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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine parapsychische Komponente besessen haben, die meinen bisherigen Einfluß auf die Terzolos, die sie zur Reflektierung der Idee des Permanenten Konflikts veranlaßt hatte, potenzierte.
    Die Reflexion ließ meine 500 Gurrads durchdrehen. Sie liefen Amok und meine 2000 Terzrock-Haluter waren nahe daran, es ihnen gleichzutun.
    Ich richtete mich hoch auf.
    „Geht!" rief ich den Halutern und Gurrads zu. „Verlaßt dieses Tal und folgt meinem Stellvertreter Benk Monz in die Unterwelt von Terzrock. Ich befehle es euch - ich, euer Herr, der Ewige Krieger Domo Sokrat!"
    Sie gehorchten grollend und zögernd, aber sie gehorchten.
    Erleichtert wandte ich mich Stalker zu - und sah, daß er wie ein Rasender in den nächsten Kristallrasenwäldern untertauchte.
    Erst da begriff ich, daß nicht nur Tyg Ian, sondern auch Stalker die Nerven verloren hatte. In dem Moment, in dem einer des anderen Abbild auf dem Hyperkomschirm gesehen hatte, mußte ein genetisch verankertes Reflexverhalten dafür gesorgt haben, daß sie beide aufs höchste in Rage getrieben und jeder nur noch von dem blindwütigen Willen besessen war, den anderen zu vernichten.
    Denn es durfte immer nur einen Sotho geben!
    Was für ein Wahnsinn!
    Wer steckte dahinter?
    Mir wurde das alles unheimlich. Ich ahnte, daß ich mich auf etwas eingelassen hatte, das nur Unheil über mich und meine Mithaluter bringen würde.
    Es wurde allerhöchste Zeit, daß ich mit Shan Tifflor sprechen konnte. Eine grundsätzliche Klärung mußte herbeigeführt werden. Entweder er oder ich waren wahnsinnig - und ich wollte nichts weiter wissen als die Wahrheit.
     
    *
     
    „Was geht hier vor?" herrschte mich eine befehlsgewohnte Stimme an.
    Ich drehte meinen Kopf um hundertachtzig Grad, fuhr die Augen aus und musterte Major Tom Fox, der mitsamt seinen neun Kampfgefährten ausgepumpt, abgerissen und verschmutzt dastand und an seinem Impulsstrahler herumfingerte.
    Schräg hinter diesem verlorenen Haufen hockte ein anderer Terraner auf der Oberfläche einer Antigrav-Krankentrage, die mit allerlei Krimskrams überladen war. Ich hatte diesen Mann erst einmal gesehen und nun auf einem Telekombildschirm, aber ich erkannte ihn sofort wieder.
    Er hieß Uclar Wesen und war Koch auf der RIBALD CORELLO.
    Zur Zeit war er außerdem noch fußkrank. Ich erkannte es daran, daß er seine Stiefel und Socken ausgezogen hatte und Heilplasma auf seine von teilweise aufgeplatzten Blasen bedeckten Füße sprühte.
    Er trug eine Shant-Kombination.
    Eine „schöne" Shant-Kombination! Ich erkannte sie auf zwanzig Meter als Imitation.
    Eine Fälschung!
    Aber wenn der Shant eine Fälschung war, dann war es der Shan möglicherweise auch, denn für echte Upanishad-Schüler gab es nur echte Shant-Kombinationen, niemals Fälschungen.
    „Ich habe etwas gefragt!" meldete sich Major Fox wieder.
    „Du wirst es gleich erleben", erklärte ich und winkte ab, als der Major wegen meiner vertraulichen Anredeform aufbrausen wollte, die noch dazu völlig unüblich für einen Haluter war. Aber ich war eben weder auf Halut noch auf Terzrock geboren, sondern in der Tiefe und hatte dort ganz andere Sitten und Gebräuche kennen gelernt.
    Anschließend winkte ich Uclar Wesen zu mir.
    Er zog hastig seine Socken und Stiefel wieder an, bevor er die Antigrav-Krankentrage zu mir steuerte.
    „Ich protestiere aufs schärfste dagegen, daß Sie die Gesellschaft dieses Strolches meiner Gesellschaft vorziehen, Shan Sokrat!" schimpfte Tom Fox.
    „Regen Sie sich nicht auf, Sir!" sagte Wesen, zu ihm und warf ihm ein feuchtes Tüchlein zu. „Da, ein Erfrischungstuch! Ihr Gesicht ist völlig verschmutzt, Sir."
    „Danke!" sagte Fox widerwillig.
    Eifrig rieb er sich das Gesicht mit dem Tüchlein ab. Seine Bewegungen wurden immer langsamer, dann setzte er sich schwankend, röchelte und kippte zur Seite.
    „Äther!" flüsterte Wesen mir ins Ohr. „Das war kein Erfrischungstuch, sondern ein Ätherläppchen."
    „An dir ist wohl alles falsch, wie?" gab ich gedämpft zurück, damit die STAR WARRIORS nichts hörten. „Der Shant, der Titel und vielleicht auch der Name. Oder willst du es abstreiten?"
    „Aber Shan Sokrat!" entrüstete sich der Koch. „Was denken Sie denn von mir?"
    „Das weiß ich eben nicht", erklärte ich ihm. „Was ist nun echt und was ist falsch an dir?"
    „Ich heiße Uwe Clarsen", flüsterte er kleinlaut. „Eigentlich bin ich nur hier, weil ich ein Fan von Perry Rhodan und den anderen Berühmtheiten der realen Welt bin.

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