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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Kopf schütteln.
    Wer konnte so verrückt sein, mit einem Impulsstrahler zum Vergnügen in Wald und Flur herumzuschießen!
    Ich musterte die immer heller werdende Umgebung aus zusammengekniffenen Augen, denn ich fühlte kein Verlangen danach, rein zufällig und wegen schlechter Sicht so „sauber" durchtrennt zu werden wie der Baumstamm.
    Das nächste, was ich entdeckte, war ein unterarmlanges Werfergeschoß, das sich in die Kiste mit der Marschverpflegung gebohrt hatte. Ich zog es heraus und brauchte viel Kraft dazu.
    Anschließend wurden meine Knie so weich wie Gummibärchen, denn da entdeckte ich auf dem Gefechtskopf der Werfergranate die Aufschrift: ATTENTION - NUKLEON WEAPON - HHe 30 MEGATONS!
    Ich ließ das Höllending fallen. Im letzten Moment dachte ich daran, daß die Ladung hochgehen könnte, wenn der Zünder auf den harten Flußgrund traf. Es gelang mir, das Geschoß zwanzig Zentimeter über dem Fluß aufzufangen. Langsam legte ich es waagerecht ab. Als ich damit fertig war, kochte das Wasser in meiner Shant-Kombination fast.
    Ich rüttelte so lange an Zweigen und meiner Trage herum, bis sich das Gestell endlich von der Baumkrone löste. Mit letzter Kraft schaltete ich den Agrav ein und ließ mich von der Trage bis zum Ufer schleppen. Dort deaktivierte ich den Agrav wieder.
    Anschließend streifte ich meine Shant-Kombination ab, um das Flußwasser herauslaufen zu lassen. Es waren sogar ein paar kleine Fische dabei. Aber nach der Konfrontation mit der Nukleon-Werfergranate konnten mich solche Kleinigkeiten nicht mehr erschüttern. Falls mir das Ding zwischen den Fingern explodiert wäre, hätten mich die paar Fische schließlich auch nicht mehr gestört, sagte ich mir.
    Bei dieser Überlegung stutzte ich, dann drehte ich mich einmal im Kreis.
    Irgendwer mußte die Werfergranate schließlich abgefeuert haben - und womöglich steckte dieser Umweltsünder noch irgendwo und wartete auf eine Gelegenheit, weiteres Satansspielzeug auszuprobieren.
    Ich vermochte allerdings niemanden zu entdecken.
    Zumindest nicht, bevor ich mich des Restes meiner Kleidung, der Unterkombination und der Unterwäsche, entledigt hatte und mich nach Holz umsah, mit dem ich ein Feuerchen machen konnte, an dem ich dann meine Kleidung trocknen wollte.
    Plötzlich drückte etwas eiskalt gegen meine Wirbelsäule - und eine raue Stimme sagte: „Heben Sie die Hände hoch und lassen Sie die Finger aus Ihren Taschen, Sie Spion!"
    Ich mußte unwillkürlich kichern.
    „Verrate mir mal, wie sich ein nackter Mann in die Taschen greifen soll!" erwiderte ich und drehte mich nach dem Witzbold um.
    Ich blickte auf eine lindgrüne, verschmutzte Kampfkombination, in ein unrasiertes, verschmutztes Gesicht, in zwei zornig funkelnde Augen - und in die Mündung eines Impulsstrahlers, der seinem Träger zu schwer zu sein schien, denn er wackelte heftig hin und her.
    „Duzen Sie mich nicht, Sie Nudist!" lallte mein Gegenüber, dann brach er zusammen.
    Seine Waffe rutschte ihm aus den kraftlosen Händen.
    Verdutzt blickte ich ihn an, bis es mir dämmerte, daß er wahrscheinlich vor Erschöpfung zusammengebrochen war und nicht vor Schreck. Vielleicht war er sogar verletzt.
    Ich holte eine Rotkreuzarmbinde aus der Notfall-Apotheke, streifte sie mir über den linken Arm und setzte danach dem Bewußtlosen die Medobox auf die Brust, ein vollcomputerisiertes Kombinationsgerät zur Erstellung von Diagnosen und zur medikamentösen Ersten Hilfe bei Krankheiten und Verletzungen von Lebewesen unterschiedlichster Rassen, Arten und Unterarten.
    Nach mehrmaligem Klicken zeigte das Gerät an, daß der Mann nur hochgradig erschöpft und außerdem unterkühlt war. Erst der Hinweis auf die Unterkühlung ließ mich ihn genauer ansehen - und ich bemerkte, daß sein Kampfanzug ebenso voll Wasser gelaufen war wie zuvor mein Shant. Anscheinend hatte er längere Zeit bewußtlos im Fluß gelegen.
    Ich entkleidete ihn. Es war eine mühsame Prozedur, und als ich damit fertig war, war ich selber auch fertig. Ich ließ mich einfach neben den Bewußtlosen fallen und genoß halbbewußt die Wärmestrahlung, die die soeben über den Horizont gestiegene Sonne Terz-Tos spendete.
    Ich mußte unbemerkt eingeschlafen sein, denn ich schrak aus einem sehr angenehmen Traum hoch, als mir etwas unsanft gegen die Rippen stieß.
    „Laß das gefälligst!" fuhr ich den neben mir stehenden Mann an, der mir mit der Stiefelspitze gegen die Rippen trat. „Das tut weh. Außerdem sind deine Stiefel

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