Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1299 - Im Garten der ESTARTU

Titel: 1299 - Im Garten der ESTARTU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Konflikt mit sich bringt. Das kann ich nicht gutheißen, zähle also nicht mit meiner Unterstützung. „ Veth Leburian sagte nichts darauf, aber seine schwarzen Gesichtspigmente gerieten in Wallung.
    „Noch weniger als mit den Absichten eines Mlironers kann ich mich mit euren identifizieren, Ronald Tekener und Roi Danton", fuhr Ijarkor fort, ohne seinen Blick aus den unergründlichen Fernen zurückzuholen. „Was ihr von ESTARTU wollt, oder was ESTARTU von euch erwartet, das müsst ihr selbst aushandeln. Ich will weder Berater, Richter noch Unparteiischer spielen. Ich will von euren Problemen nichts wissen. Ich halte mich heraus, denn ich weiß, dass ich nicht objektiv sein könnte."
    „Wenigstens bist du ehrlich", sagte Roi und blickte forschend zu Ron, dessen Gesicht ausdruckslos blieb. Ihre Blicke trafen sich, und Roi forderte den Freund durch ein Kopfnicken zu einer Stellungnahme auf. „Nun wissen wir, woran wir sind", sagte Ron. „Ich schätze, dass deine Kriegerehre durch dieses Verhalten auch nicht angekratzt wird. Nur um eines bitte ich dich noch. Sage uns ehrlich, was dich dazu bewogen hat, deine Haltung zu ändern. Alles, was du gegen uns angeführt hast, war dir auch vorher bekannt. Was meinst du mit falschen Voraussetzungen, unter denen unser Bündnis entstand?"
    Ijarkor schwieg eine Weile. Er schien mit sich um eine Antwort auf diese Frage zu ringen. „Nun denn, ihr sollt es erfahren", sagte er schließlich. Er sah sie einen nach dem anderen an, und es war ein seltsamer Blick, mit dem er sie bedachte. „Ich habe diesen Besuch bei ESTARTU nicht aus eigener Kraft bewirkt. Ich wurde von den anderen Kriegern dazu verurteilt, diesen Gang anzutreten. Ich wurde zum Rapport befohlen." Jetzt war Ron alles klar, und er konnte den seltsamen Blick des Ewigen Kriegers deuten: es sprach Scham daraus. Welche Überwindung musste es ihn gekostet haben, mit ihnen - zwei Gorims und einem Verbannten - darüber zu sprechen. Ron bereute es fast, ihn danach gefragt zu haben.
    Andererseits konnte es nichts schaden zu wissen, welche Demütigung Ijarkor widerfahren war. Ein Ewiger Krieger mit verletztem Stolz war vielleicht ein potentieller Verbündeter. Aber jetzt war es besser, ihn erst einmal sich selbst zu überlassen. Ohne ein weiteres Wort erhoben, und verließen Ijarkors Unterkunft. Im Freien wandte sich Roi an Veth Leburian: „Bist du auch der Meinung, dass du deine Interessen selbst und allein vertreten musst, Veth?"
    „Es ist nicht richtig, dass ich nur das Wohl der Mlironer im Sinn habe", antwortete Veth Leburian. „Wir drei kämpfen für ein und dieselbe Sache." Veth legte Roi und Ron spontan die Arme um die Schultern und drückte sie fest an seine Brust.
     
    4.
     
    Wie lange waren sie schon hier? Wie viele Tage waren seit ihrer Ankunft vergangen? Oder waren es gar schon Wochen? Es gab auf Etustar keine Möglichkeit, die Zeit zu messen. Die Superintelligenz dachte in Äonen, und für die Animateure und die Diener-Pterus schien es überhaupt keine Zeit zu geben. „Es ist immer JETZT", antwortete Bulsk auf Rois Frage, welche Zeitmaßstäbe er anlegte. „Aber das JETZT steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem, was war, und es hat eine starke Beziehung zu dem, was kommen wird", erklärte Roi. „Ihr müsst ein Maß für den zeitlichen Ablauf haben." Wir haben kein solches Maß", beteuerte Bulsk. Roi seufzte. Versuchen wir es anders herum. Vergangenes kann nicht ungeschehen gemacht werden, man kann es nicht aus dem Gedächtnis löschen. Du erinnerst dich, Bulsk?"
    „Meine Erinnerung an Vergangenes beschränkt sich auf Ereignisse, die in Beziehung zum JETZT stehen", antwortete Bulsk. „Und meine Überlegungen, was werden könnte oder werden soll, sind auf das Wesentliche reduziert. Es ist an diesem Ort nicht nötig, über das Maß der Zeit zu grübeln. Hier ist es immer JETZT." Roi gab es auf. Er wechselte das Thema. „Was sind deine Aufgaben, Bulsk?"
    „Ich beschäftige mich mit den Eidos", antwortete der Gärtner-Pterus. „Ich kann mich nicht satt sehen an den vielfältigen pflanzlichen Gestalten der ESTARTU. Ich lausche ihrem Wispern und versuche, ESTARTUS Willen herauszulesen. Du solltest es mir nachmachen, Roi, dann würdest du rasch die Reife erlangen, um ins HERZ zu treten. Auch die Morphe haben großes Wissen, aber ich denke, sie haben nicht die Weisheit der Eidos. In den Morphen lebt ESTARTU nicht mehr so intensiv wie in den Eidos."
    „Wieso nicht mehr?" fragte Roi. „Wie meinen?" tat Bulsk

Weitere Kostenlose Bücher