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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Restaurants.
    Wie wäre es...?"
    Fazzys Benehmen war ungewöhnlich. In jeder anderen Lage hätte er sich zuerst einen Drink servieren lassen, bevor er über seinen Hunger zu sprechen begann. Es lag etwas Drängendes in seiner Frage.
    „Mir recht", meinte Bull und hob dazu die Schultern. „Du mußt dich ein paar Minuten gedulden, bis ich mich herausstaffiert habe."
    Fazzys Unruhe hatte Bull angesteckt. In weniger als vier Minuten war er fertig. Reginald Bulls Suite lag im Erdgeschoß. Sie verließen sie durch einen Ausgang, der unmittelbar in den Garten führte. Durch eine sorgsam gepflegte Parklandschaft schritten sie auf ein flaches, langgestrecktes Gebäude zu, über dem eine schwebende Leuchtschrift in Sothalk ein Höchstmaß an kulinarischen Genüssen versprach.
    Sie wählten eine Sitzgruppe, die als Insel inmitten eines künstlichen Teichs gestaltet war. Ein entenähnliches Federtier kam auf die Insel zugeschwommen und erkundigte sich höflich nach dem Begehr der beiden Gäste.
    „Roboter überall", klagte Fazzy.
    Reginald Bull gab eine Bestellung auf. Dann lehnte er sich in dem weich gepolsterten Sitzmöbel behaglich zurück.
    „Also fang an", forderte er sein Gegenüber auf. „Seitdem du bei mir aufgetaucht bist, benimmst du dich wie eine Henne, die nicht weiß, wohin sie ihr Ei legen soll. Was ist los?"
    „Quliman sitzen nicht", sagte Fazzy.
    „Wie bitte?"
    „Sie können auch nicht liegen. Es gibt für einen Quliman nichts Schlimmeres, als wenn er aus dem Gleichgewicht gebracht wird und den Halt seiner drei Beine verliert. Quliman bringen ihr ganzes Leben - mit Ausnahme der ersten vier oder fünf Stunden - im aufrechten Zustand zu."
    „Du spinnst!"
    „Ich sage dir Wort für Wort, was ich vom städtischen Informationssystem erfahren habe", versicherte Fazzy. „Ich habe mich genau über die Quliman informiert. Es scheint hier viele Beamte zu geben, die diesem Volk entstammen. Man kann nie genug über sie wissen."
    „Aber... Hatchertoq hat sich gesetzt", staunte Bull.
    „Eben", nickte Fazzy. „Und dir einen Mikrospion unter deinen Schemel geklebt."
     
    *
     
    Auf einmal sah die Sache anders aus. Hatchertoq war gekommen, um ihn vor der Vileeyah zu warnen. Wenn es diese Organisation wirklich gab, dann war eher anzunehmen, daß der Quliman selbst ihr angehörte. Nein, das ergab auch keinen Sinn.
    Wenn Hatchertoq ein Agent Ayannehs war und Ayanneh tatsächlich Wert darauf legte, den Toshin zu beseitigen, dann hätte der Quliman dazu die perfekte Gelegenheit gehabt, solange sein Opfer noch im Schlaf lag.
    Wie man die Lage auch betrachtete, es fehlte ihr hinten und vorne an Logik.
    „Gesetzt den Fall, es gibt wirklich eine Organisation namens Vileeyah, die es auf mich abgesehen hat", sagte Bull schließlich, „dann wird sie sich überlegen müssen, wo sie zuschlagen soll. Sie weiß, wo ich mich aufhalte. Das gibt ihr einen Anhaltspunkt. Ich bin dafür, solche Dinge immer so rasch wie möglich zu erledigen. Außer einem Anhaltspunkt verschaffen wir ihr also auch noch eine Gelegenheit."
    „Du bist verrückt", empörte sich Fazzy Slutch. „Du lädst das Unglück auch noch ein."
    „Dann weiß ich wenigstens, wo ich es treffe. Komm mit mir. Wir müssen Pläne machen."
    Sie hatten den Imbiß inzwischen verzehrt. Reginald Bull hinterließ die Bezeichnung seiner Unterkunft, damit man ihm die Zeche auf die Rechnung setzen konnte.
    „Wenn deine Pläne die Anwendung von Gewalt und körperliche Gefahr zum Inhalt haben", maulte Fazzy, „wäre ich dir dankbar, wenn ich daran nicht teilzunehmen brauchte."
    „Sei still, du Hasenfuß", lachte Bull. „Ich werde darauf achten, daß dir niemand ein Loch in den Pelz brennt."
    Sie kehrten zu Bulls Suite zurück. Während Fazzy für Getränke sorgte, machte Bull sich am Terminal des Hauscomputers zu schaffen und stellte eine Verbindung mit dem städtischen Informationssystem her. Eine angenehm klingende Stimme erkundigte sich auf Sothalk nach seinen Wünschen.
    „Ich bin neu auf Erskursu", sagte Bull. „Es ist mein erster Besuch. Ich wohne in der Herberge der Sieben Augen. Was hat die Stadt an Sehenswürdigkeiten zu bieten? Es bleiben mir an diesem Nachmittag und Abend noch zirka fünf Stunden, die ich auf möglichst angenehme Weise verbringen möchte."
    „Laß mich dir zuerst zur Wahl deiner Unterkunft gratulieren", antwortete die Stimme. „Du hast dir in der Tat die beste Herberge am Ort ausgesucht. Wie du weißt, gibt es entlang der Küste zwei große Städte,

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