Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
können.
    „Hört sich geheimnisvoll an", bemerkte er. „Willst du mir das Nähere erklären?"
    „Will ich", bestätigte Bull. „Nur eines vorneweg: Wenn meine Extrawünsche nach einem Sondertarif berechnet werden, bin ich gerne damit einverstanden. Ich habe genug Münzmarken bei mir."
    „Laß erst mal deinen Plan hören", schlug der Autopilot vor. „Danach reden wir über das Geld."
    „Ich habe folgendes vor...", begann Bull, und dann erläuterte er dem Autopiloten seine Idee.
    „Von der Gebühr her gibt es kein Problem", sagte der Autopilot, nachdem Bull geendet hatte. „Was du vorhast, mache ich zum selben Preis, als ob ich dich direkt an der Goma Mfalme absetzte. Deine persönliche Sicherheit ist eine andere Sache. Du müßtest verbindlich erklären, daß du im Fall einer Verletzung keine Ansprüche an das Transportunternehmen stellst."
    „Sag mir den Wortlaut vor, und ich spreche ihn dir nach", schlug Bull vor.
    Das geschah. Es nahm nur wenige Augenblicke in Anspruch.
    „Ich lege jetzt den Kurs auf die Goma Mfalme an", erklärte der Autopilot.
    „Nur zu", sagte Bull und lehnte sich in seinen Sessel zurück.
     
    *
     
    Der Gleiter näherte sich von Norden. Zur Rechten lag der Fluß. Das sandige, nur von Strauchwerk bewachsene Ufer hatte eine Breite von durchschnittlich zweihundert Metern.
    Dahinter erhob sich der Wald, von dem die Stimme in der Hypnosendung gesprochen hatte.
    Der SERUN entwickelte ein Tasterbild. Am oberen Bildrand, also am weitesten nach Süden vorgeschoben, war ein regelmäßig geformtes, hoch aufragendes Gebäude zu erkennen. Das mußte das Schloß der Prinzessin sein. Davor lagen, wahllos über den breiten Uferstreifen verstreut, Gebilde von willkürlicher Form. Sie sahen aus wie Sandhaufen, die der Wind zusammengeweht hatte. Das waren die Ruinen, von denen die Stimme gesprochen hatte. Einige von ihnen waren von bedeutendem Umfang.
    „Das dort", sagte Bull. „Es liegt am nördlichen Rand des Ruinenfelds und sieht aus wie ein Hufeisen, dem die Hälfte des einen Schenkels fehlt."
    „Erkannt", antwortete der Autopilot. „Ich nähere mich von Nordwest. Flughöhe zwanzig Meter, Geschwindigkeit fünfzig Kilometer pro Stunde. Einverstanden?"
    „Alles klar", sagte Bull. „Mach das Luk auf."
    Fahrtwind brauste donnernd in die Kabine, als die Klappe nach außen schwang. Bull richtete sich auf und faßte nach den Haltestangen, die zu beiden Seiten der Ausstiegöffnung angebracht waren. Mit halblauter Stimme trug er dem SERUN auf, das Gravopak zu aktivieren.
    Goma Mfalme lag zwei Kilometer entfernt. Der Gleiter hatte die Bugscheinwerfer eingeschaltet. Das war normal für ein Fahrzeug, das in der Dunkelheit der Nacht zur Landung auf unbeleuchtetem Gelände ansetzte. In einem der grellen Lichtkegel tauchte altersgraues, von Rissen durchzogenes Gemäuer auf.
    „Noch zehn Sekunden", sagte der Autopilot.
    Der SERUN hörte es und blendete die Zeit auf die Videofläche auf der Innenseite des Helms.
    ...5...4...3...2...1...
    Reginald Bull schnellte sich durch das offene Luk. Er fiel ein paar Meter weit, dann trat das Gravopak in Aktion. Die Vorwärtsgeschwindigkeit, die ihm der Gleiter mitgeteilt hatte, wurde abgebremst. Er sank sacht in die Tiefe. Am Fuß der grauen, zerrissenen Wand kam er auf. In aller Eile glitt er an der Mauer entlang bis zur nächsten Ecke. Er warf sich auf den Boden und lugte hinter der Deckung hervor. Die Scheinwerfer des Gleiters waren deutlich zu sehen. Dicht über dem Boden glitt das Fahrzeug auf das freie Gelände östlich der Goma Mfalme zu. Reginald Bull sah den Sand in kleinen Fontänen aufspritzen, als es landete.
    Er wartete. Der Gleiter hatte den Auftrag, fünf Minuten an Ort und Stelle liegenzubleiben und dann wieder aufzusteigen. Die Lichter sollten während dieser Zeit eingeschaltet bleiben.
    Zwei Minuten vergingen, ohne daß sich in der Nähe des Fahrzeugs etwas rührte.
    Reginald Bull hatte den Helm des SERUN längst deaktiviert, und das flexible Gebilde war in einer flachen Tasche dicht unterhalb des Halsansatzes verschwunden.
    Die, die ihn hierher gelockt hatten, saßen irgendwo im Innern der Goma Mfalme und wunderten sich wahrscheinlich, warum ihr Opfer nicht ausstieg. Reginald Bull rechnete damit, daß sie binnen weiterer zwei Minuten neugierig genug werden würden, um aus ihrem Versteck hervorzukommen und den Gleiter zu inspizieren.
    Er hatte sich getäuscht. Es geschah etwas ganz anderes. In der Mitte des breiten Flusses erschien ein grelles

Weitere Kostenlose Bücher