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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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Ellbogen zwischen den Rippen oder ein schneller Tritt vor das Schienbein würden allenfalls bewirken, dass der Typ sauer wurde. Außerdem war Buffy durch das Yauhtli-Pulver außer Gefecht gesetzt worden und damit ebenso hilflos wie sie selbst - jedenfalls vorübergehend.
    Willows Gehirn schlug Purzelbäume, während sie ihre begrenzten Möglichkeiten überdachte. Zwar konnte sie ihre Ehre nicht mit Hilfe ihrer Fäuste verteidigen, aber sie war immer noch fähig, klar zu denken. Vielleicht konnte sie ein bisschen Zeit schinden. Kein herausragender Plan, aber besser als gar kein Plan. Als die Wache sie nach draußen schob, sah sich Willow um und schüttelte den Kopf, um Oz von möglichen Dummheiten abzuhalten, wie beispielsweise freiwillig die Durchschlagskraft einer Speerspitze zu testen.
    »Hey, Willow.« Buffy schwankte, winkte dann kraftlos und sah sich mit verschleiertem Blick um. »Wann ist das Einkaufszentrum umgebaut worden?«
    »Buffy, hör zu«, zischte Willow leise. Angeführt von Lucy hatten sie den Hof mit den drei bewaffneten Männern im Rücken bereits zur Hälfte überquert. Zwar war die Plaza angefüllt mit Sektenangehörigen, dunklen, flatternden Schatten, die keine Verbindung zu irgendwelchen Füßen hatten, und einigen durchschimmernden Gestalten, doch sie wichen alle vor der kleinen Gruppe zurück. Wenn sie und Buffy einen Ausbruchsversuch wagten, konnten sie sich in der Menge verstecken - vielleicht. Stiegen sie dagegen erst einmal die Stufen hinauf, dann sank ihre so oder so schon kaum nennenswerte Chance auf Null. »Wir sind nicht im Einkaufszentrum. Wir sind.«
    ». hungrig.« Schnüffelnd führte Buffy eine Vierteldrehung in Richtung des gebratenen Fleisches aus, dessen Duft von dem primitiven Büffet aufstieg. Eine Wache stieß sie wieder zurück.
    Okay, dachte Willow verzweifelt. Ihre Chance, fliehen zu können, war also bereits gleich Null. Und je länger sie darüber nachdachte, desto geringer war ihre Überzeugung, dass Dem Inglese, ExVerlierer und Außenseiter, der vermutlich noch nie irgendetwas mit einem Mädchen gehabt hatte, wirklich bis zum Ende gehen und. na ja. Verdammt! Sie konnte nicht einmal den Gedanken ertragen! Und sollte es tatsächlich so weit kommen, wollte sie eigentlich trotzdem nicht von einer Pyramide springen. Aber eine verzweifelte Lage verlangte nun einmal nach verzweifelten Maßnahmen, und sie war ziemlich verzweifelt.
    »Buffy?« Als Buffy sich zu ihr umwandte, versetzte Willow ihr eine Ohrfeige. Buffys Augen blitzten auf - überrascht oder wütend? Die Jägerin schlug nicht zurück, aber ihre Hand schloss sich um Willows Unterarm und verdrehte ihr den Arm hinter dem Rücken. »Buffy, es tut mir Leid, aber.«
    Der Griff der Wache spannte sich, zerrte schmerzhaft an ihrer Haut, ehe er sich löste, damit sie die erste kurze Treppenflucht erklimmen konnte. Verstohlen warf sie Buffy einen Blick zu, als sie den breiten Absatz vor der zweiten Treppe überquerten. Buffy rieb sich die rot angelaufene Wange und hielt den Blick abgewandt.
    Wie betäubt zählte Willow die Stufen der langen Treppe, um angesichts ihrer hundsmiserablen Lage nicht die Fassung zu verlieren. Buffy war noch wer weiß wie lange ausgeschaltet, und die bewaffneten Wachen versahen hinter ihnen pflichtbewusst ihren Dienst. Lucy war in der Glut heidnischen Eifers gefangen, und Dem schwebte auf den Wahnvorstellungen von Macht und der erwarteten Befriedigung seiner jugendlichen Sexualfantasien. Vernunft war vergeudet im Umgang mit diesen Leuten, die sich von ihren Fantasievorstellungen und Hormonen treiben ließen.
    Fünfzig. Plus-minus eine Stufe.
    Willow inhalierte den Hauch würzigen Rauches aus einer kleinen Kohlenpfanne am Kopf der Treppe, und sie nieste, als Lucy vor Dem niederkniete. Eine Wache versetzte ihr einen Stoß in den Rücken.
    »Auf die Knie!« Die unterschwellige Androhung von Strafmaßnahmen war in der heiser geflüsterten Anweisung kaum zu überhören. Lucy kniff warnend die Augen zusammen, als sie sich erhob und an Dems linke Seite zurückwich.
    An der Grenze zur Hyperventilation, zwang sich Willow, tief einzuatmen, und kniete nieder. Bevor sie den Kopf senkte, um die Wache davon abzuhalten, sie zu bestrafen, sah sie, dass Dem Buffy nicht aus den Augen ließ.
    Auf den Druck der Hand auf ihrer Schulter hin sank auch Buffy in die Knie, während sie mit geistlosem Lächeln eine flackernde Fackel betrachtete. Als der schwarze Jaguar über ihnen knurrte, sah sie auf und rief: »Oh! Seht

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