die Couch, die ist bequemer als die Sessel.«
    »Danke.«
    Theo ließ sich in die Polster fallen, die unter ihm nachgaben. Er spürte die Kissen im Rücken und schaute zu, wie sich Corinna über den Tisch beugte und drei Kerzendochte anzündete. Sie stand so, dass er von seinem Platz aus direkt in ihren Ausschnitt schauen konnte, und was er dort sah, hätte jeden Genießer mit der Zunge schnalzen lassen.
    Über den Kerzenschein hinweg zwinkerte Corinna ihrem Besucher zu. Der Whisky stand bereit. Corinna schenkte ein, und sie ging nicht eben sparsam damit um.
    Bevor sie sich setzte, räumte sie ein Kissen zur Seite, sodass sie dicht neben ihrem Besucher saß.
    Die Frau gehörte nicht eben zu den Mannequin-Typen, sie brachte schon was auf die Waage, aber sie wirkte nicht dick. Bei ihr war alles noch fest. Dafür sorgte auch eine tägliche Massage.
    »Auf einen schönen Abend, Theo«, sagte sie und stieß ihr Glas gegen das des Besuchers.
    »Aber - war es denn nicht schön?«
    »Es kann noch schöner werden.«
    »Mal abwarten.« Theo drehte den Kopf, damit er mit seinen dunklen Augen in das Gesicht seiner Nachbarin schauen konnte. Ja, seine Augen waren sehr dunkel. Die Pupillen wirkten wie schwarze Wassertropfen. Nichts war darin zu lesen. Nur der Widerschein des Kerzenlichts malte sich darin ab.
    Sie tranken.
    Corinna ließ ihren Gast dabei nicht aus den Augen. Sie spürte, wie der Whisky durch die Kehle rann und auf seinem Weg nach unten ein warmes Gefühl hinterließ. Den Blick konnte sie dabei nicht vom Gesicht des Nachbarn lassen, dessen weicher Mund sich zu einem weiteren Lächeln verzog, als er das Glas abstellte.
    »Gut«, lobte er, »sehr gut.«
    »Sie kennen sich aus?«
    »Ein wenig.« Bei der Antwort schaute er auf ihre Oberschenkel, die frei lagen, weil der Rock sehr weit in die Höhe gerutscht war. Er sah das grobe Muster der Netzstrümpfe und leckte über seine Lippen, als wäre Gier in ihm erwacht.
    Welch ein festes Fleisch…
    Corinnas Hand berührte seine Schulter und streichelte sie. »Fühlst du dich nicht manchmal einsam, schöner junger Mann?«
    Theo runzelte die Stirn. »Nein, eigentlich nicht. Ich kenne den Begriff gar nicht.«
    »Ich fühle mich einsam. Allein in einem so großen Haus, da fehlt immer etwas. Zudem im Dorf, in dem die Menschen konservativ sind und wo ein alleinstehender Mensch irgendwie nicht dazugehört, wenn er, wie ich, zugezogen ist.«
    »Bin ich auch.«
    »Aber du bist nicht einsam?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe genug zu tun.«
    »Als Künstler?«
    »Genau.«
    »Ja«, sagte sie leise. »Künstler müssen wohl so denken. Aber davon abgesehen, hast du niemals den Wunsch nach einem Partner oder einer Partnerin gehabt?«
    »Doch, habe ich.«
    Corinna fing an zu lachen. Schrill und hell. »Super, das ist wirklich super, Theo.«
    »Wieso?«
    »Ach, es zeigt mir, dass ich einen Menschen vor mir habe und keine Maschine. Verstehst du?«
    »Kann sein.

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