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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dunstkreis meiner Traumfiguren zu begeben.
    Es hatte allerdings noch der tatkräftigen Hilfe von zwei Extraterrestriern bedurft, um mich innerhalb des richtigen Universums auch in die richtige Zeit zu bringen. Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu hatten mir diese Hilfe vermittelt, bevor sie in Zeit und Raum verschollen waren - nicht für alle Zeiten, hoffte ich.
    Sie hatten die Extraterrestrier bei einem sogenannten Zeit-Meeting auf der Erde getroffen - und zwar bei den Steinkreisen von Stonehenge, wo sich seit jeher einiges abgespielt hatte, weil sich darunter eine uralte Zeitgruft verbarg.
    Aber darüber sollte ich eigentlich nicht einmal laut denken. Das hatten mir die beiden Extraterrestrier noch eingeschärft, ehe sie wieder dorthin verschwanden, woher sie gekommen waren - oder geholt worden waren. So ganz durchschaute ich die Angelegenheit nicht, da sich dabei anscheinend mindestens drei Zeit- oder Handlungsebenen gekreuzt hatten.
    Ich klopfte mir mit den Fingerknöcheln gegen die Stirn, weil ich trotz Verbots immer wieder an diese Geschichte denken mußte, dann trat ich vor das Panzerschott der Hauptzentrale, wartete, bis es sich geöffnet hatte und schritt schwitzend und gefaßt hinein, in der linken Hand das Büchlein, das Stalker mir signieren sollte und in der rechten Hand den Kugelschreiber, den ich aus dem anderen Universum und aus der anderen Zeit mitgebracht hatte.
    Ich ging bis zur Mitte der Zentrale, ohne den Kopf zu heben - gleichzeitig hoffend und fürchtend, daß Stalker mich ansprach.
    Statt dessen vernahm ich eine andere Stimme - eine viel lieblichere, aber leider nicht die des Sotho.
    Susans Stimme!
    „Was willst du hier, Uwe?" fragte sie.
    Ich legte einen Zeigefinger auf meine Lippen.
    „Pst!" zischte ich.
    Wie konnte sie mich auch bloß mit meinem richtigen Namen ansprechen!
    Sie errötete.
    Mein Gott, sah sie schön aus, wenn sie errötete!
    „Ich wollte sagen: Was suchst du hier, Uclar?" sagte Susan.
    Ich drehte mich einmal um mich selbst.
    Kein Stalker zu sehen.
    „Ich suche den Sotho", antwortete ich und hob das Büchlein hoch. „Für ein Autogramm."
    „Oh, Uw, äh, Uclar!" seufzte Susan. „Daß du auch immer zu spät kommen mußt! Der Sotho hat das Schiff vor wenigen Minuten verlassen. Ich bezweifle allerdings, daß er Sinn für deinen Autogrammwunsch gehabt hätte, wäre er noch hier. Stalker hat ganz andere Sorgen."
    „Ja, das kann ich mir vorstellen", erwiderte ich kleinlaut. „Er ist ja auch ein Sotho - und ich bin bloß ein kleiner Diätkoch aus Dorma, äh, Dortroich."
    „Du bist Chefkoch der RIBALD CORELLO!" korrigierte Susan mich, kam zu mir und strich mir über mein schweißnasses Haar.
    „Na, ja!" gab ich zu. „Aber was ist ein Chefkoch gegen den Abgesandten einer Superintelligenz?"
    „Ein Giftmischer!" rief der Leitende Ingenieur Vangeliso.
    Alle lachten - bis auf Susan natürlich.
    „Und was bist du?" gab ich es dem LI zurück. „Ein Katzenmusik-Notist!"
    Diesmal lachten die Frauen und Männer noch lauter.
    Ich seufzte entsagungsvoll.
    „Jetzt habe ich mich endlich dazu überwunden, Stalker persönlich gegenüberzutreten - und nun bin ich zu spät gekommen", stellte ich mutlos fest. „Wohin wollte er denn gehen, Susan?"
    „Ins Tal der Läuterung", antwortete sie. „Zusammen mit Domo Sokrat und seinem Troß.
    Der Sotho schwebt nämlich in höchster Gefahr, weil ein anderer Sotho ihn ablösen will.
    Einer von beiden Sothos wird wahrscheinlich sterben müssen."
    „Nicht Stalker!" gab ich energisch zurück. „Jedenfalls nicht, bevor er mir sein Autogramm gegeben hat. Ich werde ihm folgen und ihn beschützen - und wenn alles nichts nützt, nun, dann wird der andere Sotho mir das Buch signieren müssen. Ordnung muß schließlich sein."
    „Bleib hier!" rief Susan ängstlich, als ich aus der Zentrale stürmte.
    Aber ich hörte nicht auf sie.
    Ich war einigermaßen zuversichtlich, daß ich Stalker retten und dafür sein Autogramm bekommen würde. Darin war ich schließlich versiert. Davon konnten verschiedene Leute ein Lied singen.
    Aber ich würde mich bis an die Zähne bewaffnen, bevor ich zur größten Mission meines Lebens aufbrach.
    Und ich würde notfalls wie ein Berserker kämpfen, denn ich war nicht nur ein „Guiness-Fighter", wie man mich früher scherzhaft genannt hatte, sondern auch ein Shan.
    Was spielte es schon für eine Rolle, daß ich meine Ausbildung inklusive dem dritten Schritt und der Shan-Weihe in einer illegalen Upanishad auf dem Mars

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