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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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saß!«, freute sich Nordmann.
    Der Kriminalrat überging den Vorwurf.
    »Was ist dabei herausgekommen?«, fragte er.
    »Eine Menge Arbeit«, sagte Knutsen. »Wir haben etliche, die sich unkorrekt beim Buchen fremder Namen bedienten, erfasst. Einige reisten mit falschen Pässen. Den Mörder kennen wir selbstverständlich nicht. Außerdem kann er sich auch noch auf der ?Polar-Road Star? befinden, die bald wieder in Stavanger anlegt.«
    Kaldenkirchen schaute erstaunt hoch: »Sind denn Passagiere an Bord geblieben?«
    »Nein, aber es kann ja auch ein Besatzungsmitglied in Frage kommen«, erläuterte Knutsen.
    »Ach, ja«, sagte Kaldenkirchen. »Wir haben von der Reederei die Liste der Besatzung bekommen. Eine bunte Mischung pendelt da zwischen Norwegen und Deutschland hin und her.«
    Nordmann sagte: »Der Kapitän hat sich ausgezeichnet verhalten. Das Mädchen führte ein paar recht interessante Dinge mit sich. Eine Barschaft, abgesehen von ihrem Kleingeld, in Höhe von 7.000 Mark, einen Bankstreifen einer Schweizer Bank und eine Einladung zum Rendezvous auf dem A-Deck.«
    »Und wie gedenken Sie jetzt, Ihre Arbeit fortzusetzen?«, fragte Kaldenkirchen.
    »Wir setzen uns auf die Spur der Toten und schnüffeln ein wenig in den privaten Bereichen der Iris Melchior herum. Uns interessieren Eltern, Freunde, Beruf, Hobbys, kurz alles das, was menschliches Sein so mit sich bringt.«
    Kaldenkirchen, der seine breiten Oberarme wie Säulen auf den Schreibtisch drückte, sagte: »Sie haben doch sicher Kollegen Torfner an Bord getroffen. Ich hielt es für notwendig, dass sich jemand auf der ?Polar-Road Star? noch einmal umsieht, denn die Spurensuche kannich ja schlecht dem Kapitän überlassen. Außerdem muss er sich bei uns noch einarbeiten.«
    »Das war richtig«, antwortete Knutsen, »denn wir haben hier an Land alle Hände voll zu tun. Wir werden die Namen und Daten der Passagiere an das LKA in Hannover weitergeben und sehen, wer von ihnen mit Vorstrafen im Sieb hängen bleibt. Zumindest ein Anfang. Auf den Erfolg können wir vorerst nur hoffen.«
    Kaldenkirchen freute sich innerlich. Das ist doch ein Startkapital, dachte er und sagte zu den Beamten: »Dann wünsche ich viel Erfolg, meine Herren. Unterrichten Sie mich ständig über Ihre Ergebnisse.«
    Er erhob sich und stand mit dickem Bauch wie ein Arbeitgeber hinter seinem Schreibtisch.
     
    Kommissar Knutsen setzte den Wagen in das Parkverbot, wissend, dass kein Kollege eine Zahlkarte an die Windschutzscheibe des Polizeifahrzeugs heften würde.
    »Dr. Melchior, Zahnarzt!«, las Nordmann, als er ausstieg.
    Dem Mann, der ihnen die Tür öffnete, stand das Leiden im bleichen Gesicht. Wie bei einem Magenkranken bewegten sich die Augen in Schatten. Sein Mund zuckte leicht.
    »Lassen Sie, meine Herren!«, sagte Dr. Melchior, als Knutsen zur Polizeimarke griff.
    Dr. Melchior bat sie ins Wohnzimmer. Ohne Vorreden sagte er: »Swantje, die Herren kommen von der Polizei!«
    Frau Melchior trug das schwarze Haar, in dem graue Fäden saßen, in einem strengen Knoten.
    »Ist das Leiden Wille Gottes und der Tod eine Erlösung?«,fragte sie, während ihre Augen irgendwo an der Decke nach einer Antwort suchten.
    Die Kommissare sahen sich verlegen an.
    Frau Melchior schluchzte.
    Kommissar Knutsen spürte, dass er das Gespräch finden musste.
    »Herr Dr. Melchior, wir wissen so gut wie nichts über Ihre Tochter und ebenso wenig über den Mörder. Was geschehen ist, kann niemand zurückschrauben. Jetzt muss der Schuldige gefunden werden.«
    Dr. Melchior setzte sich dicht an seine Frau. So, als wollte er ihr Halt geben. Nordmann ließ seine Prinz-Heinrich-Mütze durch seine Hände kreisen. Er fragte: »Hat Ihre Tochter die Reise nach Norwegen mit Ihrem Einverständnis unternommen?«
    Dr. Melchior antwortete: »Iris war 23 Jahre alt, da benötigte sie unsere Erlaubnis nicht. Was uns aber wunderte, das war ihr starker Drang nach Norwegen. Sie war fasziniert von der Landschaft, den Bergen und Fjorden.«
    Knutsen fragte: »Gab Ihre Tochter für diese Reise einen bestimmten Grund an?«
    Dr. Melchior blickte auf seine Frau, die Tränen in das Taschentuch vergoss. »Das kann ich nicht beantworten. Sie spielte Grieg-Platten und las Kunstbände über Munch«, sagte er.
    Nordmann fragte: »Wovon lebte Ihre Tochter?«
    Während Frau Melchior in sich hineinweinte, sagte Dr. Melchior: »Sie studierte in Aachen Pharmazie.«
    »Hatte sie dort eine Wohnung?«, fragte Kommissar Nordmann.
    Dr. Melchior sagte

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