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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seines Weges zu sein.
    Er konnte nichts mehr tun. Er wartete auf den Tod, doch dann war die Frau da. Sie riss die Gestalt weg und schleuderte den kleinen Mönch gegen die Wand. Mit dem Rücken dagegen gelehnt blieb er zitternd stehen, und aus seiner Kehle drangen jammernde Laute.
    »Sei still!«
    Antonio schloss den Mund. Die blonde Frau stand vor ihm, und er brauchte nur einen Blick in ihr schönes und zugleich kaltes Gesicht zu werfen, um zu wissen, dass er von dieser Person keine Gnade zu erwarten hatte. Sie war das Grauen in menschlicher Gestalt. Bösartig vom Kopf bis zu den Zehen und voller Gier. Zudem hatte sie den Mund geöffnet und ihr Gesicht so nahe an seines herangebracht, sodass er die beiden spitzen Zähne sah, die aus dem Oberkiefer ragten. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er es mit einem weiblichen Vampir zu tun hatte.
    Er rang die Hände. Er wollte auf die Knie fallen, doch die Blonde schüttelte den Kopf.
    »Bleib stehen, Zwerg, und hör mir genau zu. Ich sage nichts zwei Mal, kapiert?«
    »Ja… ja.«
    »Wer befindet sich noch im Kloster?«
    Mit bebender Stimme zählte Antonio alle auf. Einen Namen vermisste Justine.
    »Was ist mit John Sinclair?«
    »Der große Blonde?«
    »Genau der.«
    »Ist weggefahren. Ich hatte ja gedacht, dass er zurückgekommen wäre. Deshalb habe ich nachschauen wollen…«
    »Da siehst du, wie man sich irren kann, mein Freund. Ab jetzt habe ich das Kommando.«
    »Ich weiß… ich weiß…«
    »Gut, mein Freund. Und du wirst genau das tun, was ich dir sage. Wenn nicht, werde ich dich zu einem lebenden Toten machen…«
    Antonio nickte nur. Die Aussicht zu einer lebenden Leiche zu werden, hatte ihm die Sprache verschlagen…
    ***
    Die Zeit verstrich. Sie war irgendwie gnadenlos. So zumindest dachte Anselmo. Dass sie nicht langsamer oder schneller verging als sonst, wusste er selbst, aber seine innere Uhr spielte nicht mit, denn dieses Räderwerk wurde von der Normalität angetrieben.
    Bis vor kurzem hatte er sich zumindest noch mit John Sinclair unterhalten können. Nun war auch er verschwunden, und Suko konnte er gleich vergessen.
    Der Gedanke an eine Falle stieg immer stärker in ihm hoch. Er wusste auch, dass die andere Seite verdammt gefährlich und schlau war. Und dass sie keine Skrupel kannte, denn ihre Mitglieder zählten nicht zu den normalen Menschen. Sie waren etwas, das es eigentlich nicht geben durfte. Vampire, Blutsauger. Kreaturen, die sich vom Blut der Menschen ernährten, weil sie nur so ihr verfluchtes Schicksal meistern konnten, das sie bis in alle Ewigkeit hin am »Leben« ließ.
    Er fragte sich, ob er es irgendwann einmal geahnt hatte. Bestimmt nicht, auch wenn er durch seinen Kontakt zu Father Ignatius schon einiges erfahren hatte. Nur gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Das hatte man ihm deutlich vor Augen geführt.
    Anselmo konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben. Wieder tigerte er in seinem Refugium auf und ab, den Kopf voller Gedanken.
    Hier war alles anders geworden. Das Leben hatte sich radikal verändert. Er wusste, dass es die andere Seite gab und dass sie unter Umständen sogar zu einem Teilgebiet der Hölle zählen konnte.
    Anselmo ließ sich in einen Sessel fallen. »Verdammt noch mal«, flüsterte er, »das Warten macht mich noch verrückt! Es muss doch eine Lösung geben, zum Henker…«
    Es gab sie. Eine akustische, denn er hörte, wie die Klingel im Innern anschlug. Jemand war an der Tür!
    Er schreckte hoch. Im ersten Augenblick dachte er an John Sinclair. Im nächsten Augenblick kam ihm das Wort »Falle« in den Sinn.
    Er wusste, dass er öffnen würde, doch er ging auf Nummer sicher und blieb innen vor der Tür stehen, nachdem er zuvor einen Blick durch ein Fenster nach draußen geworfen hatte, ohne etwas erkennen zu können.
    »Wer ist da?« Er sprach so laut, dass der andere ihn hören musste.
    »Ich bin es nur.«
    Der Vertreter der Weißen Macht glaubte, sich verhört zu haben. »Du, Antonio?«
    »Si.«
    »Warum?«
    »Ich war draußen und habe mich ausgesperrt. Und dann habe ich etwas gesehen. Da kommt ein Wagen hoch und…«
    »Gut, ich öffne.« Anselmo zog ahnungslos die Eingangstür auf. Was er zu sehen bekam, glich einer Momentaufnahme. Die Zeit reichte aus, um ihn erkennen zu lassen, dass er in eine Falle gelaufen war. Noch weiteten sich seine Augen. Das allerdings war die einzige Reaktion, zu der er noch fähig war.
    Der Faustschlag erwischte ihn an der Stirn und schleuderte ihn zurück. Anselmo überkam

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