Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
wollte. Schließlich schlief er erschöpft ein.
    Am nächsten Morgen wurde er dadurch wach, daß er jemanden an seinem Bett stehen fühlte. Ein kleiner rundlicher Mann mit spärlichem schwarzem Haar, das er quer über die Glatze gekämmt hatte, servierte ihm seinen Morgenkaffee.
    »Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Leutnant Lennet", sagte der kleine Mann in einem Französisch, durch das der spanische Akzent kräftig durchschlug.
    »Hallo", erwiderte der Geheimagent. »Aber warum zum Teufel reden Sie mich mit einem fremden Namen an?«
    »Aber Leutnant! Erlauben Sie mir, daß ich mich vorstelle. Ich bin Doktor Casara, und ich habe die Ehre, Ihnen Ihr Gedächtnis wiederzugeben.«
    »Was? Soll ich etwa noch einmal mein Leben erzählen?«
    »In wenigen Augenblicken! Sie werden sehen, es ist ganz leicht. Dr. Saver ist leider sehr brutal mit Ihnen umgegangen.
    Wie vulgär. Mit der Faust zuzuschlagen, ich bitte Sie! Ihr armes Auge ist ganz geschwollen. Wollen Sie ein Beefsteak zum Frühstück? Richtig essen ist die beste Medizin gegen alles!«
    »Machen Sie sich nicht zuviel Mühe", erwiderte Lennet mit der Miene eines Märtyrers. »Ich spüre die Verletzung fast nicht mehr.«
    »Dann trinken Sie wenigstens Kaffee. Leider kann ich Ihnen vor der Spritze nichts zu essen geben. Doch wenn Sie mir alles erzählt haben, bekommen Sie das Beefsteak. Und es wird Ihnen sicher guttun.«
    Lennet vermutete, daß der Kaffee eine weitere Droge enthielt und erklärte deshalb, er habe weder Hunger noch Durst.
    »Ich bin bereit, alle Spritzen über mich ergehen zu lassen, die Sie mir verabreichen wollen. Und Sie werden sehen, daß ich die Wahrheit sage: Ich bin Edmond Balantinier. Mein Vater ist ein sehr bedeutender Mann. Denken Sie daran.«
    Doktor Casara entschuldigte sich für einen Augenblick und kam dann mit der schwarzen Krokodilledertasche zurück. Er nahm das Fläschchen, das das Serum enthalten hatte, eine Spritze und einen Wattebauch, den er mit Alkohol tränkte.
    »Saver hat mir die Spritzen immer in den linken Arm gegeben", sagte Lennet rasch, denn er fürchtete, der Arzt könne bemerken, daß er gar keine Einstiche hatte. »Es macht Ihnen doch sicher nichts aus, den anderen Arm zu nehmen?«
    »Aber überhaupt nicht, Leutnant!« Nachdem er die Spritze erhalten hatte, spielte Lennet dem Arzt eine plötzliche Bewußtlosigkeit vor. Nach etwa zehn Minuten kam er wieder zu sich und murmelte mit ersterbender Stimme: »Wo bin ich?«
    »Bei Leuten, die nur Ihr Bestes wollen", antwortete Casara.
    »Haben Sie sich entschlossen, uns Ihren richtigen Namen zu sagen?«
    Im Gesicht des Gefangenen zeichnete sich ein schrecklicher innerer Kampf ab. Mit verzerrtem Gesicht, mit einem Mund, der wie vom Schmerz entstellt schien, murmelte er schließlich: 
    »Lennet.«
    »Was haben Sie für einen Beruf?«
    »Geheimagent.«
    »Für welchen Nachrichtendienst arbeiten Sie?«
    »Für den FND.«
    »Wie heißt der Chef?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und Ihr direkter Vorgesetzter?«
    »Hauptmann Roger Noel.«
    »Wie viele Aufträge haben Sie bisher ausgeführt?«
    »Etwa dreißig.«
    »Und wie oft haben Sie es dabei mit der SPHINX zu tun gehabt?«
    »Siebenmal.«
    »Sagt Ihnen der Name Sidney etwas?« ,Ja, ein widerlicher Fettsack, viel weniger gerissen, als er meint.«
    »Was für einen Rang haben Sie?«
    »Leutnant.«
    »Und was für einen Rang hatten Sie beim Abgang von der Schule?«
    »Fähnrich.«
    Der kleine rundliche Mann sprang auf, klatschte in die Hände wie ein Kind und rief: »Lieber, lieber Leutnant, Sie sind die Krönung meiner Laufbahn. Kommen Sie bitte ins Labor, wo wir Ihre Erklärungen aufnehmen können!«
    »Sie bringen mich in entsetzliche Konflikte", stammelte der Gefangene. »Mein berufliches Gewissen... Meine Ehre als Offizier...«
    »Blabla! Kommen Sie, kommen Sie! Mit Ihnen mache ich mein Glück!«
    Der kleine Doktor schleppte sein Opfer ins Laboratorium, und das offizielle Verhör begann.
    Lennet hatte sich sehr gut vorbereitet, und zwei Stunden lang mischte er geschickt Lügen und Wahrheit. Das Tonband nahm alles auf. Casara machte sich Notizen. Von Zeit zu Zeit sah Lennet auf die Uhr. Jeden Augenblick erwartete er das Eingreifen des FND. Es würde mit ein paar Gewehrgranaten beginnen...

    Lennet mischte in seinen Antworten geschickt Lüge und Wahrheit
    Aber als auch weiterhin nichts geschah, gelangte er an die Grenze seiner Phantasie. Er antwortete langsamer, brachte sogar manches durcheinander.
    »Aha", Casara zog eine

Weitere Kostenlose Bücher