Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
weitere Spritze auf. »Das Serum wirkt nicht mehr so gut!«
    Lennet mußte sich nach der zweiten Injektion neue Geschichten ausdenken. Die Minuten wurden immer länger.
    Immer zäher verging die Zeit. Wenn alles normal lief, schickte Hauptmann Montferrand sein Kommando mit einem Spezialflugzeug. Aber vielleicht gab es Schwierigkeiten mit der spanischen Regierung? Vielleicht griffen die Spanier selbst ein?
    Wahrscheinlicher war, daß die Männer vom FND erst ganz sichergehen wollten, ehe sie etwas unternahmen...
    Die Fragen prasselten auf ihn herab, und er mußte antworten, ohne jemanden bloßzustellen, und dabei doch immer ehrlich wirken.
    Zur Mittagszeit gab es eine Pause. Der gute Doktor Casara mußte beim Mittagessen wieder Kraft sammeln. Lennet erhielt das versprochene Steak nicht. Obwohl sein Magen inzwischen unüberhörbar knurrte. Es bestand die Gefahr, daß das Essen die Wirkung des Serums minderte.
    Mittag, dachte er. Die französischen Agenten müssen schon dasein. Sie haben bestimmt Aluminiumplatten bei sich, um damit eine Brücke über den Graben zu bauen. In fünf Minuten geht der Krach los! Ich muß mich rechtzeitig auf die Erde werfen, um keine Kugel abzubekommen...
    Die Tür ging auf. Casara verkündete mit strahlendem Lachen:
    »Herr Leutnant, der Boß ist sehr zufrieden mit Ihnen und mit mir. Er gibt uns die Ehre, beim Verhör zugegen zu sein. Vielleicht wird er auch selbst ein paar Fragen stellen. Wenn Sie sich bitte auf die Terrasse bemühen wollen...«
    Er ließ Lennet vorangehen und führte ihn zu einer Treppe, von der aus man auf die Terrasse gelangte.
    Ein bewölkter Himmel milderte die kräftigen Farben der kargen Landschaft. Die Pinien wiegten sich im Wind. Sidney, die Qualle, lag in einem Liegestuhl und begrüßte Lennet mit einem genießerischen Lächeln.
    »Nun, mein junger alter Freund. Es scheint, Sie haben Ihr Gedächtnis wiedergefunden. Erkennen Sie mich?«
    »Nein, Mister Sidney, ich habe Sie noch nie gesehen!«
    »Beunruhigen Sie sich nicht, Senor", fiel Casara ihm ins Wort. »Von Zeit zu Zeit erwacht das Gewissen, Anfälle von Ehrgefühl. Aber deswegen erzählt er mir doch alles.«
    »Casara", Sidney schob ein Bonbon in den Mund. »Sie scheinen ein Wunder bewirkt zu haben. Gestern wirkte er so stupid und schlapp, daß ich ihn fast nicht erkannt hätte. Heute hat er wieder diesen frechen Ausdruck im Gesicht, den ich noch nie leiden konnte!«
    Der Arzt verneigte sich.
    Lennet sah sich um. War dort nicht hinter dem Felsen ein Gewehr mit Zielfernrohr zu sehen? Und dort bei den Pinien, war das nicht ein kleiner Granatwerfer?
    Hinter Sidney stand der Pfleger oder wie immer man ihn nennen wollte. Und neben ihm ein blasses Mädchen mit Kringelhaaren, die sich wie Schlangen auf die Schultern ringelten.
    »Mein lieber Lennet", Sidney schnalzte mit der Zunge vor Behagen. »Ich bin hocherfreut, Sie wiederzusehen. Bisher sind Sie mir immer durch die Lappen gegangen. Aber diesmal werden die Schlangen ihr Vergnügen mit Ihnen haben. Es sind die giftigsten Wasserschlangen, die es gibt! Und das Ganze hier ist extra für Sie eingerichtet worden, um Sie endlich loszuwerden. Sie haben mir schon zu viele Streiche gespielt. Es bereitet mir unendlich großes Vergnügen, Sie auszuquetschen und dabei zu wissen, daß Sie wissen, was Ihnen anschließend blüht!« Er machte eine Pause. »Frosch!« befahl er dann, und über sein fettes Gesicht huschte ein bösartiges Grinsen.
    Das Mädchen reichte ihm ein großes goldenes Gefäß. Sidney griff hinein und brachte einen zappelnden Frosch zum Vorschein. Er warf ihn in den Graben, und sofort kamen fünfzehn Schlangen, mit dreieckigem Kopf und etwa einen Meter lang, an die Oberfläche.
    »Sehen Sie", sagte Sidney und wischte sich die Hand an einer Damastserviette ab, »für mich sind Sie auch nicht mehr als dieser Frosch.«
    Die grünen Augen der Qualle und die harten Augen des Geheimagenten trafen sich. Einen Augenblick lang hatte Lennet das Gefühl, sich nach einer Rettungsmöglichkeit umsehen zu müssen. Sidney begann zu lachen, und seine dicken Wangen hüpften.
    »Denken Sie etwa an Flucht?« erkundigte er sich scheinheilig.
    »Da ist nichts drin. Ich weiß, daß Sie etwas von Karate verstehen, und es mag Ihnen so scheinen, als sei ich ein leichtes Opfer. Aber...« Er brachte eine kleine automatische Pistole mit Perlmuttgriff zum Vorschein. »Ich bin nicht ganz ohne Waffen, und ich schieße auch gut genug, um Sie schwimmunfähig zu machen und Sybils

Weitere Kostenlose Bücher