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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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ältere Frau lächelte tapfer. »Ich habe alles unter Kontrolle.«
    Nach zehn weiteren Minuten höflichen Smalltalks zog sich Joyce endlich in ihr Büro zurück. Dort schnappte sie sich Tasche und Jacke und stahl sich zur Hintertür hinaus. Der Coyote Rock war nur fünfzehn Minuten entfernt, aber es würden lange fünfzehn Minuten werden. Es war schon zu viel Zeit vergangen, seit Buffy mit dem Versprechen, Juan an den Empfang zu erinnern, dorthin aufgebrochen war. Fazit: Einer oder alle beide steckten in Schwierigkeiten.

    Während Lucy, Dem und ihre Gefolgschaft sich weiter auf den Coyote Rock zu bewegten, wurden Buffy und ihre Freunde am Rand des Geröllfeldes aufgehalten.
    Zwei Männer und eine Frau sorgten gemeinsam mit Carrie, Rolf und Doug dafür, dass sie sich nicht von der Stelle rührten. Juan war nach mehreren Dosen Yauhtli-Pulver immer noch benommen und brach kraftlos zusammen. Oz setzte sich neben Willow auf einen flachen Felsen und legte den Arm um sie.
    Xander rieb sich den Hinterkopf, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte. »Weißt du, Cordy, man sagt, Menschen, die gemeinsam eine Notsituation überstehen, kommen einander näher.«
    »Dann irrt man.« Cordelia wandte sich an einen der Bewacher. »Kann ich Sie irgendwie bestechen, damit ich getrennt von den anderen gefangen gehalten werde?«
    Als Lucy und Dem sich anschickten, im Schein des wild flackernden Lichts der Fackeln, die überall in Ritzen und Felsspalten klemmten, den großen Felsen hinaufzuklettern, beugte sich Buffy zu Giles hinüber und flüsterte: »Sie haben ihren Zeitplan doch nicht etwa geändert, oder?«
    »Nein. Die Opfer müssen kurz vor Sonnenaufgang erbracht werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.«
    »Aber was geht dann hier vor? Warum bringen sie alle Leute jetzt hier raus?« Es wurde empfindlich kälter, und Buffy rieb sich die Arme, während sie sich dafür verwünschte, nicht an eine Jacke gedacht zu haben.
    »Nun ja, ich bin nicht ganz sicher, aber da gibt es noch ein anderes Problem.« Giles zögerte, was ihrer Erfahrung nach stets ein schlechtes Zeichen war. »Es geht um Willow.« Ein Gewehrkolben schoss aus der Finsternis hervor und traf ihn hart in den Rücken. Er kippte nach vorn und riss Buffy mit sich. »Sei still!« schnappte Doug mit seiner tiefen, rauen Stimme. »Die Zeremonie fängt gleich an.«
    Buffy kroch unter Giles hervor und gab keinen Mucks von sich, bis Doug wieder auf seinen Felsbrocken zurückgeklettert war. Die lastende Stille, die sich über die Menge gelegt hatte, schien sich auszubreiten, um alles, was auf dem Gelände kreuchte und fleuchte, unter sich zu ersticken.
    Schließlich wagte Buffy ein Flüstern: »Sind Sie in Ordnung, Giles?«
    »Ja, ich denke schon.« Unter Schmerzen ließ sich der Bibliothekar von Buffy auf die Beine helfen. »Lass uns fürs Erste Stille bewahren, in Ordnung?«
    »Gute Idee.«
    Die Nacht knisterte vor Spannung, als Dem und Lucy den Sims auf halber Höhe des Felsenturmes erreicht hatten und sich umwandten, um dem Mob fanatischer Bekehrter entgegenzublicken. Als Lucy den Spiegel hob, stieg ein Faden blaugrauen Rauches aus dem Glas empor und dehnte sich zu einer Wolke aus, die über der steinernen Säule schwebte.
    Als sie begriff, dass Tezcatlipoca erst jetzt aus dem Spiegel herauskommen würde, unterdrückte Buffy ein bekümmertes Stöhnen, während der Rauch um den Monolithen kreiselte und den Stein mit einem durchschimmernden, blaugrauen Schneckenhaus umhüllte. Die Stille wurde noch umfassender, erstickte selbst das leise Flüstern menschlicher Atemzüge.
    Buffy hatte sich nichts vorzuwerfen, nachdem ihr zuvor aufgrund der mangelnden Informationen die Hände gebunden waren, und trotzdem wünschte sie, sie hätte die Chance wahrgenommen.
    Eine zweite Chance würde sie vielleicht nicht mehr bekommen.
    Instinktiv rückte Buffy näher an Giles heran, als der Boden zu beben begann und sich ein Muster aus feinen Rissen in der steinernen Oberfläche des Turmes bildete. Oz und Willow sprangen auf und kamen rückwärts auf sie zu. Xander zog Juan auf die Beine, packte Cordelias Arm und zerrte beide in den zweifelhaften Schutz der Gruppe.
    »Das ist ein Erdbeben, oder?« Willow klammerte sich an Oz.
    »Das, was die fünfte Sonne vernichten soll?«, fragte Xander.
    Buffy warf einen Blick zu Doug. Er war viel zu verängstigt oder vielleicht auch fasziniert, um sich Gedanken über die verbotenen Gespräche der Gefangenen zu machen.
    Juan blinzelte vor Benommenheit

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