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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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nicht.
    »Mira wartet auf mich", erklärte Lennet. »Statt meiner kommst nun du. Sie wird natürlich enttäuscht sein, aber das läßt sich nicht ändern. Ihr geht nach Carratraca. Von dort aus ruft ihr eine Nummer in Frankreich an, die ich ihr gegeben habe. Ich verspreche dir auch, daß du keinen Ärger mit dem Midget bekommst. Einverstanden?«
    »Wenn ich hier rauskomme, tue ich alles", erwiderte Edmond.
    Mit Lennets Hilfe kletterte er durch das Kellerfenster, aber als er die Pinie sah, auf die er hinaufklettern sollte, erklärte er kurzerhand, das könne er nicht. Wortlos führte ihn Lennet zum Graben und zeigte ihm die Schlangen, die sich im Wasser ringelten. Dann hielt er ihm die Hände hin, damit er hinaufsteigen konnte. Unter viel Stöhnen gelang es.
    Edmond schaffte es auch, sich am Seil entlangzuhangeln und sich an der Pinie auf der anderen Seite des Grabens festzuhalten.
    Er vergaß nicht einmal, das Seil loszubinden und herunterfallen zu lassen.
    Mira lief zu ihm hin, als er sich auf die Erde fallen ließ. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Wahrscheinlich ihre Bewunderung für seinen Mut.
    Geschickt wie ein Affe kletterte Lennet an der anderen Pinie hoch, wo das Seil mit dem Hammer befestigt war. Er löste den Knoten, der sich gebildet hatte und warf Hammer und Seil auf die andere Seite des Grabens hinüber. Mira nahm beides und brachte es zur Garage, während Edmond sich Mühe gab, wieder seine Nerven in die Gewalt zu bekommen. Ohne sich noch einmal umzusehen, humpelte Edmond davon, während Mira, die ihn stützte, immer wieder zu Lennet zurücksah.
    Nachdem er die beiden aus den Augen verloren hatte, kehrte Lennet durch das Kellerfenster ins Haus zurück. Er befestigte den losen Gitterstab so gut es ging und legte sich dann in Edmonds Zelle aufs Bett, wobei er nicht vergaß, hin und wieder zu seufzen. Es konnte ja sein, daß Mister Sidney oder einer seiner Leute an Schlaflosigkeit litten.

Sidney, die Qualle
    Es war weder Sympathie für den jungen Balantinier noch Heldenmut, daß Lennet sich entschloß, den Platz von Edmond einzunehmen. Er fühlte sich ganz einfach dazu verpflichtet.
    Sicher wäre es nicht gerecht gewesen, wenn ich Edmond für die Fehlschläge hätte büßen lassen, die der französische Nachrichtendienst und ich selbst dem internationalen Finanzsyndikat SPHINX zugefügt haben.
    Denn daß die SPHINX, eine der mächtigsten internationalen Organisationen für Industriespionage und üble Finanzgeschäfte dahintersteckte, war dem jungen Geheimagenten seit der Beschreibung von Mister Sidney mit den Hängebacken klar.
    Sidneys Aussehen hatte ihm in Fachkreisen den Spitznamen Qualle eingebracht. Und wenn die SPHINX ihre Finger im Spiel hatte, dann ging es immer um dunkle, skrupellose Machenschaften!
    Hätte dieser kleine blonde Kerl sich nicht gleichzeitig mit mir im Hotel Torremar aufgehalten, wäre er nicht auf die Idee gekommen, meine Post zu lesen und mit meinem Wagen zu fahren, dann wäre ich selbst zu dem Rendezvous gegangen. Sie hätten mich erwischt und dieser Doktor Saver hätte mir die Spritze mit Penthotal gegeben, oder was das sonst für ein Wahrheitsserum gewesen sein mag, sinnierte Lennet.
    Offensichtlich hatte Sidney beschlossen, die Sache ganz geheim auszuführen. Deshalb so wenig Personal! Wäre ich ihnen in die Falle gegangen, ich hätte mich niemals befreien können! Ohne Edmond hätte ich vermutlich der SPHINX alle Geheimnisse des FND ausgeplaudert!
    Aber diesmal gab es eine echte Chance, Sidney, die Qualle unschädlich zu machen und an den FND auszuliefern.
    Geheimagent Lennet spielte in Gedanken den Verlauf der nächsten Stunden durch, um gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
    Mira und Edmond würden in etwa vier Stunden von Carratraca aus den FND anrufen und berichten, wo sie ihn zurückgelassen hatten. Sie würden eine genaue Beschreibung der Qualle liefern. Der Computer hatte also keine Schwierigkeiten, den Chef der SPHINX zu identifizieren. Eine kleine Mannschaft wohlbewaffneter Kollegen würde wenige Stunden später hier in der Gegend landen. Lennet war absolut sicher, daß Montferrand einen ausgezeichneten Plan entworfen hatte, wie man Sidney nach Frankreich bringen konnte, um ihn dort der französischen Justiz auszuliefern.
    Jetzt mußte er sich nur noch überlegen, was er den Herren erzählte, während er auf die französischen Agenten wartete. Mit äußerster Konzentration wiederholte Lennet immer wieder, was er auf die Fragen der SPHINX antworten

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