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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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    Willow machte sich sofort daran, die Wunde zu pflegen, die Cordelias scharfe Zunge gerissen hatte. »Herzlich willkommen in Sunnydale, Dem.«
    »Wo jeder Tag der jüngste Tag ist«, fügte Xander hinzu.
    »Mr. Giles?« Eine schlanke, gutaussehende junge Frau mit kurzem dunklen Haar stand in der Tür des Klassenzimmers und lächelte den Bibliothekar freundlich an. »Guten Tag, ich bin Lucy Frank.«

    Für einen erschütternden Augenblick dachte Giles, er stünde vor einem Geist - Jenny Calendars Geist.
    Obwohl sie lässig in Jeans, Stiefel und ein passendes grünes Hemd gekleidet war, hatte sie erschreckende Ähnlichkeit mit der Frau, die er einst geliebt und verloren hatte. Durch Lucy Franks unerwartete Erscheinung drängte sich ein Bild, das ihn noch immer in seinen Träumen verfolgte, nun ungebeten in sein Bewusstsein.
    Jenny auf ihrem Bett liegend, das Genick gebrochen durch Angeles Hände, Angeles, die böse Inkarnation von Buffys geliebtem Vampir Angel.
    Angel, der seine Erlösung in einem Augenblick berauschter Verzückung verwirkt hatte.
    Angeles, der so grausam gemordet hatte, bis Willow den Fluch hatte Wiederaufleben lassen und Buffy ihn in die Hölle geschickt hatte.
    Angel, der auf mysteriösen Wegen zurückgekehrt war und nun wieder unter ihnen weilte.
    Aber Jenny war tot.
    Für einen Moment ergab sich Giles dem Schock seiner tiefen Trauer. Verzweiflung vertiefte die Falten in seinem Gesicht und brach den Glanz in seinen Augen.
    Die Auswirkung der Begegnung mit Jennys Doppelgängerin entging auch Buffy nicht. Einen qualvollen Augenblick lang erwischte Giles der besorgte Blick der Jägerin, ehe sie sich rasch abwandte.
    »Vielleicht bin ich im falschen Raum«, sagte Lucy, die Giles Zögern fehldeutete. »Ich will zum Treffen des Geschichtsclubs.«
    »Dann sind Sie hier richtig, Lady.« Kilyas plötzliche und respektlose Einmischung riss Giles aus seinen Gedanken.
    »Höflichkeit wäre auch für dich eine Zier, Kilya.« Nun, da er dieses außerplanmäßige Zusammentreffen akzeptiert hatte, war Giles entschlossen, das Beste daraus zu machen. Er riss sich zusammen und ging auf die Archäologin zu. »Ja, das ist der richtige Raum. Wollen Sie nicht hereinkommen, Ms. Frank?«
    »Lucy, bitte.«
    »Ganz wie Sie wünschen - Lucy.« Mit einem kurzen Nicken bedeutete Giles ihr, an einem Tisch hinter Dan Coltrane Platz zu nehmen. Er fühlte die Unruhe unter den Schülern und war erpicht darauf, diese Sache, die sich plötzlich als weit unangenehmer als erwartet erwiesen hatte, hinter sich zu bringen.
    »Danke, Mr. Giles.« Lucy strahlte eine erstaunliche Selbstsicherheit und Grazie aus, als sie an ihm vorbeiging, um sich zu setzen. Ihren Aktenkoffer stellte sie auf dem Boden ab.
    »Einfach Giles reicht vollkommen.« Von ihrem Lächeln entwaffnet, wandte Giles seine Aufmerksamkeit wieder der neugierigen und nur teilweise wohlgesonnenen Schülerschaft zu. Er hatte nicht mit Willow, Xander, Oz und Cordelia in Buffys Gefolge gerechnet, aber die vertrauten Gesichter halfen ihm, seine tief erschütterte Selbstbeherrschung wieder herzustellen. Außerdem nahmen sie der unterschwelligen Feindseligkeit der anderen Schüler, deren Loyalität gegenüber dem abtrünnigen Dan Coltrane offensichtlich war, die Schärfe.
    »Wie einige von euch bereits wissen.« Giles warf der Jägerin und ihren Freunden einen kurzen Seitenblick zu, ». habe ich vorübergehend die Leitung des Geschichtsclubs übernommen, bis ein neuer Geschichtslehrer angestellt wird, um, tja, Mr. Coltranes Platz einzunehmen.«
    »Haben sie ihn geschnappt?«, platzte Kilya frech heraus.
    »Ja, Giles, wie stehen die Aktien?« Cordelia beugte sich wissbegierig vor.
    »Da fühle ich mich doch gleich zu Hause. Umgeben von plumpen, ungehobelten Gestalten.« Xander grinste und lehnte sich lässig zurück.
    Unberührt von Cordelias Taktlosigkeit und Xanders trotzigem Gegenschlag, konzentrierte sich Giles auf das blonde Mädchen in der schwarzen Lederkleidung. Die Ärmel ihrer Jacke knarrten, als sie die Arme vor sich auf dem Tisch verschränkte und ihn finsteren Blickes anstarrte.
    Er gelangte zu der Erkenntnis, dass ihre wilde Erscheinung und das unverschämte Benehmen eine vollkommen selbstunsichere Persönlichkeit beherbergten. Ein Umstand, den er für den Augenblick im besten Falle einfach ignorierte.
    »Nicht, dass ich wüsste. Nein, Mr. Coltrane wird immer noch vermisst. Wie auch immer.« Giles Versuch, mit dem Unterricht fortzufahren, wurde durch ein grelles

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