13 - Der Gott der Finsternis
und gefährliche Gegnerin verwandelt hatte.
»Willst du damit sagen, du hast nur so getan?«, fragte Willow.
»Größtenteils.« Buffy sprang zur Seite, als die Wache mit dem Speer zustieß. Sie wirbelte um ihre eigene Achse, zog ihm das stumpfe Ende ihres Speeres über den Schädel und holte ihn von den Beinen. »Zuerst war ich ziemlich benommen, aber das.« Die Wache versuchte, ihren Zug nachzuahmen, und sie schlug erneut zu. Stolpernd wich der Mann zurück. ». ging vorbei.«
Willow schüttelte den Kopf und stieß ruckartig die Luft aus. »Ich hätte es wissen müssen. Ich meine, was soll so ein bisschen Juxpulver der Jägerin schon anhaben.«
»Unerträgliche Kopfschmerzen.« Mit schmerzverzerrter Miene bereitete Buffy sich vor, als der zweite, ziemlich wütende Wachmann zu einem weiteren Angriff ansetzte.
Noch immer um Luft ringend, rollte sich Dem auf die Seite. Willow hob den Apfel vom Boden auf und stellte sich drohend über ihn. »Versuch es erst gar nicht, Dem, oder ich werde. ich werde dir das hier in die Kehle stopfen.«
Der große Mann am Tisch mühte sich auf die Beine, stürzte voran und packte Willows Fußgelenk. Der Apfel segelte in hohem Bogen durch die Luft, als sie mit lautem Grunzen zu Boden stürzte.
Nun, da Willow außer Gefecht war, nahm Buffy die Sache erheblich ernster. Sie schlug dem kurzen Wachmann ihre Faust so hart gegen das Kinn, dass er auf die Knie fiel. Mit dem Speer in der Hand sprang sie über Dem hinweg und verpasste dem Unterarm des zweiten Mannes mit ihrem Stiefelabsatz einen gezielten Tritt. Schreiend ließ er von Willow ab.
»Verschwinden wir von hier.« Buffy zerrte Willow auf die Beine und wollte sich zur Flucht wenden, als der Anblick von Lucy, die diesseits der Tür stand, sie zögern ließ.
»Was ist mit Ihrem Gesicht passiert?«, platzte Willow heraus.
Ein großer purpurroter Bluterguss zog sich über die Wange der jungen Frau, und ihre Augen funkelten vor grimmiger Entschlossenheit, doch sie antwortete nicht. Ihre Finger spannten sich um den Stoff ihres Gewandes, das sie stramm um ihre Hüfte gezogen hatte.
»Aus dem Weg, Lucy.« Buffy näherte sich ihr vorsichtig, für den Fall, dass weitere Angreifer im Vorraum warteten. Das schien zwar nicht der Fall zu sein, doch Lucy erwischte sie unvorbereitet, als sie den Spiegel unter ihrem Gewand hervorzog und ihr entgegenhielt. Ein einziger Blick genügte, und das Glas hatte Buffy gefangen.
Eine unsichtbare, bösartige Macht riss selbst die tiefsten Lagen emotioneller Tünche fort, die ihre verborgensten Geheimnisse und Ängste hütete, und gab sie dem Entsetzen ihrer eigenen Natur und dem rachsüchtigen Zorn ihrer Feinde preis.
Buffy hörte auf zu existieren außerhalb jener endlosen Nacht, die angefüllt war mit den Schreien der Dämonen und Vampire. Fänge und Klauen bohrten sich in ihren Leib und rissen ihr Fleisch in Fetzen, nagten an ihren Knochen und zehrten von ihrer Seele.
Ströme von Blut flossen ungehindert aus ihren Wunden, sammelten sich zu ihren Füßen, und schwollen zu einem dickflüssigen See an, der sie tiefer und tiefer und tiefer zog.
Angel blieb in dem schmalen Korridor stehen und schloss die Augen, um einen Moment dem lästigen Flackern der Fackeln zu entgehen.
Der Zorn auf die Hohepriesterin hatte ihn dazu getrieben, blindlings in den Tempel zu rennen, nachdem sie den Fausthieb mit ihrem Gesicht aufgefangen hatte, um den Spiegel zu schützen. Wütend darüber, dass es ihm nicht gelungen war, den Spiegel zu zerstören, und in verzweifelter Sorge um Buffy, hatte er sich in dem gewundenen System aus Gängen und Räumen rasch verirrt. Nun machten Rage und Frust es ihm noch schwerer, die Bestie im Zaum zu halten, doch schließlich gewann seine Entschlossenheit gemeinsam mit einer raschen Wandelung seiner Gesichtszüge die Oberhand. Er wartete, lauschte, und bewegte sich dann auf die einzigen Geräusche zu, die flüsternd durch die steinernen Gänge hallten.
Er entdeckte Buffy in einem großen Raum kurz unter der Spitze der Pyramide. Sie stand da wie gelähmt und starrte mit glasigen Augen auf den Spiegel, den die Hohepriesterin ihr vor das Gesicht hielt. Willow war ebenfalls da, gesund und munter, aber von zwei Wachen in die Enge getrieben. Ein Junge in dem edlen Staat des aztekischen Adels saß am Tisch, aß einen Apfel und beobachtete Buffy mit lüstern-hungrigem Blick.
Die Frau schrie auf, als Angel ihr Gewand ergriff und sie zur Seite schleuderte. Als sie zu Boden stürzte, rollte sie
Weitere Kostenlose Bücher